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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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nicht locker. “Was ist los?”
    April ging um den Wagen herum. “Wir sind länger geblieben, als ich angenommen habe. Es wird dunkel.”
    Er blickte zum Himmel. Schneeflocken schmolzen auf seinen heißen Wangen.
    Dann schaute er wieder in ihre Richtung. “Und? Ist das ein Problem?”
    “Wenn es keinen Sturm gibt, nicht.” Allerdings war ihr nicht ganz wohl.
    „Sie können gerne hier bleiben”, sagte Jack und deutete auf sein Haus, das etwas stabiler aussah als die anderen Gebäude. “Sie können mein Zimmer haben”, bot er eifrig an.
    Jimmy sah zu April hinüber. Er hatte nichts dagegen zu bleiben, merkte aber an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie lieber fahren würde. Er spürte, dass April, obwohl sie ihrer Schwester Bescheid gesagt hatte, so schnell wie möglich zurück zu ihrer Großmutter wollte.
    Er wandte sich Jack zu. “Danke, aber wir sollten uns besser auf den Weg machen.”
    “Was ist mit dem Kaffee?” fragte Jack.
    Der Gedanke daran war verführerisch, doch wenn April zurück wollte, dann würde er ihrem Wunsch nachgeben. Sie konnte die Lage viel besser einschätzen als er.
    “Ich komme morgen wieder, um nach deinem Großvater und ein paar von den anderen zu sehen”, versprach Jimmy, öffnete die Wagentür wieder und stieg ein.
    Noch bevor er den Schlüssel ins Zündschloss gesteckt hatte, saß April angeschnallt neben ihm.
    “Das wäre nicht nötig gewesen”, sagte sie, als sie das Dorf hinter sich ließen.
    Jimmy zog die Stirn in Falten und stellte die Scheibenwischer an. War es Einbildung oder schneite es stärker? “Was?”
    “Zu versprechen, dass du wiederkommst.” Stirnrunzelnd blickte sie durch die Windschutzscheibe. Das sah nicht gut aus. “Du bist nicht für sie verantwortlich.”
    Er sah das anders. “Shayne schien mehr als genug Arbeit in der Klinik zu haben. Und außerdem sind sie jetzt auch meine Patienten.“
    “So einfach?” fragte sie verwundert.
    “Warum alles verkomplizieren? Ich bin doch kein Anwalt.“
    “Nur ein einfacher Landarzt?“
    Ihre Stimme verriet, dass sie sich amüsierte. Er blickte angestrengt hinaus auf die Straße und wagte es nicht, in ihre Richtung zu schauen, obwohl ihnen nichts entgegenkam. Die Sicht wurde allerdings zunehmend schlechter.
    “Chirurg”, verbesserte er sie. “Aber auch wenn ich ein verdammt guter Chirurg bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht um Grippepatienten kümmere.”
    Sie wusste nicht, ob sie lachen oder seine offensichtliche Selbstlosigkeit bewundern sollte. “Mir scheint, ihr seid nicht alle gleich.”
    Er konnte ihr nicht folgen. “Wie soll ich das verstehen?”
    Sie kurbelte das Fenster herunter, reckte den Hals und blickte einen Moment lang hinaus. Sie hätte darauf bestehen müssen, früher aufzubrechen. “Ich bin mal mit einem Arzt ausgegangen.”
    “Ach ja?”
    „Ein Neurochirurg. Der glaubte, er könnte auf Wasser wandeln.”
    Von der Sorte hatte Jimmy im Laufe der Zeit einige kennen gelernt. Ihrer äußerst passenden Beschreibung war nichts hinzuzufügen. “Ich wate nur durch seichte Pfützen.”
    Sie lachte, ein Klang, bei dem ihm ganz warm ums Herz wurde.
    Das Fenster war noch offen. “Kannst du nicht ein bisschen schneller fahren?”
    jm Prinzip schon. Aber es wird immer schwieriger, noch etwas zu sehen. Ich möchte eigentlich nicht einen Elc h oder sonst irgendein Tier anfahren.” Sie macht sich Sorgen, dachte er im Stillen. Um ihre Großmutter oder um uns?
    “Die Tiere haben sich inzwischen alle in Sicherheit gebracht. In dieser Hinsicht sind sie gewöhnlich schlauer als die Menschen”, scherzte April. “Es sieht allerdings so aus, als ob dieser Schneesturm direkt auf uns zusteuert.”
    Vielleicht war es gar nicht so schlimm, wie sie es darstellte. Es würde nicht der erste Schneesturm sein, den er erlebte, und bisher hatten ihn die Naturgewalten immer fasziniert. “Um ehrlich zu sein, ich habe ihn bestellt. So ein Sturm ist doch irgendwie romantisch, findest du nicht?”
    Romantisch! Dieser Mann hatte einfach keinen blassen Schimmer, wie brutal das Leben hier sein konnte! Wie auch? Er kam aus einer Großstadt, wo die Schneepflüge sich darum kümmerten, wenn zu viel Schnee lag. Hier musste man sich auf den eigenen Überlebensinstinkt verlassen.
    April schüttelte den Kopf. “Das kann nur jemand sagen, der noch nie eingeschneit war.”
    Sie lauschte dem Heulen des Windes. Es schneite immer stärker, und man konnte nur noch wenige Meter weit sehen. “Halt an.“
    Verwirrt

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