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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dreißig Jahre verheiratet war?«
    »Sie würden sagen, dass es nicht einvernehmlich geschehen sei«, erklärte sie ihm bedrückt. »Sie würden sagen, es sei Vergewaltigung gewesen. Genau wie sie's schon im Fall der bei den Mädchen behaupten.«
    »Und Coggins?«
    »Wenn sie ihm die Morde anhängen wollen, fällt ihnen schon etwas ein.«
    »Hat Julia vor, das alles zu drucken?«
    »Sie will die Story schreiben und darin ein paar Fragen stellen, aber die nur partielle Leichenstarre erwähnt sie vorerst nicht. Randolph ist vielleicht zu dämlich, um rauszukriegen, von wem sie das erfahren hat, aber Rennie würde es wissen.«
    »Es könnte auch so gefährlich sein«, sagte Rusty. »Wenn sie ihr einen Maulkorb verpassen, kann sie sich nicht gerade an die Bürgerrechtsvereinigung wenden.«
    »Ich glaube nicht, dass sie darauf Rücksicht nimmt. Sie ist verdammt wütend. Sie glaubt sogar, der Supermarkt-Aufruhr könnte inszeniert worden sein.«
    Stimmt vermutlich, dachte Rusty. Laut sagte er jedoch: »Verdammt, ich wollte, ich hätte die Leichen gesehen.«
    »Vielleicht kannst du das noch.«
    »Ich weiß, woran du denkst, Schatz, aber das könnte Jackie und dich den Job kosten. Oder noch mehr, wenn das die Art ist, wie Big Jim sich ein lästiges Problem vom Hals schafft.«
    »Wir können es nicht einfach dabei belassen ... «
    »Außerdem kann es sein, dass es gar nichts mehr nutzen würde. Ist sogar ziemlich sicher so. Wenn die Leichenstarre bei Brenda Perkins zwischen vier und acht Uhr eingesetzt hat, muss sie in- zwischen vollständig sein, und ihre Leiche würde mir nicht viel sagen. Der Rechtsmediziner in Castle Rock könnte vielleicht mehr damit anfangen, aber der ist so unerreichbar wie die Bürgerrechtsvereinigung. «
    »Aber vielleicht gibt's irgendwas anderes. Irgendeinen Hinweis an ihrer Leiche oder den drei anderen. Du kennst das Schild, das in manchen Sezierräumen hängt? >Hier sprechen die Toten zu den Lebenden.<«
    »Unwahrscheinlich. Weißt du, was besser wäre? Wenn jemand Brenda lebend gesehen hätte, nachdem Barbie heute um zehn vor sechs zur Arbeit gekommen ist. Das würde ein Leck in ihr Boot schlagen, das sie nicht mehr abdichten könnten.«
    Judy und Janelle, beide im Schlafanzug, kamen herangeflogen, um sich umarmen zu lassen. Rusty erfüllte seine Vaterpflicht. Jackie Wettington, die ihnen folgte, hörte seinen letzten Kommentar und sagte: »Ich frage mal herum.«
    »Aber unauffällig«, sagte er.
    »Klar doch. Und damit du's weißt: Ich bin noch nicht ganz überzeugt. Angie hat seine Erkennungsmarken in der Hand gehalten.«
    »Und ihm ist in der ganzen Zeit bis zur Auffindung der Leichen nicht aufgefallen, dass er sie nicht mehr hatte?«
    »Welche Leichen, Daddy?«, fragte Jannie.
    Er seufzte. »Das ist kompliziert, Schätzchen. Und nichts für kleine Mädchen.«
    Ihr erleichterter Blick zeigte, dass sie das gut fand. Ihre jüngere Schwester war weggelaufen, um ein paar spätblühende Blumen zu pflücken, kam aber mit leeren Händen zurück. »Sie verwelken«, berichtete sie. »Sind an den Rändern ganz braun und eklig.«
    »Wahrscheinlich ist es zu warm für sie«, sagte Linda, und Rusty fürchtete einen Augenblick lang, sie würde in Tränen ausbrechen. Er warf sich in die Bresche.
    »Ihr Mädchen geht schon mal rein und putzt euch die Zähne.
    Holt euch dazu etwas Wasser aus dem Krug in der Küche. Jannie, du bist die Eingießerin, okay? Los jetzt!« Er wandte sich wieder den Frauen zu. Vor allem Linda. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja. Mir ... mir setzen nur immer wieder neue Aspekte zu. Ich denke: >Welches Recht haben die Blumen dazu, zu verwelken?<, und dann denke ich: >Mit welchem Recht ist das alles hier überhaupt erst passiert?<«
    Sie schwiegen einen Augenblick, dachten darüber nach. Dann ergriff Rusty das Wort.
    »Wir sollten abwarten, ob Randolph mich bittet, die Leichen zu untersuchen. Falls er's tut, bekomme ich sie zu sehen, ohne dass ihr euren Job riskieren müsst. Falls nicht, sagt uns das etwas.« »Derweil sitzt Barbie im Knast«, sagte Linda. »Vielleicht versuchen sie in diesem Augenblick, ein Geständnis aus ihm rauszukriegen.«
    »Nehmen wir mal an, ihr würdet eure Polizeiplaketten vorweisen und mir Zutritt zu dem Bestattungsinstitut verschaffen«, sagte Rusty. »Nehmen wir weiter an, ich würde etwas finden, das Barbie völlig entlastet. Glaubst du, dass sie dann >Oh, Scheiße, war ein Fehler< sagen und ihn entlassen würden? Und zulassen, dass er hier das Kommando

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