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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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anzurufen. Und sie hatte keinen einzigen Anruf bekommen, was sehr beunruhigend war. Abgesehen von besorgten Freunden und Verwandten, die versuchen würden, sie von außerhalb zu erreichen, hätte sie mit Anfragen auswärtiger Zeitungen überschwemmt werden müssen: von der Lewiston Sun, vom Portland Press Herald, vielleicht sogar von der New York Times.
    Hatte jedermann in The Mill dasselbe Problem?
    Sie hätte an die Gemeindegrenze nach Motton hinausfahren und sich selbst umsehen sollen. Wenn sie ihr Handy nicht dazu benutzen konnte, Pete Freeman, ihren besten Fotografen, anzurufen, konnte sie zumindest selbst ein paar Aufnahmen mit der Kamera machen, die sie als ihre Notfall-Nikon bezeichnete. Sie hatte gehört, dass auf der Motton-Seite und der Tarker's-MillsSeite der Barriere jetzt eine Art Quarantänezone eingerichtet war - vermutlich auch gegenüber den anderen Gemeinden -, aber auf der Innenseite kam man bestimmt dicht heran. Man konnte sie warnen und wegzuschicken versuchen, aber wenn die Barriere so undurchdringlich war, wie man hörte, würde es bei dieser Warnung bleiben.
    »Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte können mich niemals verletzen«, sagte sie. Absolut wahr. Könnten Worte verletzen, hätte Jim Rennie sie vor drei Jahren nach der Story, die sie über die lächerliche Prüfung der Stadtfinanzen durch die Aufsichtsbehörde geschrieben hatte, auf die Intensivstation gebracht. Natürlich hatte er viel gepoltert, von wegen, er würde die Zeitung verklagen, aber bei diesem Poltern war es geblieben; sie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, darüber einen Leitartikel zu schreiben - vor allem weil sie eine klasse Schlagzeile hatte:
    ANGEKÜNDIGTE KLAGE AUSSER SICHTWEITE.
    Ja, sie hatte also Sorgen. Das brachte der Beruf mit sich. Nicht gewöhnt war sie daran, sich Sorgen wegen ihres eigenen Verhaltens zu machen, und das tat sie jetzt, während sie an der Kreuzung der Main und Commonwealth Street stand. Statt nach links auf die Main Street abzubiegen, sah sie in die Richtung, aus der sie gekommen war. Und sie sprach halb flüsternd wie sonst nur mit Horace. »Ich hätte das Mädchen nicht allein lassen sollen.«
    Das hätte Julia auch nicht getan, wenn sie mit dem Auto unterwegs gewesen wäre. Aber sie war zu Fuß gekommen, und außerdem ... Dodee war so beharrlich gewesen. Noch dazu hatte sie einen Geruch an sich gehabt. Marihuana? Vielleicht. Nicht dass Julia große Einwände dagegen gehabt hätte. Im Lauf der Jahre hatte sie selbst genug davon geraucht. Und vielleicht würde es sie beruhigen. Ihre Trauer stumpf machen, solange sie am schärfsten war und am leichtesten verwunden konnte.
    »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen«, hatte Dodee gesagt. »Ich finde meinen Dad. Aber erst muss ich mich anziehen.« Damit hatte sie auf ihren Bademantel gezeigt.
    »Ich warte hier«, hatte Julia erwidert ... obwohl sie nicht warten wollte. Vor ihr lag eine lange Nacht, die mit ihrer Pflicht ihrem Hund gegenüber beginnen würde. Horace würde inzwischen fast platzen, weil er um fünf Uhr nicht rausgekommen war, und ausgehungert sein. Sobald sie das erledigt hatte, würde sie wirklich zu der Barriere, wie die Leute sie nannten, hinausfahren müssen. Sie mit eigenen Augen sehen. Fotografieren, was immer es zu fotografieren gab.
    Selbst das würde noch nicht das Ende sein. Sie würde dafür sorgen müssen, dass der Democrat mit irgendeiner Art Sondernummer herauskam. Das war ihr wichtig, und sie glaubte, dass es vielleicht auch für die Stadt wichtig war. Natürlich konnte das alles morgen vorbei sein, aber Julia hatte das Gefühl - teils im Kopf, teils im Herzen -, dass dem nicht so wäre.
    Und trotzdem. Dodee Sanders hätte nicht allein bleiben sollen. Sie hatte einigermaßen beherrscht gewirkt, aber das waren vielleicht nur Schock und ungläubiger Zweifel gewesen, die sich als Gelassenheit ausgaben. Und natürlich das Dope. Aber sie hätte sich klar ausdrücken können.
     »Sie brauchen nicht zu warten. Ich möchte wirklich nicht, dass Sie warten.«
    »Ich weiß nicht, ob das so klug ist, jetzt allein sein zu wollen, Schätzchen.«
    »Ich gehe zu Angie«, sagte Dodee, und diese Idee schien sie ein wenig aufzuheitern, obwohl ihr weiter Tränen übers Gesicht liefen. »Sie begleitet mich auf der Suche nach Daddy.« Sie nickte. »Angie ist die, zu der ich will.«
    Nach Julias Ansicht war die Tochter der McCains nur marginal vernünftiger als diese Kleine, die das Aussehen ihrer Mutter, aber leider -

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