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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Polizeibeamte erschossen hatte, darunter das einzige Kind ihres Führers. Barbie in Freiheit - und vermutlich dabei, neue Übeltaten zu planen - war politisch ein Plus.
    Big Jim blieb noch eine Weile so sitzen, kämmte Juniors Haare mit den Fingern und blickte versunken in Juniors friedliches Gesicht. Dann sang er ihm leise vor, wie Juniors Mutter ihm vorgesungen hatte, als er als Säugling in seinem Bettchen gelegen und die Welt mit großen, verwunderten Augen angestarrt hatte. »Baby's boat's a silver moon, sailing o'er the sky; sailing o'er the sea of dew, while the clouds float by ... sail, baby, sail ... out across the sea ... «
    Hier hörte er auf. An den Rest konnte er sich nicht mehr erinnern. Er hob Juniors Kopf von seinem Schoß und stand auf Sein Herz verfiel in einen abgehackten Rhythmus, und Big Jim hielt den Atem an ... aber dann beruhigte es sich wieder. Wahrscheinlich würde er sich Verapa-irgendwas aus Andys Medikamentenvorrat besorgen müssen, aber bis dahin gab es jede Menge Arbeit.
     
    6
      Big Jim verließ Junior und stieg langsam die Treppe hinauf, wobei er sich am Geländer festhielt. Carter war im Bereitschaftsraum. Die Leichen waren abtransportiert worden, und eine doppelte Lage Zeitungspapier saugte Mickey Wardlaws Blut auf.
    »Komm, wir gehen hinüber ins Rathaus, bevor es hier von Cops wimmelt«, forderte er Carter auf »Der Besuchstag beginnt offiziell in ... « Er sah auf seine Armbanduhr. » ... ungefähr vierzehn Stunden. Bis dahin haben wir noch viel zu tun.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und vergiss meinen Sohn nicht. Ich will, dass die Bowies sich Mühe geben. Eine respektvolle Präsentation der sterblichen Überreste in einem erstklassigen Sarg. Stewart kannst du ausrichten, dass ich ihn umbringe, wenn ich Junior in einem dieser billigen Dinger aus dem Lager sehe.«
    Carter kritzelte etwas in sein Notizbuch. »Ich kümmere mich darum.«
    »Und bestell Stewart, dass ich bald mit ihm reden werde.« Von draußen kamen mehrere Officers herein. Sie wirkten eingeschüchtert, leicht verängstigt, sehr jung und sehr grün. Big Jim stemmte sich von dem Stuhl hoch, auf dem er gesessen hatte, während er wieder zu Atem kam. »Wir müssen los.«
    »Okay, jederzeit«, sagte Carter. Aber er blieb zurück.
    Big Jim sah sich nach ihm um. »Hast du noch etwas auf dem Herzen, mein Sohn?«
    Sohn. Carter gefiel der Klang dieses Sohns. Sein eigener Vater war vor fünf Jahren tödlich verunglückt, als er mit seinem Pickup an eine der Doppelbrücken in Leeds geknallt war, was kein großer Verlust gewesen war. Er hatte seine Frau und seine beiden Söhne geschlagen (Carters älterer Bruder diente gegenwärtig in der Navy) , aber das hatte Carter nicht sonderlich viel ausgemacht; seine Mutter hatte ihren Coffee Brandy, der sie betäubte, und Carter selbst hatte immer ein paar Schläge aushalten können. Nein, seinen Alten hatte er gehasst, weil er ein Jammerlappen und noch dazu dumm gewesen war. Die Leute hielten auch Carter für dumm - Teufel, sogar Junes hatte es geglaubt -, aber das war er nicht. Mr. Rennie verstand das, und Mr. Rennie war ganz sicher kein Jammerlappen.
    Carter merkte, dass er nicht mehr im Zweifel war, was er als Nächstes tun sollte.
    »Ich habe etwas, was Sie vielleicht wollen würden.« »Tatsächlich?«
    Big Jim war ins Untergeschoss vorausgegangen, so dass Carter einen Abstecher zu seinem Spind hatte machen können. Jetzt sperrte er ihn auf und nahm den Umschlag mit der Aufschrift VADERAUSDRUCK heraus. Er hielt ihn Big Jim hin. Der blutige Fußabdruck auf dem Umschlag schien grell zu leuchten.
    Big Jim öffnete die Verschlussklammer.
    »Jim«, sagte Peter Randolph. Er war unbemerkt hereingekommen, stand neben dem umgestürzten Schreibtisch des Wachhabenden und sah erschöpft aus. »Ich denke, wir haben wieder einigermaßen Ruhe hergestellt, aber ich kann einige der neuen Officers nicht finden. Sie sind desertiert, fürchte ich.«
    »War zu erwarten«, sagte Big Jim. »Und ist nur vorübergehend. Sie kommen zurück, wenn die Aufregung sich gelegt hat und sie erkennen, dass Dale Barbara nicht mit einer Horde blutrünstiger Kannibalen die Stadt stürmen wird, um sie zu fressen.«
    »Aber dieser verdammte Besuchertag, der uns morgen bevorsteht ..«
    »Praktisch jedermann wird sich morgen mustergültig benehmen, Peter, und ich bin mir sicher, dass wir genügend Leute haben werden, um mit allen fertig zu werden, die es nicht tun.« »Was machen wir wegen der Pressekon ... «
    »Merken Sie,

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