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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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organisierte.

 
    7
     
    SCHLUSS MIT DER GEHEIMNISTUEREI!
    BEFREIT CHESTER'S MILL!
    DEMONSTRIERT!! !
    WO?
    Auf der Milchfarm Dinsmore an der Route 119.
     (Haltet einfach Ausschau nach dem LKW-WRACK und den MILITÄRISCHEN AGENTEN DER UNTERDRÜCKUNG)!
    WANN?
    14 h, EUT (Östliche Unterdrückungszeit)!
    WER?
    IHR und jeder Freund, den ihr mitbringen könnt! Sagt ihnen: WIR WOLLEN DEN MEDIEN UNSERE STORY ERZÄHLEN! Sagt ihnen: WIR WOLLEN WISSEN, WER UNS DIES ANGETAN HAT! UND WARUM?
    Sagt ihnen vor allem:
    WIR WOLLEN RAUS!!!
    Dies ist UNSERE STADT. Wir müssen für sie kämpfen!
    WIR MÜSSEN SIE ZURÜCKEROBERN! ! !
    Einige Schilder stehen zur Verfügung, aber bringt bitte eigene mit (und denkt daran, dass Respektlosigkeit kontraproduktiv ist).
    BEKÄMPFT DIE DA OBEN!
    ZEIGT ES DEM STAAT!
    Das Komitee zur Befreiung von Chester's Mill
     
     
    8
     
    Falls es in der Stadt einen Mann gab, der Nietzsches alte Maxime »Was mich nicht umbringt, macht mich stärker« zu seinem Wahlspruch hätte machen können, dann war das Romeo Burpee, ein Verkaufsgenie mit daddy-cooler Elvis-Tolle und spitzen Stiefeln mit seitlichen Stretcheinsätzen. Seinen Vornamen verdankte er einer romantisch veranlagten franko-amerikanischen Mutter, seinen Nachnamen einem hartgesottenen Yankee-Vater, der bis in sein trockenes knauseriges Herz hinein Pragmatiker gewesen war. Romeo hatte eine Kindheit voller unbarmherzigem Spott - und gelegentlich auch Schlägen - überlebt, um der reichste Mann der Stadt zu werden. (Nun ... nicht ganz. Der reichste Mann der Stadt war Big Jim, aber ein großer Teil seines Reichtums blieb notwendigerweise verborgen.) Romeo gehörte das größte und profitabelste unabhängige Kaufhaus in ganz Maine. In den achtziger Jahren hatten potenzielle Geldgeber ihn davor gewarnt, unter einem so hässlichen Namen wie Burpee zu firmieren. Rommie hatte geantwortet, wenn der Name der Saatgutfirmen Burpee Seeds nicht geschadet habe, werde er auch ihm nicht schaden. Und jetzt waren sein sommerlicher Verkaufsschlager T-Shirts mit dem Aufdruck
    MEET ME FOR SLURPEES AT BURPEE'S.
    Zieht euch das mal rein, ihr fantasielosen Banker!
    Seinen Erfolg verdankte er vor allem der Fähigkeit, günstige Gelegenheiten zu erkennen und rücksichtslos auszunutzen. Gegen zehn Uhr an diesem Sonntagmorgen - nicht lange nachdem er zugesehen hatte, wie Sloppy Sam zum Cop Shop abgeführt wurde bot sich eine weitere günstige Gelegenheit. Es boten sich immer Gelegenheiten, wenn man darauf achtete.
    Romeo beobachtete, wie Kids Plakate anbrachten. Offenbar per Computer hergestellt machten sie einen sehr professionellen Eindruck. Die Jugendlichen - die meisten auf Fahrrädern, ein paar mit Skateboards - waren dabei, die Main Street zuzupflastern. Eine Protestdemonstration draußen auf der 119. Romeo fragte sich, wessen Idee das gewesen sein mochte.
    Er hielt einen der Jungen an und fragte ihn. »Das war meine Idee«, sagte Joe McClatchey. »Ohne Scheiß?«
    »Ohne irgendwelchen Scheiß«, sagte Joe.
    Rommie gab dem Jungen einen Fünfer Trinkgeld, ignorierte seine Proteste und stopfte ihm den Schein tief in die Hüfttasche. Informationen waren bares Geld wert. Rommie glaubte, dass die Leute zur Demonstration des Jungen gehen würden. Sie waren ganz wild darauf, ihre Wut, ihre Frustration und ihren gerechten Zorn rauszulassen.
    Kurz nachdem er Scarecrow Joe weitergeschickt hatte, hörte Rommie, wie Leute von einer Gebetsversammlung sprachen, die Pastor Coggins nachmittags abhalten würde. Selbe Gottes-Zeit, selber Gottes-Ort.
    Bestimmt ein Zeichen. Eins, auf dem stand: HIER GIBT'S VERKAUFSCHANCEN.
    Romeo ging in seinen Laden, in dem das Geschäft heute flau war. Wer an diesem Sonntag einkaufte, tat es in der Food City oder bei Mill Gas & Grocery. Und diese Leute waren in der Minderheit.
    Die meisten Bürger waren in der Kirche oder saßen zu Hause und verfolgten die Fernsehnachrichten. Toby Manning an der Kasse sah CNN auf einem kleinen batteriebetriebenen Fernseher.
    »Stellen Sie diesen Quassler ab, und schließen Sie Ihre Kasse«, sagte Romeo.
    »Wirklich, Mr. Burpee?«
    »Ja. Holen Sie das große Zelt aus dem Lager. Lily soll Ihnen dabei helfen.«
    »Das Sommerschlussverkaufszelt?«
    »Genau das«, sagte Romeo. »Wir stellen es auf der Weide auf, wo Chuck Thompsons Flugzeug abgestürzt ist.«
    »Alden Dinsmores Weide? Und wenn er Geld für die Benutzung will?«
    »Dann kriegt er welches.« Romeo rechnete bereits. Er verkaufte alles, auch herabgesetzte Lebensmittel,

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