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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Luthor. Oder ein Schurkenstaat wie Nordkorea könnte dahinter stecken.«
    »Jemand, der sich nicht damit gebrüstet hat?«, fragte Barbie skeptisch.
    »Ich tendiere zu außerirdisch«, sagte Marty. Er klopfte an die Kuppel, ohne zusammenzuzucken; er hatte seinen kleinen Stromstoß schon hinter sich. »Das tun die meisten Wissenschaftler, die jetzt an dieser Sache arbeiten - wenn man es als Arbeit bezeichnen kann, dass wir eigentlich nichts tun. Hier gilt die alte Sherlock-Holmes-Regel: Die Lösung ist das, was übrig bleibt, wenn man das Unmögliche eliminiert hat.«
    »Ist irgendwer oder irgendwas mit einer fliegenden Untertasse gelandet und hat verlangt, zu unserem Anführer gebracht zu werden?«, fragte Julia.
    »Nein«, sagte Cox.
    »Wüssten Sie davon, wenn das passiert wäre?«, fragte Barbie und dachte: Führen wir diese Diskussion wirklich? Oder träume ich sie nur?
    »Nicht unbedingt«, sagte Cox nach kurzem Zögern.
    »Sie könnte noch immer meteorologisch sein«, sagte Marty. »Teufel, sogar biologisch - ein Lebewesen. Nach Ansicht mancher Kollegen ist dieses Ding tatsächlich eine Art Kolibakterien-Hybrid.«
    »Colonel Cox«, fragte Julia ruhig, »sind wir irgendjemandes Experiment? So komme ich mir nämlich vor.«
    Lissa Jamieson sah sich inzwischen nach den netten Häusern des Ortsteils Eastchester um. Die meisten waren dunkel, weil ihre Bewohner keine Notstromaggregate hatten oder sie schonen wollten.
    »Das war ein Schuss«, sagte sie. »Ich bin mir sicher, dass das ein Schuss war.«

 
     
    Es fühlen
     
    1
     
    Außer Stadtpolitik hatte Big Jim Rennie nur ein Laster, und zwar Basketball unter Highschool-Mädchen - die Spiele der Lady Wildcats, um es genau zu sagen. Er hatte seit 1998 eine Dauerkarte und kam pro Saison zu mindestens einem Dutzend Spiele. Im Jahr 2004, als die Lady Wildcats die Staatsmeisterschaft der Spielklasse D gewannen, war er bei allen gewesen. Und obwohl den Leuten, die er in sein häusliches Arbeitszimmer einlud, unweigerlich als Erstes die Autogramme von Tiger Woods, Dale Earnhardt und Bill »Spaceman« Lee auffielen, war sein stolzester Besitz - den er in Ehren hielt - ein Autogramm von Hanna Compton, der kleinen Aufbauspielerin aus der zehnten Klasse, die die Lady Wildcats zu diesem ersten und einzigen goldenen Ball geführt hatte.
    Als Dauerkarteninhaber lernt man die übrigen Dauerkarteninhaber um sich herum ebenso kennen wie ihre Gründe, warum sie Basketballfans sind. Viele sind Angehörige der Spielerinnen (und oft die Triebfedern des Booster Clubs, der Kuchenverkäufe organisiert und Spenden für die zunehmend teuren Auswärtsspiele sammelt). Andere sind Basketballpuristen, die einem erzählen mit einiger Berechtigung -, dass die Mädchenspiele einfach besser sind. Junge Spielerinnen sind einem Teamgeist verpflichtet, den die Jungen (die am liebsten rennen und werfen, Dunkings und Weitwürfe versuchen) selten aufbringen. Das Tempo ist langsamer, so dass man jeden Spielzug verfolgen und jeden Angriff, jede Verteidigung genießen kann. Fans von Mädchenspielen sind gerade von den sehr niedrigen Ergebnissen begeistert, über die Fans von Jungenspielen die Nase rümpfen, und behaupten, das Mädchenspiel lege größten Wert auf Verteidigung und Foulwürfe und entspreche damit genau der Definition des Korbballs alter Schule.
    Außerdem gibt es natürlich Kerle, die scharf darauf sind, langbeinige Teenager in kurzen Höschen herumrennen zu sehen.
    Big Jim hatte alle diese Gründe, den Sport zu genießen, mit ihnen gemeinsam, aber seine Leidenschaft speiste sich aus einer ganz anderen Quelle, die er nie erwähnte, wenn er mit anderen Fans über die Spiele diskutierte. Das wäre politisch unklug gewesen.
    Die Mädchen nahmen den Sport persönlich, und das machte sie zu besseren Hassern.
    Die Jungs wollten gewinnen, ja, und manchmal wurde eine Partie hektisch, wenn man gegen einen traditionellen Rivalen spielte (im Falle der als The Mills Wildcats auflaufenden Teams die verhassten Castle Rock Rockets), aber bei den Jungs ging es hauptsächlich um Einzelleistungen. Mit anderen Worten um Angeberei. Und wenn es vorbei war, war es vorbei.
    Die Mädchen dagegen hassten es, zu verlieren. Sie nahmen Niederlagen in die Kabine mit und brüteten darüber nach. Und noch wichtiger: Sie verabscheuten und hassten Niederlagen als Team. Big Jim erlebte oft, wie dieser Hass sein Haupt erhob. Kam es gegen Ende der zweiten Halbzeit eines unentschieden stehenden Spiels zu einer Rangelei um den

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