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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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eigenen Stromaggregaten war der Kamerablitz nicht sehr hell, aber Barbie sah die Soldaten bei jedem Blitz zusammenzucken. Wahrscheinlich hoffen sie, dass ihre beschissenen Abzeichen nicht erkennbar sind, dachte er.
     
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      Colonel James O. Cox, United States Army, hatte gesagt, er werde um 22:30 Uhr mit einer Hand auf dem Telefonhörer dasitzen. Barbie und Julia Shumway hatten sich etwas verspätet, so dass Barbie erst um zwanzig vor elf anrief, aber Cox musste seine Hand auf dem Hörer gelassen haben, denn das Telefon schaffte nur ein halbes Klingeln, bevor Barbies alter Kommandeur sagte: »Hallo, hier ist Ken.«
    Barbie war noch immer wütend, aber er lachte trotzdem. »Ja, Sir. Und ich bin weiter der Hundesohn, der den ganzen guten Stoff kriegt.«
    Cox lachte ebenfalls, offenbar in dem Glauben, damit wäre ein guter Anfang gemacht. »Wie geht's Ihnen, Captain Barbara?«
    »Sir, mir geht's gut, Sir. Aber mit Verlaub, ich bin jetzt nur noch Dale Barbara. Die einzigen Dinge, die ich heutzutage befehlige, sind der Grill und die Fritteuse im hiesigen Restaurant, und ich bin nicht in der Stimmung, Konversation zu machen. Ich bin verwirrt, Sir, und da ich die Rücken einer Abteilung süßigkeitengefütterter Marines vor mir habe, die sich nicht umdrehen und mir in die Augen sehen wollen, bin ich auch ziemlich gottverdammt sauer.«
    »Verstanden. Und Sie müssen etwas verstehen, das ich Ihnen sage. Gäbe es irgendetwas, was diese Männer tun könnten, um diese Situation zu lindern oder zu beseitigen, hätten Sie statt ihrer Ärsche ihre Gesichter vor sich. Glauben Sie mir das?«
    »Ich höre Sie, Sir.« Was keine richtige Antwort war.
    Julia knipste weiter. Barbie trat an den Straßenrand. Von seinem neuen Standort aus konnte er hinter den Lastwagen ein Biwakzelt sehen. Und ein kleineres Zelt, das ein Kantinenzelt sein konnte, und eine Abstellfläche mit weiteren Lastwagen. Die Marines errichteten hier ein Lager - und vermutlich noch größere an den Stellen, wo die Routes 119 und 117 das Gemeindegebiet verließen. Alles anscheinend auf Dauer angelegt. Ihm rutschte das Herz in die Hose.
    »Ist die Journalistin mitgekommen?«, fragte Cox.
    »Sie ist hier. Macht Fotos. Und, Sir, volle Offenlegung, was immer ich von Ihnen erfahre, erzähle ich ihr. Ich bin jetzt auf dieser Seite.«
    Julia unterbrach ihre Arbeit lange genug, um Barbie ein Lächeln zuzuwerfen. »Verstanden, Captain.«
    »Sir, mich so zu nennen, bringt Ihnen keine Punkte.« »Also gut, nur Barbie. Ist das besser?«
    »Ja, Sir.«
    »Was die Frage angeht, wie viel die Lady veröffentlicht ... um der Bürger Ihrer kleinen Stadt willen hoffe ich, dass sie vernünftig genug ist, eine Auswahl zu treffen.«
    »Ich denke, das ist sie.«
    »Und sollte sie Fotos nach draußen mailen - zum Beispiel an eines der Nachrichtenmagazine oder die New York Times - , könnte es passieren, dass Ihr aller Internet den Weg Ihres Festnetzes geht.« »Sir, das ist ein schäbiger ... «
    »Die Entscheidung wurde oberhalb meiner Besoldungsstufe getroffen. Ich erwähne sie nur.« Barbie seufzte. »Ich sag's ihr.«
    »Was sollen Sie mir sagen?«, fragte Julia.
    »Wenn Sie versuchen, diese Aufnahmen zu verbreiten, rächen sie sich vielleicht an der ganzen Stadt, indem sie den kompletten Internetzugang sperren.«
    Julia machte eine Handbewegung, die Barbie normalerweise nicht mit hübschen Republikanerinnen in Verbindung gebracht hätte. Er konzentrierte sich wieder auf das Telefon.
    »Wie viel können Sie mir erzählen?«
    »Alles, was ich weiß«, sagte Cox.
    »Danke, Sir.« Barbie bezweifelte jedoch, dass Cox wirklich alles preisgeben würde. Die Army erzählte nie alles, was sie wusste. Oder zu wissen glaubte.
    »Wir nennen es den Dome«, sagte Cox, »aber es ist keine Kuppel. Zumindest glauben wir das nicht. Wir glauben, dass es eine Art Kapsel ist, deren Ränder exakt die Gemeindegrenze von Chester's Mill nachzeichnen. Und damit meine ich hundertprozentig genau.«
    »Wissen Sie, wie hoch sie reicht?«
    »Sie scheint in vierzehntausend Meter Höhe zusammenzulaufen und sich zu verändern. Wir wissen nicht, ob die Kalotte gewölbt oder flach ist. Jedenfalls bis jetzt nicht.«
    Barbie sagte nichts. Er war verblüfft.
    »Was ihre Tiefe angeht ... wer weiß? Bisher können wir nur sagen, dass sie über dreißig Meter tief in die Erde reicht. Das ist die jetzige Tiefe unserer Ausgrabung an der Grenze zwischen Chester's Mill und der nicht eingetragenen Stadtgemeinde im

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