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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Strom aus geistlicher Musik liegen. Zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen quoll schaumiger Speichel hervor. Seine halb offenen Augen zuckten in ihren Höhlen und sahen Dinge, die nicht da waren. Zumindest noch nicht.
    Zehn Minuten später war er wieder wach und energiegeladen genug, um den Fußweg zwischen dem Studio und dem langen roten Lagerschuppen im rückwärtigen Teil des Geländes entlangzurennen.
    »Chef!«, brüllte er dabei. »Chef, wo bist du? SIE KOMMEN!« Chef Bushey kam aus der Seitentür des Lagergebäudes. Seine Haare standen ihm in fettigen Wirbeln vom Kopf ab. Er trug eine schmutzige Schlafanzughose mit Pisseflecken im Schritt und Methflecken am Hosenboden. Die mit Cartoonfröschen bedruckte Hose hing unsicher an den knochigen Flanken seiner Hüften und ließ vorn ein Büschel Schamhaar und hinten die Arschspalte sehen. In einer Hand trug er sein AK-47. Auf den Gewehrkolben hatte er sorgfältig die Worte GOTTES KRIEGER gemalt. In der anderen Hand hielt er den Garagentoröffner. Er legte Gottes Krieger weg, aber nicht Gottes Garagentoröffner. Dann packte er Sanders an den Schultern und schüttelte ihn kräftig durch.
    »Schluss jetzt, Sanders, du bist hysterisch.«
    »Sie kommen! Die bitteren Männer! Genau, wie du's gesagt hast!«
    Chef dachte darüber nach. »Hat jemand angerufen, um dich vorzuwarnen?«
    »Nein, es war eine Vision! Ich war bewusstlos und hatte eine Vision!«
    Chef machte große Augen. Sein Misstrauen wich Respekt. Er sah von Andy zur Little Bitch Road hinüber und wandte sich dann wieder Andy zu. »Was hast du gesehen? Wie viele? Sind's alle oder wieder nur ein paar von ihnen?«
    »Ich ... ich ... ich ... «
    Chef schüttelte ihn erneut, diesmal jedoch viel sanfter. »Beruhige dich, Sanders. Du bist jetzt in der Streitmacht des Herrn und ... «
    »Ein christlicher Soldat!«
    »Richtig, richtig, richtig. Und ich bin dein Vorgesetzter. Erstatte also Meldung.«
    »Sie kommen mit zwei Lastwagen.« »Nur zwei?«
    »Ja.« »Orange?« »Ja!«
    Chef zog seine Schlafanzughose hoch (die fast augenblicklich wieder ihre vorige Position einnahm) und nickte. »Städtische Lastwagen. Vermutlich wieder diese drei Schwachköpfe - die Bowies und Mr. Chicken.«
    »Mr .... ?«
    »Killian, Sanders, wer sonst? Er raucht Meth, aber er versteht den Zweck von Meth nicht. Er ist ein Trottel. Sie kommen, um noch mehr Propan zu holen.«
    »Sollen wir uns verstecken? Uns einfach verstecken und ihnen das Gas überlassen?«
    »Das habe ich beim ersten Mal gemacht. Aber nicht diesmal.
    Ich will mich nicht mehr verstecken und Leute Sachen fortschleppen lassen. Der Stern Wermut ist in Flammen aufgegangen. Es wird Zeit, dass die Männer Gottes ihre Fahne aufpflanzen. Stehst du auf meiner Seite?«
    Und Andy - der unter der Kuppel alles verloren hatte, was ihm
    jemals etwas bedeutet hatte - zögerte keinen Augenblick. »Ja!« »Bis zum Ende, Sanders?«
    »Bis zum Ende!«
    »Wo hast du dein Gewehr gelassen?«
    Soweit Andy sich erinnern konnte, stand es im Studio - an das Poster gelehnt, auf dem Pat Robertson dem verstorbenen Lester Coggins einen Arm um die Schultern legte.
    »Komm, wir holen es«, sagte Chef, indem er GOTTES KRIEGER aufhob und das Magazin kontrollierte. »Und in Zukunft trägst du's ständig bei dir, verstanden?«
    »Okay.«
    »Kiste Munition dort drinnen?«
    »Ja.« Andy hatte erst vor einer Stunde eine dieser Kisten hineingeschleppt. Wenigstens glaubte er, dass es vor einer Stunde gewesen war; Fry-Daddys hatten die Angewohnheit, die Zeit an den Rändern zu verbiegen.
    »Augenblick«, sagte Chef. Er ging den Lagerschuppen entlang zu der Holzkiste mit chinesischen Handgranaten und kam mit dreien zurück. Zwei davon gab er Andy und forderte ihn auf, sie in seine Taschen zu stecken. Die dritte ließ Chef an ihrem Abreißring von der Mündung von GOTTES KRIEGER baumeln. »Sanders, mir hat man erzählt, dass einem sieben Sekunden bleiben, nachdem man den Stift rausgezogen hat, um diese Schwanzlutscher loszuwerden, aber als ich eine in der Kiesgrube dort drüben ausprobiert habe, waren's eher vier. Du kannst deinen orientalischen Rassen nicht trauen. Merk dir das.«
    Andy versprach es.
    »Also gut, komm jetzt. Wir wollen deine Waffe holen.« Andy fragte zögernd: »Haben wir vor, sie zu erledigen?«
    Chef wirkte überrascht. »Nicht, wenn wir nicht müssen, nein.« »Gut«, sagte Andy. Trotz allem wollte er eigentlich niemandem wehtun.
    »Aber wenn sie eine Entscheidung erzwingen, tun wir, was nötig

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