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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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müde sein. Müde Leute benehmen sich im Allgemeinen anständig.«
    »Sie glauben nicht, dass wir einige Männer für die Fahndung nach den Ausbrechern einteilen sollten?« Er sah Big Jims Augen aufblitzen und hob eine Hand. »War bloß 'ne Frage, bloß 'ne Frage.«
    »Nun, und Sie verdienen eine Antwort darauf Schließlich sind Sie der Polizeichef Stimmt's, Carter?«
    »Jau«, sagte Carter.
    »Die Antwort lautet Nein, Chief Randolph, weil ... passen Sie jetzt gut auf ... sie nicht entkommen können. Chester's Mill liegt unter einer Kuppel, und sie können absotiert ... garanlut ... nicht entkommen. Können Sie diese Schlussfolgerung nachvollziehen?« Er sah, dass Randolph rot anzulaufen begann, und fügte hinzu: »Seien Sie jetzt mit Ihrer Antwort vorsichtig. Ich wär's jedenfalls.«
    »Ich kann sie nachvollziehen.«
    »Dann nehmen Sie bitte auch Folgendes zur Kenntnis: Solange Dale Barbara auf der Flucht ist - von seinem Mitverschwörer Everett ganz zu schweigen -, werden die Leute sich umso dringender wünschen, von ihren Sicherheitskräften beschützt zu werden. Und obwohl unsere Personalstärke dafür eigentlich kaum ausreicht, werden wir uns den Anforderungen gewachsen zeigen, nicht wahr?«
    Randolph kapierte endlich. Er wusste vielleicht nicht, dass es außer einem Berg auch einen Präsidenten namens McKinley gab, aber er schien zu begreifen, dass ein Barbie auf dem Dach auf vielfache Weise nützlicher war als ein Barbie in der Hand.
    »Ja«, sagte er. »Das werden wir. Verdammt richtig. Was ist mit der Pressekonferenz? Wenn Sie selbst nicht daran teilnehmen, wollen Sie vielleicht jemanden bestimmen ...«
    »Nein, das tue ich nicht. Ich bleibe hier auf meinem Posten, wo ich hingehöre, und überwache die weitere Entwicklung. Was die Medien betrifft, können sie verflixt nochmal ihre Pressekonferenz mit den mindestens tausend Leuten abhalten, die dort im Süden der Stadt versammelt sein werden wie Gaffer an einer Baustelle. Und ich wünsche ihnen viel Glück bei dem Versuch, das Geschwätz, das sie zu hören bekommen werden, zu übersetzen und zu deuten.«
    »Manche Leute äußern vielleicht Dinge, die nicht gerade schmeichelhaft für uns sind«, sagte Randolph.
    Big Jim bedachte ihn mit einem frostigen Lächeln. »Dafür hat Gott uns so breite Schultern gegeben, Kumpel. Was will dieser naseweise Wichtigtuer Cox außerdem unternehmen? Hier einmarschieren und uns aus dem Amt jagen?«
    Randolph schmunzelte pflichtbewusst, machte sich auf den Weg zur Tür und blieb dann stehen, weil ihm noch etwas eingefallen war. »Da draußen werden ganz schön viele Leute sein und das ziemlich lange. Das Militär stellt auf seiner Seite Chemietoiletten auf. Sollten wir das auf unserer Seite auch versuchen? Ich denke, wir haben ein paar auf dem Bauhof. Hauptsächlich für Straßenbaustellen. Vielleicht könnte Al Timmons ... «
    Big Jim musterte ihn mit einem Blick, als hielte er den neuen Polizeichef für endgültig übergeschnappt. »Hätte ich zu bestimmen gehabt, säßen unsere Bürger morgen sicher und warm in ihren Häusern, statt aus unserer Stadt zu strömen wie die Kinder Israels aus Ägypten.« Er machte eine Pause, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Wen dort draußen ein menschliches Rühren überkommt, soll in die verflixten Wälder kacken.«
     
     
    13
     
    Als Randolph endlich fort war, fragte Carter: »Darf ich Ihnen etwas sagen, wenn ich schwöre, dass das keine Arschkriecherei ist?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich liebe es, Sie in Aktion zu sehen, Mr. Rennie.«
    Big Jim grinste - ein breites sonniges Grinsen, das sein ganzes Gesicht erhellte. »Nun, du wirst deine Chance bekommen, Junge; du hast von den anderen gelernt, jetzt lerne von dem Besten.«
    »Das habe ich vor.«
    »Im Augenblick brauche ich dich, damit du mich nach Hause fährst. Hol mich morgen früh pünktlich um acht wieder ab. Wir fahren hierher und sehen uns die Show auf CNN an. Aber davor setzen wir uns eine Weile auf den Town Common Hill und beobachten den Auszug der Kinder Israels. Eigentlich traurig: Israeliten ohne Moses.«
    »Ameisen ohne Hügel«, fügte Carter hinzu. »Bienen ohne Stock.«
    »Aber ich möchte, dass du ein paar Leute besuchst, bevor du mich abholen kommst. Oder es wenigstens versuchst; ich habe eine kleine Wette mit mir selbst laufen, dass du niemanden antriffst, weil sich die Betreffenden unerlaubt von der Truppe entfernt haben.«
    »Wen?«
    »Rose Twitchell und Linda Everett. Die Frau von diesem

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