Die Arena
weit besser zu verstehen schienen als Thurston.
"Vorher waren sie nicht nett«, sagte Thurston. »Als sie mich in den Magen geboxt haben, waren sie nicht nett, Caro.«
»Man muss das Bittere mit dem Süßen nehmen«, meinte Alice philosophisch. »Das sagt meine Mutter immer.«
Carolyn lachte. Barbie fiel ein, und im nächsten Augenblick tat das auch Marshall, der sich dabei allerdings den Bauch hielt und seine junge Freundin leicht vorwurfsvoll anstarrte.
»Ich bin die Straße entlanggegangen und habe an die Kirchentür geklopft«, sagte Carolyn. »Als niemand geantwortet hat, bin ich hineingegangen - die Tür war offen -, aber dort war niemand. Haben Sie eine Ahnung, wann der Pastor heimkommen wird?«
Barbie schüttelte den Kopf. »An Ihrer Stelle würde ich das Schachbrett mitnehmen und ins Pfarrhaus gehen. Es liegt hinter der Kirche. Suchen Sie nach einer Frau namens Piper Libby.« »Cherchez La femme«, sagte Thurston.
Barbie zuckte mit den Schultern, dann nickte er. »Sie ist in Ordnung, und in The Mill gibt's jetzt weiß Gott genügend leerstehende Häuser. Sie können sich beinahe eins aussuchen. Und Sie finden wahrscheinlich volle Speisekammern, wohin Sie auch gehen.«
Dabei musste er wieder an den Atombunker denken.
Alice schnappte sich unterdessen die Schachfiguren, die sie in ihre Taschen stopfte, und das Schachbrett, das sie sich unter den Arm klemmte. »Mr. Marshall hat mich bisher in jeder Partie geschlagen«, erzählte sie Barbie. »Er sagt, dass es gönnerhaft ist, Kinder gewinnen zu lassen, nur weil sie Kinder sind. Aber ich werde besser, nicht wahr, Mr. Marshall?«
Sie sah lächelnd zu ihm auf. Thurston Marshall erwiderte ihr Lächeln. Barbie hatte das Gefühl, dass dieses unwahrscheinliche Quartett zurechtkommen würde.
»Jugend muss siegen, Alice, meine Liebe«, sagte er. »Aber nicht sofort.«
»Ich will Mami«, sagte Aidan mürrisch.
»Wenn wir sie nur irgendwie erreichen könnten«, sagte Carolyn. »Alice, kannst du dich wirklich nicht an ihre E-Mail-Adresse erinnern?« Und zu Barbie sagte sie: »Mama hat ihr Handy im Blockhaus liegen lassen, also ist damit auch nichts anzufangen.« »Sie ist bei Hotmail«, sagte Alice. »Mehr weiß ich nicht. Manchmal sagt sie, sie wäre früher eine >hot female< gewesen, aber das hätte Daddy ihr abgewöhnt.«
Carolyn sah ihren ältlichen Freund an. »Machen wir die Fliege?«
»Ja. Wir können uns ebenso gut ins Pfarrhaus begeben und hoffen, dass die Lady bald von der barmherzigen Besorgung, zu der sie vielleicht unterwegs ist, zurückkehrt.«
»Das Pfarrhaus steht vielleicht auch offen«, sagte Barbie. »Sonst sehen Sie am besten unter der Fußmatte nach. Sie können einfach reingehen.«
»Das würde ich nie präsumieren«, sagte er.
»Ich schon«, sagte Carolyn und kicherte. Dieser Laut ließ den kleinen Jungen lächeln.
»Prä-zoom!«, rief Alice Appleton und flog mit ausgebreiteten Armen und dem in einer Hand wedelnden Schachbrett den Mittelgang entlang. »Prä-zoom, prä-zoom, los kommt, Jungs, wir machen zoom!«
Thurston seufzte, dann folgte er ihr. »Wenn du das Schachbrett ruinierst, Alice, kannst du mich nie schlagen.«
»Doch, das kann ich, weil Jugend siegen muss!« rief sie über die Schulter zurück. »Außerdem könnten wir es wieder kleben! Kommt jetzt!«
Aidan strampelte ungeduldig auf Carolyns Arm. Sie setzte ihn ab, damit er hinter seiner Schwester herwetzen konnte. Carolyn streckte die Hand aus. »Vielen Dank, Mr .... «
»Nichts zu danken«, sagte Barbie, indem er ihr die Hand schüttelte. Dann wandte er sich Thurston Marshall zu. Der Mann hatte den schlaffen Händedruck, den Barbie mit Kerlen in Verbindung brachte, bei denen das Verhältnis zwischen Intelligenz und Bewegung aus dem Lot war.
Sie begannen den Kindern zu folgen. An der zweiflügligen Tür sah Marshallsich nochmals um. Durch eines der hohen Fenster fiel ein verschleierter Sonnenstrahl direkt auf sein Gesicht und ließ ihn viel älter aussehen, als er war. Es ließ ihn wie achtzig aussehen. »Ich habe die jetzige Ausgabe von Ploughshares herausgegeben«, sagte er. Seine Stimme zitterte vor Kummer und Empörung. »Das ist eine sehr gute Literaturzeitschrift, eine der besten Amerikas. Diese Kerle hatten kein Recht, mich in den Magen zu boxen oder über mich zu lachen.«
»Nein«, sagte Barbie. »Natürlich nicht. Passen Sie gut auf diese Kinder auf.«
»Das tun wir«, sagte Carolyn. Sie nahm den Arm des Mannes und drückte ihn. »Komm jetzt,
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