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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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viel länger, als er gedacht hatte, und er hatte keine Ahnung, wie schnell Omidi mit der Arbeit an dem Parasiten vorankam. Oder ob er den Erreger nicht einfach so einsetzte, wie er war. Möglicherweise hatte er bereits einen Infizierten über die amerikanische Grenze geschmuggelt, der im Begriff war, die Hälfte der Bevölkerung auszulöschen.
    »Essen Sie zuerst einmal etwas.«
    Im nächsten Augenblick erschien eine schöne junge Frau mit einem Kopftuch, die ein Tablett mit einem traditionellen Imbiss und zwei dampfenden Tassen Tee brachte.
    »Hören Sie, ich habe keine Zeit für so etwas. Ich muss mit Farrokh sprechen. Sofort.«
    Der Iraner zog seine Skikleidung aus und ließ sich in einen Haufen bunter Kissen beim Feuer sinken. »Farrokh hat viel zu tun.«
    Ohne Mütze und Sonnenbrille sah er viel jünger aus, als Smith ihn eingeschätzt hatte. Seine Augen spiegelten nicht nur eine ungewöhnliche Intelligenz, sondern strahlten auch eine ruhige Kraft und Sicherheit aus. Man sollte annehmen, dass ein Mann wie er für wichtigere Aufgaben eingesetzt wurde als die, die er gerade erfüllt hatte.
    »Sie sind es selbst, nicht wahr?«, sagte Smith und kam sich plötzlich ziemlich dumm vor, dass er nicht schon früher draufgekommen war. »Sie sind Farrokh.«
    Seine Reaktion war, auf die Kissen neben ihm zu zeigen. »Bitte, Dr. Smith. Es war eine lange Reise. Ruhen Sie sich aus.«
    Er kam der Aufforderung nach, zog die Skikleidung aus und versuchte seine Ungeduld zu zähmen. In diesem Teil
der Welt herrschte ein anderes Tempo, und er würde nichts erreichen, wenn er gegen jahrtausendealte Traditionen ankämpfte.
    »Unsere Organisation muss flexibel sein, damit sie weiterlebt, wenn ein Einzelner stirbt. Aber um Ihre Frage zu beantworten  – ja. Ich bin der, den sie Farrokh nennen.«
    Auch wenn sich Smith noch so sehr bemühte, diplomatisch zu sein, konnte er seinen Ärger doch nicht ganz im Zaum halten. »Was soll dann diese ganze Prozedur? Man hat mir gesagt, dass Sie Bescheid wissen über das, was Ihre Regierung vorhat.«
    »Es ist nie ratsam, voreilig zu handeln«, erwiderte Farrokh. »Und es ist auch keine Zeitverschwendung, sich einen Mann anzusehen, der mein Verbündeter sein will. Würde ich mir die Zeit nicht nehmen, wäre ich heute nicht mehr am Leben.«
    »Und wie lautet das Urteil?«, fragte Smith, nun etwas ruhiger.
    »Sie scheinen ein Mann zu sein, den man ernst nehmen sollte.«
    »Heißt das, Sie vertrauen mir jetzt?«
    Farrokh lachte, griff nach einer der Teetassen und reichte sie Smith. »Die Leute, denen ich vertraue, kann ich an einer Hand abzählen, und ich glaube nicht, dass ich für unsere Bekanntschaft einen zusätzlichen Finger brauchen werde.«
    »Aber Sie glauben, dass der Parasit existiert und dass Ihre Regierung ihn hat.«
    »Ja, obwohl ich nicht erkennen kann, inwiefern das mein Problem ist.«
    Er versuchte offensichtlich, die Sache herunterzuspielen, doch ihm war sehr wohl bewusst, dass es auch ihn etwas anging.

    »Ich habe gehört, dass Sie die USA nicht besonders mögen, aber Sie müssen zugeben, dass wir uns schon lange nicht mehr eingemischt haben. Glauben Sie, dass das so bleiben wird, wenn es Omidi gelingt, eine Biowaffe auf die Vereinigten Staaten loszulassen?«
    Farrokh zuckte die Achsel. »Amerika ist direkt oder indirekt für Millionen tote Iraner verantwortlich, für das Regime eines brutalen Diktators, und auch für dieses rückständige islamische System, das unser Volk unterdrückt. Vielleicht wären wir dann einfach nur quitt.«
    »Nein«, erwiderte Smith. »Ich weiß, dass Sie anders denken. Auch wenn ihr noch so viele Amerikaner tötet, wird immer noch einer von uns da sein, der auf einen Knopf drückt. Und dann wird es keinen Iran mehr geben, den Sie liberalisieren könnten.«
    Farrokh nickte nachdenklich. »Der Ayatollah ist senil geworden, und Omidi ist wahnsinnig. Sie glauben, Gott hätte ihnen die Waffe in die Hand gegeben und würde sie führen, damit sie die Feinde des Islam vernichten können.«
    »Ich weiß nicht, ob es so funktionieren wird.«
    »Nein. Ich habe begriffen, dass Gott bei solchen Angelegenheiten selten eingreift. Und die Unschuldigen und Gerechten leiden meistens genauso oder noch mehr als die Bösartigen unter dem, was passiert. Sich auf Gottes Beistand zu verlassen, ist der Gipfel der Arroganz und Dummheit. Amerika hat die Macht und auch den Willen, jeden zu vernichten, der sich ihm entgegenstellt.«
    Smith versuchte das leise Ticken der alten Wanduhr

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