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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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untergetaucht war er an einer Streife vorbeigeschwommen, deren Anführer er zehn Minuten später flussabwärts entdeckte – ein Mann vielleicht mit zornigen Gedanken, die ihn zu schnellerer Gangart angestachelt hatten, oder vielleicht gelangweilt, mit der Absicht, ein paar Augenblicke für sich allein zu sein. Wie auch immer. Converse hatte ihn mit einem Stein getötet, den er im Flussbett gefunden hatte, und ihm die Waffe abgenommen. Zweimal hatte er mit jener Waffe geschossen und sich zweimal dadurch das Leben gerettet. Bis er schließlich südlich von Phu Loc eine vorgeschobene Einheit der eigenen Truppen gefunden hatte.
    Während er jetzt gegen die Strömung des Rheins ankämpfte, erinnerte sich Joel plötzlich. Dies war der fünfte Tag seiner Gefangenschaft in Leifhelms Gefängnis, diesmal war es keine Dschungelzelle gewesen, aber nichtsdestoweniger Gefangenschaft. Er hatte es geschafft, er hatte es wirklich geschafft! Und am fünften Tag besaß er eine Waffe!
    Der Fluss lag jetzt im Schatten, die Uferböschung versperrte den Strahlen der sinkenden Sonne den Weg. Joel schwamm auf der Stelle und sah zurück. Am Ufer liefen die Hunde verwirrt im Kreis herum und beschnüffelten den getöteten Leithund. Plötzlich schossen breite Lichtbalken durch die Bäume. Converse schwamm weiter hinaus. Auch im Mekong hatte er die Suchscheinwerfer überlebt. Sie machten ihm auch jetzt keine Angst; er hatte das alles schon einmal erlebt und wusste, dass er gesiegt hatte.
    Er ließ sich von der Strömung in östliche Richtung treiben. Irgendwo würden Lichter sein, Lichter, die ihm Unterkunft versprachen und Zugang zu einem Telefon. Er musste jetzt seine Anklageschrift vorbereiten, und er würde es schaffen. Aber der Anwalt in ihm sagte ihm, dass ein Mann mit einer bandagierten Schusswunde, in durchnässter Kleidung, der die Leute in einer fremden Sprache ansprach, den Gefolgsleuten von George Marcus Delavane nicht gewachsen sein konnte. Sie würden ihn finden. Er musste es also anders anpacken. Mit irgendeiner List. Er brauchte ein Telefon. Er musste ein Überseegespräch führen. Er musste es schaffen! Der Rhein war jetzt seine Lebensader.
    Mit gleichmäßigen Zügen schwimmend, die Waffe immer noch in der Hand, sah er in der Ferne die Lichter eines Dorfes.

18
    Valerie runzelte die Stirn, sie stand mit dem Telefonhörer am Ohr in ihrem Atelier. Ihr Blick wanderte über die von der Sonne beleuchteten Dünen vor den Glastüren, doch ihre Gedanken konzentrierten sich ganz auf die Worte, die sie hörte, Worte, die Dinge andeuteten, ohne sie auszusprechen. » Larry, was ist denn los?«, unterbrach sie, weil sie einfach nicht länger an sich halten konnte. » Joel ist nicht nur Angestellter oder Juniorpartner; er ist Ihr Freund! Das klingt ja gerade, als wollten Sie eine Anklageschrift gegen ihn vorbereiten. Wie heißt das in Ihrer Juristensprache immer?Indizienbeweis, das ist es. Er war hier, er war dort; jemand hat dies und jemand anderer jenes gesagt.«
    Â» Ich versuche zu begreifen, Val«, protestierte Talbot in seinem New Yorker Büro. » Und Sie müssen auch versuchen, es zu begreifen. Es gibt vieles, was ich Ihnen nicht sagen kann, weil Leute, auf deren Amt ich Rücksicht nehmen muss, von mir verlangt haben, dass ich wenig oder am besten überhaupt nichts sage. Ich lege diese Bitte ziemlich großzügig aus, weil Joel mein Freund ist und ich helfen möchte.«
    Â» Also gut, dann fangen wir noch einmal von vorne an«, sagte Valerie. » Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    Talbot schwieg einen Augenblick, und dann stieß er die Worte schnell heraus, ganz leise, und wieder konnte man merken, dass sie ihm zuwider waren. » Es heißt, er hätte ohne jeden Grund einen Mann in Paris angegriffen. Der Mann ist gestorben.«
    Â» Nein, das ist unmöglich! Das hat er nicht getan. Das könnte er gar nicht tun!«
    Â» Das hat er mir auch gesagt, aber er hat gelogen. Er sagte mir, er sei in Amsterdam, aber das war er nicht. Er sagte, er würde nach Paris zurückkehren, um das aufzuklären, aber das hat er nicht getan. Er war in Deutschland– er ist immer noch irgendwo in Deutschland. Er hat das Land noch nicht verlassen und wird von Interpol gesucht; die suchen überall. Man hat ihn aufgefordert, sich der amerikanischen Botschaft zu stellen, aber das hat er abgelehnt. Er ist

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