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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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versuchen musste. Die Army mochte für diese Show zuständig sein - darauf ließ Cox' Beteiligung schließen -, aber diese Soldaten gehörten nicht zur Army.
    »Yo, Marines!«, rief er.
    Nichts. Barbie trat näher heran. Er sah eine dunkle waagrechte Linie in der Luft über der Straße hängen, ignorierte sie aber vorläufig. Ihn interessierten mehr die Männer, die die Barriere bewachten. Oder den Dome. Julia hatte gesagt, Cox habe von einer Kuppel gesprochen.
    »Ich bin überrascht, euch Fernaufklärer in den Staaten zu sehen«, sagte er und ging noch etwas näher heran. »Das kleine Af ghanistanproblem ist wohl gelöst, was?«
    Nichts. Er trat noch näher heran. Der Splitt unter seinen Schuhen knirschte sehr laut.
    »Bei den Fernaufklärern gibt's bemerkenswert viele Weicheier, hört man. Das beruhigt mich sogar. Wäre die Lage hier wirklich ernst, hätte man Ranger eingesetzt.«
    »Arschloch«, murmelte einer von ihnen.
    Das war nicht viel, aber Barbie war ermutigt. »Steht bequem, Leute; steht bequem und lasst uns über diese Sache reden.«
    Wieder nichts. Und er war der Barriere (oder dem Dome) so nahe, wie er an sie herangehen wollte. Er hatte noch keine Gänsehaut, und seine Nackenhaare versuchten bisher nicht, sich zu sträuben, aber er wusste, dass das Ding da war. Er spürte es.
    Und er konnte es sehen: den in der Luft hängenden Streifen.
    Er wusste nicht, welche Farbe er bei Tageslicht haben würde, aber er vermutete, dass er rot war - die Farbe der Gefahr. Das war Sprühfarbe, und er hätte sein gesamtes Bankguthaben (gegenwärtig knapp über fünftausend Dollar) darauf verwettet, dass der Streifen sich ganz um die Barriere zog.
    Wie ein Streifen an einem Hemdsärmel, dachte er.
    Er ballte eine Hand zur Faust und klopfte damit an seine Seite des Streifens, wieder mit dem Geräusch von Fingerknöcheln auf Glas. Einer der Marines zuckte zusammen.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute ... «, begann Julia.
    Barbie ignorierte sie. Stattdessen wurde er wütend. Etwas in ihm wartete schon den ganzen Tag darauf, zornig sein zu dürfen, und dies war seine Chance. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte, auf diese Kerle loszugehen - sie waren nur Speerträger -, aber es war schwer, sich zu beherrschen. »Yo, Marines! Helft einem Kameraden aus.«
    »Schluss jetzt, Kumpel.« Obwohl der Sprecher sich nicht umdrehte, wusste Barbie, dass er der Führer dieses fidelen kleinen Trupps war. Er erkannte diesen Tonfall, hatte ihn selbst schon oft genug benutzt. »Wir haben unsere Befehle, also helfen Sie einem Kameraden aus. Bei anderer Gelegenheit, an einem anderen Ort würde ich Sie gern zu einem Bier einladen oder in den Arsch treten. Aber nicht hier, nicht heute Nacht. Also, was sagen Sie?«
    »Ich sage okay«, antwortete Barbie. »Aber da wir alle auf der gleichen Seite stehen, muss mir das nicht gefallen.« Er wandte sich an Julia. »Haben Sie Ihr Handy?«
    Julia hielt es hoch. »Sie sollten sich eins zulegen. Die Dinger haben Zukunft.«
    »Ich habe eins«, sagte Barbie. »Ein Prepaid-Handy, ein Sonderangebot von Best Buy. Ich benutze es fast nie. Also hab ich es in einer Schublade zurückgelassen, vor meinem Versuch, aus der Stadt abzuhauen. Und ich hab keinen Grund gesehen, es heute Nacht nicht dort liegen zu lassen.«
    Sie gab ihm ihres. »Die Nummer müssen Sie selbst eintippen, fürchte ich. Ich muss arbeiten.« Sie erhob ihre Stimme, damit die Soldaten jenseits der grellen Scheinwerfer sie hören konnten. »Ich bin schließlich die Herausgeberin des Lokalblatts und will ein paar Fotos machen.« Sie sprach noch etwas lauter. »Vor allem ein paar von Soldaten, die dastehen und einer Stadt in Not den Rücken zukehren.«
    »Ma'am, ich wollte, Sie täten das nicht«, sagte der kommandierende Offizier. Er war ein stämmiger Kerl mit breitem Kreuz. »Hindern Sie mich daran«, forderte sie ihn auf.
    »Ich denke, Sie wissen, dass wir das nicht können«, sagte er. »Wenn wir Ihnen den Rücken zukehren, führen wir nur einen Befehl aus.«
    »Marine«, sagte sie, »nehmen Sie Ihren Befehl, rollen Sie ihn eng zusammen, bücken Sie sich und stecken Sie ihn dort rein, wo die Luftqualität zweifelhaft ist.« In dem grellen Licht sah Barbie etwas erstaunliches: Ihre Lippen waren zu einer schmalen, unversöhnlichen Linie zusammengekniffen, und aus ihren Augen strömten Tränen.
    Während Barbie die Nummer mit der seltsamen Vorwahl eintippte, hob sie ihre Kamera und begann zu knipsen. Im Vergleich zu den großen Scheinwerfern mit

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