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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die Straße herauf Die beiden ersten waren Pick-ups, das dritte ein Kastenwagen. Diese drei waren in fast schreiend grellem Kanariengelb lackiert. Die Türen der Pick-ups trugen Aufkleber mit den Worten BURPEE'S DEPARTMENT STORE. Auf den Seiten des Kastenwagens stand der schon legendäre Slogan: MEET ME FOR SLURPEES AT BURPEE'S. Den ersten Wagen fuhr Romeo selbst. Seine Frisur war wie üblich ein Daddy-Cool-Wunder mit Locken und einer Tolle. Brenda Perkins saß rechts neben ihm auf dem Beifahrersitz. Auf der Ladefläche des Pick-ups lagen Schaufeln, Schläuche und eine fabrikneue Tauchpumpe, auf der noch die Herstelleretiketten klebten.
    Romeo hielt neben AI Timmons an. »Steigen Sie hinten auf, Partner«, sagte er, und das tat Al. Barbie zog sich so weit wie nur möglich in den Schatten unter dem Vordach des ehemaligen Kinos zurück. Er wollte nicht mithelfen müssen, den Brand an der Little Bitch Road zu löschen; er hatte hier in der Stadt Wichtigeres zu erledigen.
    Junior hockte weiter auf den Stufen vor der Polizeistation, rieb sich weiter die Schläfen und hielt sich den Kopf. Barbie wartete, bis die Autokolonne verschwunden war, dann hastete er über die Straße. Junior sah nicht auf, und im nächsten Augenblick war er für Barbie hinter der mit Efeu überwucherten Masse des Rathauses verdeckt.
    Barbie ging die Treppe zum Eingang hinauf und blieb kurz stehen, um den Aushang am Schwarzen Brett zu lesen: BÜRGERVERSAMMLUNG DONNERSTAG 19 UHR, FALLS DIE KRISE ANDAUERT. Er dachte daran, was Julia gesagt hatte: Unterschätzen Sie Big Jim Rennie nicht, bevor Sie ihn als Volkstribun erlebt haben. Am Donnerstagabend würde James Rennie seine Chance haben; er würde alles tun, damit ihm niemand die Fäden aus der Hand nahm.
    Und mehr Macht fordern, schien Julias Stimme in seinem Kopf zu sagen. Natürlich will er auch das. Zum Besten der Stadt.
    Die Eingangshalle des vor hundertsechzig Jahren aus Naturstein erbauten Rathauses war kühl und düster. Das Stromaggregat lief nicht; das wäre überflüssig gewesen, weil niemand im Haus war.
    Oder vielleicht doch? Aus dem Sitzungssaal hörte Barbie Stimmen, zwei Kinderstimmen. Ein Flügel der hohen Eichentür stand offen. Er warf einen Blick in den Saal und sah vorn am Tisch der Stadtverordneten einen hageren Mann mit wilder grauer Mähne sitzen. Ihm gegenüber saß ein hübsches Mädchen von etwa zehn Jahren. Zwischen den beiden stand ein Schachbrett; der Langhaarige hatte sein Kinn in die Hand gestützt und dachte über seinen nächsten Zug nach. In der Saalmitte, auf dem Gang zwischen den Bänken, spielte eine junge Frau mit einem Jungen von vier oder fünf Jahren Bockspringen. Die beiden Schachspieler waren konzentriert; die junge Frau und der Kleine lachten.
    Barbie wollte sich zurückziehen, aber dieser Entschluss kam zu spät. Die junge Frau sah auf. »Hi? Hallo?« Sie nahm den Jungen auf den Arm und kam auf ihn zu. Auch die Schachspieler sahen jetzt auf. So viel zu seiner Absicht, unbemerkt zu bleiben.
    Die junge Frau streckte ihm die eine Hand hin, die nicht unter dem Po des Kleinen lag. »Ich bin Carolyn Sturges. Dieser Gentleman ist mein Freund Thurston Marshall. Der kleine Kerl hier ist Aidan Appleton. Sag hi, Aidan.«
    »Hi«, sagte Aidan leise, dann steckte er seinen Daumen in den Mund. Er musterte Barbie mit Augen, die rund und blau und ein wenig neugierig waren.
    Das Mädchen kam den Gang heraufgelaufen und blieb neben Carolyn Sturges stehen. Der Langhaarige folgte langsamer. Er wirkte müde und desorientiert. »Ich bin Alice Rachel Appleton«, sagte sie. »Aidans große Schwester. Nimm den Daumen aus dem Mund, Aide.«
    Aide tat es nicht.
    »Nun, freut mich, Sie alle kennenzulernen«, sagte Barbie. Den eigenen Namen nannte er bewusst nicht. Tatsächlich wünschte er sich fast, er hätte sich einen falschen Schnurrbart aufgeklebt. Aber vielleicht war hier noch etwas zu retten. Er war sich beinahe sicher, dass diese Leute keine Einheimischen waren.
    »Sind Sie ein städtischer Amtsträger?«, fragte Thurston Marshall. »Wenn Sie ein städtischer Amtsträger sind, möchte ich eine Beschwerde vorbringen.«
    »Ich bin nur der Hausmeister«, sagte Barbie. Dann fiel ihm ein, dass sie gesehen haben mussten, wie Al Timmons das Rathaus verlassen hatte. Teufel, wahrscheinlich hatten sie mit ihm gesprochen. »Der zweite Hausmeister. Al kennen Sie bestimmt schon.«
    »Ich will meine Mami«, sagte Aidan Appleton. »Ich vermisse sie ganz arg.«
    »Wir haben ihn

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