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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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übernimmt? Das will die Regierung nämlich; das weiß die gesamte Stadt. Glaubst du, dass Rennie ... «
    Sein Handy klingelte. »Diese Dinger sind die schlimmste Erfindung aller Zeiten«, sagte er, aber wenigstens kam der Anruf nicht aus dem Krankenhaus.
    »Mr. Everett?« Eine Frau. Er kannte die Stimme, konnte ihr aber keinen Namen zuordnen.
    »Ja, aber ich bin gerade ziemlich beschäftigt. Wenn es also kein Notfall ist ... «
    »Ich weiß nicht, ob es ein Notfall ist, aber es ist sehr, sehr wichtig. Und da Mr. Barbara - Colonel Barbara, sollte ich wohl sagen - verhaftet worden ist, müssen Sie sich darum kümmern.«
    »Mrs. McClatchey?«
    »Ja, aber Joe ist derjenige, mit dem Sie reden müssen. Hier ist er.«
    »Dr. Rusty?« Die Stimme klang drängend, fast atemlos. »Hi, Joe. Was gibt's?«
    »Ich denke, wir haben den Generator gefunden. Was sollen wir jetzt machen?«
    Die Abenddämmerung sank so plötzlich herab, dass alle drei erschrocken Luft holten und Linda Rustys Arm umklammerte. Aber das kam nur von dem großen Fleck, den der Rauch auf der Westseite der Kuppel zurückgelassen hatte. Die Sonne war dahinter untergegangen.
    »Wo?«
    »Black Ridge.«
    »Gab es Strahlung, Kleiner?« Es musste welche gegeben haben; wie hätten sie das Ding sonst finden sollen?
    »Zuletzt haben wir plus zweihundert abgelesen«, sagte Joe. »Nicht ganz in der Gefahrenzone. Was machen wir jetzt?«
    Rusty fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. Es passierte zu viel auf einmal. Zu viel, zu schnell. Vor allem für einen Arzthelfer aus einer Kleinstadt, der sich nie für einen großen Macher, erst recht nicht für eine Führungspersönlichkeit gehalten hatte.
    »Heute Abend nichts mehr. Es ist schon fast dunkel. Um diese Sache kümmern wir uns morgen. Bis dahin musst du mir etwas versprechen, Joe. Behalte diese Sache für dich, ja? Du weißt davon, Benny und Norrie wissen davon, deine Mutter weiß davon. Dabei muss es bleiben.«
    »Okay.« Joes Begeisterung schien einen Dämpfer bekommen zu haben. »Wir haben Ihnen viel zu erzählen, aber das kann bis morgen warten, denke ich.« Er atmete tief durch. »Das ist ein bisschen beängstigend, oder?«
    »Ja, Kleiner«, bestätigte Rusty. »Das ist ein bisschen beängstigend.«
     
    14
     
      Der Mann, von dem das Wohl und Wehe von The Mills abhing, saß in seinem Arbeitszimmer und verschlang mit großen, gierigen Bissen ein Sandwich - Cornedbeef auf Roggenbrot -, als Junior hereinkam. Zuvor hatte Big Jim ein dreiviertelstündiges Power-Nickerchen gemacht. Jetzt fühlte er sich erfrischt und wieder bereit, in Aktion zu treten. Die Schreibtischplatte war mit Blättern von seinem gelben Schreibblock übersät, die er später im Verbrennungsofen hinter dem Haus vernichten würde. In solchen Dingen konnte man nicht vorsichtig genug sein.
    Beleuchtet wurde sein Arbeitszimmer von zischenden Coleman-Petroleumlampen, die grelles weißes Licht gaben. Big Jim hatte weiß Gott Zugang zu jeder Menge Propan - genug, um sein Haus fünfzig Jahre lang mit Strom für Lampen und Haushaltsgeräte zu versorgen -, aber vorläufig waren die Colemans besser. Wenn draußen Leute vorbeikamen, sollten sie dieses grellweiße Licht sehen und wissen, dass Stadtverordneter Rennie keine Extrawurst bekam. Dass Stadtverordneter Rennie genau wie sie selbst war, nur vertrauenswürdiger.
    Junior hinkte. Sein Gesicht sah abgehärmt aus. »Er hat nicht gestanden.«
    Big Jim, der nicht erwartet hatte, dass Barbara gleich kapitulieren würde, ignorierte das. »Was ist mit dir los? Du siehst verdammt angeschlagen aus.«
    »Wieder Kopfschmerzen, aber die verziehen sich gerade.« Das stimmte, obwohl sie während seines Gesprächs mit Barbie ganz schlimm gewesen waren. Diese blaugrauen Augen sahen zu viel oder schienen es zumindest zu tun.
    Ich weiß was du in der Speisekammer mit ihnen angestellt hast, sagten sie. Ich weiß alles.
    Er hatte seine ganze Willenskraft aufbieten müssen, um nicht abzudrücken, nachdem er seine Pistole gezogen hatte, und diesen verdammten forschenden Blick für immer auszulöschen. »Außerdem hinkst du.«
    »Das kommt von den Kindern, die wir draußen am Chester Pond aufgegriffen haben. Das eine habe ich zum Auto getragen dabei muss ich mir einen Muskel gezerrt haben.«
    »Weißt du bestimmt, dass das alles ist? In ungefähr ... « Big Jim sah auf seine Uhr. » ... drei Stunden hast du mit Thibodeau einen wichtigen Auftrag auszuführen, den ihr nicht vermasseln dürft. Die Sache muss perfekt

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