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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Kampfstiefel darauf hinterlassen hatte.
    Unterdessen waren beide Abduls nackt gewesen. Er erinnerte sich daran, wie Emerson den anderen so fest in seine baumelnden Cojones getreten hatte, dass sie vor ihm hochflogen, und dabei ausrief: Das ist für Carstairs, du beschissener Sandnigger. Bald würde jemand seiner Mutter eine zusammengelegte Fahne überreichen, während sie auf einem Klappstuhl am Grab saß, immer das Gleiche, immer das Gleiche. Und dann, als Barbie eben bewusst wurde, dass er theoretisch der Vorgesetzte dieser Männer war, zog Sergeant Hackermeyer einen der Abduls an seiner sich auflösenden Kuflya hoch, die jetzt sein einziges Kleidungsstück war, hielt ihn an die Wand gedrückt und setzte ihm seine Pistole an den Kopf, und dann entstand eine Pause, in der keiner nein, in der auch keiner tu das nicht sagte, und Sergeant Hackermeyer drückte ab, und das Blut spritzte an die Wand, wie es seit dreitausend Jahren und noch länger an die Wand gespritzt war, und das war's dann, leb wohl, Abdul, vergiss nicht zu schreiben, wenn du nicht zu sehr damit beschäftigt bist, Mädchen zu entjungfern.
    Barbie ließ den Kasten los und versuchte aufzustehen, aber seine Knie gaben nach. Rusty packte zu und stützte ihn, bis er wieder allein stehen konnte.
    »Jesus«, sagte Barbie.
    »Du hast sie gesehen, oder?« »Allerdings. «
    »Sind das Kinder? Was glaubst du?«
    »Vielleicht.« Aber das war zu schwach, das war nicht, was sein Herz glaubte. »Wahrscheinlich.«
    Sie gingen langsam dorthin zurück, wo die anderen vor dem Farmhaus versammelt waren.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Rommie.
    »Ja«, sagte Barbie. Er musste mit den Kids reden. Und mit Jackie. Auch mit Rusty. Aber nicht sofort. Erst musste er seine Selbstbeherrschung zurückgewinnen.
    »Bestimmt?«
    »Ja.«
    »Rommie, hast du noch mehr von diesem Bleiblech in deinem Geschäft?«
    »Ja. Ich hab's auf der Laderampe gelassen.«
    »Gut«, sagte Rusty und lieh sich Julias Handy. Hoffentlich war Linda zu Hause und nicht in einem Vernehmungsraum der Polizeistation, aber mehr als hoffen konnte er nicht.

    8
     
    Rustys Anruf war notwendigerweise kurz, weniger als dreißig Sekunden, aber für Linda Everett war er lang genug, um diesen schrecklichen Donnerstag um hundertachtzig Grad ins Sonnige zu drehen. Sie saß am Küchentisch, verbarg ihr Gesicht in den Händen und weinte. Das tat sie so leise wie möglich, weil oben jetzt nicht nur zwei, sondern vier Kinder schliefen. Sie hatte die Appleton-Kids zu sich mitgenommen, so dass sie jetzt außer Little Js auch Little As hatte.
    Alice und Aidan waren schrecklich durcheinander gewesen großer Gott, natürlich waren sie das -, aber Jannies und Judys Gesellschaft hatte beruhigend gewirkt. Geholfen hatte auch eine kleine Dosis Benadryl für alle. Auf Wunsch ihrer Töchter hatte Linda in ihrem Zimmer Schlafsäcke ausgerollt, und nun lagen alle vier - Judy und Aidan in liebevoller Umarmung - auf dem Fußboden zwischen den Betten und schliefen tief und fest.
    Als sie eben dabei war, ihre Beherrschung zurückzugewinnen, klopfte jemand an die ins Freie führende Küchentür. Ihr erster Gedanke war Polizei!, obwohl sie wegen des Blutvergießens und des Chaos in der Stadt nicht so früh mit ihr gerechnet hatte. Auch hatte dieses sanfte Klopfen nichts Herrisches an sich.
    Sie ging zur Tür und blieb unterwegs nur kurz stehen, um ein Geschirrtuch von der Arbeitstheke zu nehmen und sich damit übers Gesicht zu fahren. Dass sie ihren Besucher nicht gleich auf den ersten Blick erkannte, lag vor allem an seinen Haaren: Sie waren nicht mehr zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, sondern hingen schulterlang herab und rahmten so Thurston Marshalls Gesicht ein. So sah er aus wie eine ältliche Waschfrau, die nach einem langen, harten Arbeitstag schlimme Nachrichten schreckliche Nachrichten - bekommen hat.
    Als Linda ihn hereinbat, blieb Thurse noch einen Augenblick auf der Schwelle stehen. »Ist Caro tot?« Seine Stimme war leise und heiser. Als hätte er sie sich in Woodstock beim Mitgrölen aus dem Leib geschrien, und sie wäre einfach nie zurückgekommen, dachte Linda. »Ist sie wirklich tot?«
    »Das ist leider wahr«, sagte Linda, die ebenfalls leise sprach.
    Wegen der Kinder. »Mein aufrichtiges Beileid, Mr. Thurston.«
    Einige Sekunden lang stand er einfach weiter so da. Dann griff er in die grauen Locken, die auf beiden Seiten seines Gesichts herabhingen, und fing an, sich vor und zurück zu wiegen. Linda hielt nichts von

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