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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Stattdessen arbeitete Big Jims Pumpe mit mühelosen neunzig Schlägen und ohne irgendwelche Aussetzer.
    »Ich fühle mich sehr viel besser«, sagte Big Jim. »Das war der Stress. Ich habe schrecklich unter Druck gestanden. Ich werde mich noch ein bis zwei Stunden hier ausruhen - wissen Sie, dass man von diesem Fenster aus die ganze Innenstadt überblicken kann, Kumpel? - und Junior nochmal besuchen gehen. Dann melde ich mich hier ab und ... «
    »Das war nicht nur Stress. Sie haben Übergewicht und sind völlig außer Form.«
    Big Jim ließ in seiner Imitation eines Lächelns die Zähne sehen. »Ich habe ein Geschäft und eine Stadt geführt, Kumpel - übrigens beide in schwarzen Zahlen. Da bleibt wenig Zeit für Laufbänder und Hometrainer und solchen Kram.«
    »Sie sind erstmals vor zwei Jahren mit krampfartiger Vorhoftachykardie eingeliefert worden, Rennie.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe bei WebMD nachgesehen, und dort steht, dass gesunde Menschen oft ... «
    »Ron Haskell hat Ihnen klipp und klar gesagt, dass Sie abspecken, die Arrhythmie mit Medikamenten unter Kontrolle bringen und einen chirurgischen Eingriff zur Korrektur des eigentlichen Problems erwägen müssen, wenn die Behandlung mit Medikamenten erfolglos bleibt.«
    Big Jims Gesicht hatte den Ausdruck eines unglücklichen Kleinkindes angenommen, das in seinem Hochstuhl gefangen war. »Gott hat mich davor gewarnt! Keinen Schrittmacher, hat Gott gesagt! Und Gott hatte Recht! Duke Perkins hatte einen Schrittmacher - und sehen Sie sich an, was ihm zugestoßen ist!«
    »Von seiner Witwe ganz zu schweigen«, sagte Rusty leise. »Die hat auch Pech gehabt. Muss zur falschen Zeit am unrechten Ort gewesen sein.«
    Big Jim betrachtete ihn mit nachdenklich zusammengekniffenen kleinen Schweinsaugen. Dann sah er zur Decke auf. »Das Licht brennt wieder, was? Ich habe Ihnen das Flüssiggas besorgt, um das Sie gebeten haben. Manche Leute kennen keine Dankbarkeit. Aber daran gewöhnt man sich in meiner Stellung natürlich.«
    »Morgen Abend ist es wieder alle.«
    Big Jim schüttelte den Kopf »Bis morgen Abend bekommen Sie so viel Propan, dass Sie diesen Laden notfalls bis Weihnachten betreiben können. Das verspreche ich Ihnen, weil Sie eine so wundervolle Art im Umgang mit Patienten haben und insgesamt ein so netter, brauchbarer Kerl sind.«
    »Mir fällt es allerdings schwer, dankbar zu sein, wenn Leute nur etwas zurückgeben, das ursprünglich mir gehört hat. In dieser Beziehung bin ich eigen.«
    »Oh, Sie setzen sich jetzt also mit dem Krankenhaus gleich?«, schnaubte Big Jim.
    »Warum nicht? Sie haben sich vorhin mit Christus gleichgesetzt.
    Reden wir lieber wieder über Ihren Gesundheitszustand, okay?« Big Jim machte eine angewiderte Geste mit seinen Wurstfingerpranken.
    »Valium ist kein Medikament. Wenn Sie jetzt dieses Haus verlassen, können Sie schon heute Nachmittag um fünf wieder Rhythmusstörungen haben. Oder einen Infarkt erleiden. Das Positive daran wäre, dass Sie vor Ihren Erlöser treten könnten, bevor es hier in der Stadt dunkel wird.«
    »Und was würden Sie empfehlen?« Rennie sprach gelassen. Er hatte sich wieder unter Kontrolle.
    »Ich könnte Ihnen etwas geben, das Ihr Problem beseitigen dürfte - zumindest kurzzeitig. Ein wirkungsvolles Mittel.« »Welches?«
    »Aber es hat seinen Preis.«
    »Ich hab's gewusst«, sagte Big Jim leise. »Ich hab gleich gewusst, dass Sie auf Barbaras Seite stehen, als Sie neulich mit Ihrem >Geben Sie mir dies, geben Sie mir das< in mein Büro gekommen sind.«
    Tatsächlich hatte Rusty nur Flüssiggas verlangt, aber darauf ging er nicht ein. »Woher haben Sie damals gewusst, dass Barbara eine Seite hatte? Die Morde waren noch nicht entdeckt - woher haben Sie also gewusst, dass es eine Seite gab?«
    Big Jims Augen glitzerten belustigt oder paranoid oder beides. »Ich habe meine Methoden, Kumpel. Was wollen Sie also? Was soll ich gegen das Mittel eintauschen, das verhindern kann, dass ich mit einem Infarkt zusammenklappe?« Und bevor Rusty antworten konnte: »Lassen Sie mich raten. Sie wollen Barbaras Freiheit, nicht wahr?«
    »Nein. In dieser Stadt würde er gelyncht, sobald er auf die Straße träte.«
    Big Jim lachte. »Ab und zu lassen Sie einen Rest Vernunft erkennen.«
    »Ich will, dass Sie zurücktreten. Sanders auch. Übergeben Sie die Amtsgeschäfte Andrea Grinnell. Julia Shumway kann sie unterstützen, bis Andi von ihrer Drogensucht losgekommen ist.«
    Diesmal lachte Big Jim lauter und schlug sich noch

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