Die Arena
Kommando. Er kann weitere vier bis fünf Mann mitnehmen, wenn er das für nötig hält.«
»Er ist der Beste, den du schicken kannst?«, fragte Stewart. »Fred ist in Ordnung«, sagte Big Jim.
»Was ist mit Thibodeau? Mit diesem Jungen, der dir in letzter Zeit nicht mehr von der Seite ... «
»Stewart Bowie, wenn du den Mund aufmachst, kommt immer nur Scheiße heraus. Du musst endlich mal die Klappe halten und zuhören. Wir reden von einem ausgezehrten Drogensüchtigen und einem Apotheker, der noch nie ein Held war. Hast du dafür ein Amen?«
»Ja klar, amen.«
»Ihr nehmt wieder Lastwagen vom Bauhof. Sobald wir hier fertig sind, schnappst du dir Fred - er muss irgendwo in der Stadt sein - und erklärst ihm, was Sache ist. Sag ihm, dass ihr Schutzwesten tragen sollt, nur um auf der sicheren Seite zu sein. Im Lagerraum der Polizeistation haben wir diesen ganzen von der Heimatschutzbehörde gelieferten Sicherheitsscheiß - Kevlarwesten und Flakwesten und was sonst noch alles -, also sollten wir ihn auch benutzen. Dann fahrt ihr los und erledigt die Kerle. Wir brauchen das Propan.«
»Was ist mit dem Labor? Ich hab mir überlegt, ob wir's anzünden sollten ... «
»Bist du verrückt?« Carter, der eben wieder hereingekommen war, starrte ihn überrascht an. »Mit den vielen Chemikalien, die da draußen lagern? Die Redaktion der Shumway war eine Sache; dieses Lagergebäude ist etwas völlig anderes. Sieh dich bloß vor, Kumpel, sonst halte ich dich bald für so dämlich wie Roger Killian.«
»Ja, okay.« Stewart schien eingeschnappt zu sein, aber Big Jim rechnete damit, dass er tun würde, was ihm aufgetragen worden war. Er hatte jetzt ohnehin keine Zeit mehr für ihn; Randolph konnte jeden Augenblick kommen.
Der Narrenumzug geht endlos weiter , dachte er.
»Jetzt gib mir noch ein großes altes Gelobt-sei-Gott«, sagte Big Jim. In Gedanken sah er sich dabei auf Stewarts Rücken sitzen und sein Gesicht in den Dreck rubbeln. Eine aufmunternde Vorstellung.
»Gelobt sei Gott«, murmelte Stewart Bowie.
»Amen, Bruder«, sagte Big Jim und klappte das Handy zu.
12
Chief Randolph kam wenig später und sah müde, aber nicht unzufrieden aus. »Einige der jüngeren Rekruten müssen wir abschreiben, fürchte ich - Dodson, Rawcliffe und der junge Richardson sind spurlos verschwunden -, aber die meisten sind dabeigeblieben. Und ich habe sogar ein paar neue Leute. Joe Boxer ... Stubby Norman ... Aubrey Towle .. seinem Bruder gehört die Buchhandlung, wissen Sie. «
Big Jim hörte sich diese Aufzählung durchaus geduldig, wenn auch nur mit halbem Ohr an. Als Randolph endlich fertig war, schob Big Jim ihm den Umschlag mit dem VADER-AUSDRUCK über den Tisch. »Den hier hat die arme alte Andrea geschwenkt. Sehen Sie mal hinein.«
Randolph zögerte, dann bog er die Klammern auf und ließ den Inhalt aus dem Umschlag gleiten. »Aber das sind ja nur leere Blätter!«
»Stimmt, da haben Sie völlig Recht. Wenn Sie morgen früh Ihre Truppe antreten lassen - Punkt sieben Uhr in der Polizeistation, weil Sie Ihrem Onkel Jim glauben können, dass die Ameisen morgen gewaltig früh auf Wanderschaft gehen werden -, sollten Sie dafür sorgen, dass alle wissen, dass die arme Frau geistig verwirrt war wie der Anarchist, der Präsident McKinley erschossen hat.«
»Ist das nicht ein Berg?«, fragte Randolph.
Big Jim verwandte einen Augenblick darauf, sich zu fragen, wo Mrs. Randolphs kleiner Junge gewesen war, als der Verstand ausgeteilt worden war. Dann sprach er schnell weiter. Heute Nacht würde er keine vollen acht Stunden Schlaf bekommen, aber mit Gottes Segen konnte er es vielleicht auf fünf bringen. Und die brauchte er. Sein armes altes Herz brauchte sie.
»Lassen Sie alle Streifenwagen ausrücken. Jeder mit zwei Officers besetzt. Sorgen Sie dafür, dass alle Pfefferspray und Elektroschocker haben. Aber sollte irgendjemand in Sichtweite der Reporter und Fernsehkameras, der ganzen verflixten Außenwelt einen Schuss abgeben ... dann benutze ich die Eingeweide dieses Mannes als Hosenträger!«
»Ja, Sir.«
»Sie sollen auf den Seitenstreifen der 119 fahren, die Menge eskortieren. Ohne Sirenen, aber mit eingeschalteten Blinkleuchten.«
»Wie bei einem Umzug«, sagte Randolph.
»Ja, Peter, wie bei einem Umzug. Die Straße selbst bleibt für die Leute frei. Wer mit dem Auto kommt, wird aufgefordert, es stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen. Benutzen Sie dazu Ihre Megafone. Wenn sie draußen ankommen, sollen sie ordentlich
Weitere Kostenlose Bücher