Die Arena
Einzelfeuer auf; mach Taco-Käse aus ihnen.«
Aber keiner der Bowies war bewaffnet. Fern hatte sogar die Hände erhoben.
»Mit wem redest du, Kumpel?«, fragte Stewart. »Tritt vor, Sanders«, sagte Chef
Das tat Andy. Seit die Gefahr eines bevorstehenden Massakers abgewendet war, fing er an, Spaß an dieser Sache zu haben. Hätte er daran gedacht, einen von Chefs Fry-Daddys mitzubringen, hätte er sich bestimmt noch besser amüsiert.
»Andy?«, sagte Stewart verblüfft. »Was machst du hier?«
»Ich gehöre jetzt zur Streitmacht des Herrn. Und ihr seid bittere Männer. Wir wissen alles über euch, und ihr habt hier nichts verloren.«
»Hä?«, sagte Fern. Er ließ die Hände sinken. Das Fahrerhaus des vorderen Wagens kippte langsam nach vorn, als die großen Vorderreifen weiter Luft verloren.
»Gut gesprochen, Sanders«, lobte Chef ihn. Dann zu Stewart: »Steigt alle drei in den zweiten Lastwagen. Wendet und seht zu, dass ihr eure traurigen Ärsche in die Stadt zurückschafft. Dort meldet ihr diesem abtrünnigen Sohn des Teufels, dass WCIK jetzt unser ist. Das schließt das Labor und alle Vorräte ein.«
»Scheiße, wovon redest du eigentlich, Phil?« »Chef«
Stewart machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nenn dich, was du willst, erzähl mir nur, dass das hier tata ... «
»Ich weiß, dass dein Bruder dämlich ist«, sagte Chef, »und Mr. Chicken hier kann sich vermutlich nicht ohne Gebrauchsanweisung die Schnürsenkel zubinden ... «
»He!«, protestierte Roger. »Pass auf, was du sagst!«
Andy hob sein AK-47. Er nahm sich vor, CLAUDETTE auf den Kolben zu schreiben, sobald er Gelegenheit dazu fand. »Nein, pass du auf«
Roger Killian wurde blass und wich einen Schritt zurück. Das war nie passiert, wenn Andy auf einer Bürgerversammlung gesprochen hatte, und er fand es sehr befriedigend.
Chef sprach weiter, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. »Aber du hast wenigstens ein halbes Gehirn, Stewart, also nutze es. Lasst diesen Lastwagen stehen, wo er ist, und fahrt mit dem anderen in die Stadt zurück. Bestellt Rennie, dass dies hier draußen nicht mehr ihm, sondern Gott gehört. Sagt ihm, dass der Stern Wermut in Flammen vom Himmel gefallen ist, und wenn er nicht will, dass die Apokalypse vorzeitig kommt, soll er uns lieber in Ruhe lassen.« Er überlegte. »Ihr könnt ihm auch sagen, dass wir weiter Musik senden werden. Ich bezweifle, dass er sich deswegen Sorgen macht, aber in der Stadt gibt es einige, die darin Trost finden.«
»Weißt du, wie viele Cops er jetzt hat?«, fragte Stewart. »Das ist mir scheißegal.«
»Ungefähr dreißig, glaub ich. Bis morgen sind's bestimmt fünfzig. Und die halbe verdammte Stadt trägt blaue Solidaritäts-Armbinden. Wenn er will, dass sie sich zusammenrotten, sind sie sofort dabei.«
»Auch das nutzt ihm nichts«, sagte Chef »Wir vertrauen auf den Herrn, und unsere Kraft ist die Kraft von zehn.«
»Nun«, sagte Roger, der seine Rechenkünste aufblitzen ließ, »das sind zwanzig, damit seid ihr trotzdem unterlegen.«
»Halt's Maul, Roger«, sagte Fern.
Stewart versuchte es noch einmal. »Scheiße, Phil- Chef, meine ich -, du musst dich entspannen, denn das hier ist keine große Sache. Wir wollen nicht das Dope, nur das Flüssiggas. Die Hälfte aller Stromaggregate in der Stadt stehen still. Bis zum Wochenende sind's vermutlich drei Viertel. Lass uns das Propan holen.«
»Ich brauch es zum Kochen. Sorry.«
Stewart sah ihn an, als wäre er übergeschnappt. Das ist er vermutlich, dachte Andy. Das sind wir vermutlich beide. Aber Jim Rennie war natürlich auch verrückt, was in dieser Beziehung ein Patt ergab.
»Haut jetzt ab«, sagte Chef. »Und bestellt ihm, dass er's bereuen wird, wenn er versucht, Truppen gegen uns zu entsenden.« Stewart dachte darüber nach, zuckte dann mit den Schultern. »Mich juckt das nicht. Komm jetzt, Fern. Roger, ich fahre.«
»Mir nur recht«, sagte Roger Killian. »Ich hasse die vielen Gänge.« Er bedachte Chef und Andy mit einem letzten Blick voller Misstrauen, dann machte er sich auf den Weg zu dem zweiten Lastwagen.
»Gott segne euch, Jungs«, rief Andy ihnen nach.
Stewart warf einen mürrischen Blick wie einen Dartpfeil über die Schulter zurück. »Gott segne auch euch. Denn Gott weiß, dass ihr's brauchen werdet.«
Die neuen Besitzer des größten Meth-Labors in Nordamerika standen nebeneinander und beobachteten, wie der große orangerote Lastwagen zurückstieß, unbeholfen auf der Straße wendete und
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