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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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»Sag es mir!«
    Eliizar wandte den Blick ab. »Na schön«, sagte er widerwillig. »Vor ein paar Tagen hieß es auf dem Markt, daß ein Korsarenschiff irgendwo weiter oben an der Küste Fremde gefunden habe und daß eine Frau von überwältigender Schönheit dabeigewesen sein soll. Aber kein Fremder ist meines Wissens in die Stadt gekommen – bis auf dich natürlich.«
    »Wenn jemand sie gefangengenommen hat, was wäre dann mit ihnen passiert? Bitte sag es mir.«
    »Man hätte sie vor die Gebieter gebracht, so wie dich. Das ist Gesetz bei uns«, sagte der Schwertmeister schroff.
    »Und wenn nicht?« beharrte Aurian.
    »Nun, es gibt schon seit langem Gerüchte über einen illegalen Sklavenhandel, aber in diesem Falle hätte man die Frau gewiß an ein Haus der Lust verkauft. Und du kannst sicher sein, daß das nicht passiert ist. Jedermann in der Stadt hätte mittlerweile von einem Wunder erfahren, daran gibt es keinen Zweifel. Laß es auf sich beruhen, Aurian. Was auch immer ihnen widerfahren ist, es hat auf dich hier keinen Einfluß.«
    Eliizar schluckte und machte ein unglückliches Gesicht. »Kriegerin, du mußt dich an diesem Ort auf dein eigenes Überleben konzentrieren, solange du nur kannst. Seit du das Gelände der Arena betreten hast, stehst du unter dem Bann des Todes, mag er nun früher kommen oder später.«
    Aurian ließ entsetzt seinen Arm los. »Aber der Gebieter sagte, ich hätte eine Chance, meine Freiheit zurückzugewinnen.«
    Der Schwertmeister schüttelte den Kopf. »Es war grausam und falsch von ihm, eine solche Hoffnung in dir zu wecken«, sagte er ausdruckslos.
    »Dann hat er also gelogen? Es gibt keine Möglichkeit …?«
    »Ausgeschlossen!« Eliizar erhob sich abrupt. »Hier bist du nichts als Schwertfutter für die Belustigung des Khisu. Er ist ein grausamer Mann, und keiner weiß das besser als ich. Zuerst muß ich herausfinden, welches Kampfniveau du im Vergleich zu den anderen Kriegern hast. Ich habe dein Schwert, das ich dir wiedergeben soll. Du wirst mit den anderen trainieren, immer unter Beobachtung. Wir kämpfen in der Arena auf Leben und Tod. Sei gewarnt! Wenn du dort kämpfst und es dir gelingen sollte, deinen ersten Gegner zu besiegen, dann wirst du als nächstes gegen zwei auf einmal kämpfen müssen, dann gegen drei. Und falls du durch ein Wunder all das überleben solltest, wirst du dem Schwarzen Dämon gegenübergestellt.«
    Aurians Kopfhaut kribbelte. »Und wenn ich diesen Dämon besiege?«
    »Dann erhältst du deine Freiheit wieder. Aber das ist unmöglich. Niemand hat je den Dämon besiegt. Niemand kann das!«
    Aurian stand auf und straffte die Schultern. »Ich werde ihn besiegen«, knurrte sie. »Wann fangen wir an?«
    Eliizar schüttelte traurig den Kopf und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Aurian hörte, wie der Schlüssel im Schloß umgedreht wurde. Sie zuckte mit den Schultern und kehrte zu ihrem Frühstück zurück. Sie hatte nicht die Absicht, die heimtückische Angst, die sie um sich und um ihr Kind hatte, auch noch zu unterstützen. Sie würde all ihre Kraft benötigen. Nachdem sie gegessen hatte, ruhte sie sich eine Weile aus und versenkte sich dann in die tiefe Meditation von Forrals lange vernachlässigten Übungen für Schwertkämpfer. Was auch immer kommen mochte, sie würde bereit sein. Sie mußte es sein!

 
22
Das unsichtbare Einhorn
     
     
    »Noch mal!« rief Maya.
    D’arvan hob seine müden Glieder und eilte über die Waldlichtung zu ihr hinüber, wobei er das Schwert in seiner Hand wild im Kreis schwang. Die Kriegerin machte einen gekonnten Ausfall zur Seite, stellte ihm ein Bein und brachte ihn zu Fall. Der Magusch stürzte wie ein gefällter Baum mit dem Gesicht nach unten in den Schlamm und in die Blätter des vergangenen Jahres.
    »Ich denke, das sollte für heute reichen«, sagte Maya taktvoll, obwohl unterdrückte Heiterkeit um ihre Mundwinkel zuckte, als sie zu ihm hinüberging, um ihm aufzuhelfen.
    »Du – du Biest!« stieß D’arvan hervor und wischte sich den Schlamm aus den Augen.
    »Es tut mir leid, Schatz, aber das ist ein Standardschritt.« Maya hielt ihm ihre Hand hin. »Wenn du möchtest, bringe ich ihn dir morgen bei.«
    »Warum willst du dir solche Mühe machen?« D’arvan raffte sich mühsam auf und griff nach seinem Umhang, der in der Nähe an einem Zweig hing. Dann wischte er sich mit dem Saum über sein schmutziges Gesicht, bevor er sich den Umhang über die Schultern warf. »Wir versuchen das jetzt seit fast zwei

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