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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Harfensaite durch den Tempel. Dann wurde die Welt plötzlich sehr klein und dunkel, als die Ärztin ihre Aufmerksamkeit mit hypnotischer Intensität auf die glitzernde Klinge richtete, die mit tödlicher Absicht über ihr schwebte. Das Messer schoß auf sie zu …
    »Feigling!«
    »Verräter!«
    »Wo ist Königin Rabe?«
    »Wir wollen die Königin sehen!«
    Elster war erstaunt, daß sie noch lebte, und noch größer war ihre Überraschung angesichts der Entdeckung, daß das Himmelsvolk von Rabes Anwesenheit in Aerillia wußte. Wie hatte Cygnus das geschafft? Sie öffnete die Augen und sah das Messer, das zitternd über ihr schwebte, nur einen winzigen Zoll von ihrem Herzen entfernt.
    Schwarzkralles Augen blitzten vor Zorn. »Verfluchtes Weib!« ächzte er. » Wie haben sie das erfahren ?«
    Abermals hob er das Messer in die Höhe. »Diesmal gibt es keine Rettung für dich«, zischte er.
    Elster sah, wie sein hoch erhobener Arm sich bewegte, und schloß die Augen …
     
    »Wir sind ganz in der Nähe«, sagte Anvar zu den Katzen, die in respektvoller Entfernung vom Erdenstab hinter ihm standen.
    »Dann bring es zu Ende!« Shias Stimme war ganz leise vor Anspannung. Der Magusch nickte zustimmend, denn er wußte, daß das Artefakt ihr Ungemach bereitete. Immerhin ging es ihr noch besser als Khanu, der schon seit einiger Zeit nichts mehr gesagt hatte, so sehr litt er unter dem ungewohnten Gefühl der Magie des Stabes.
    Sie hatten ihr Ziel jedoch endlich erreicht. Nur eine dünne Felsschicht trennte Anvar noch vom Tempel der Himmelsleute. Und der Priester war dort – er wußte es! Irgendwie machte der Stab ihn besonders empfänglich für das Böse. Der Magusch konnte es fühlen wie einen Strom stinkenden Mülls, der über seinem Kopf durch den Felsen sickerte, und er wurde von dem unbezwingbaren Drang ergriffen, sich den Weg durch den dazwischenliegenden Stein freizukämpfen. Er hob den Stab und …
    Tödliche Felsbrocken wirbelten durch den engen Raum im Tunnel, als der Stein über ihm barst. Shia und Khanu gingen fauchend in Deckung. Als Anvar die Öffnung über sich erblickte, sprang er hoch, und seine Finger fanden sofort Halt. Dann zog er sich ein klein wenig über den Rand hinaus, so daß er in den gewaltigen Raum spähen konnte, der vor ihm lag. In Panik geratene Himmelsleute rannten schreiend durcheinander und erhoben sich in die Luft, wobei sich ihre Flügel in dem engen Raum immer wieder verfingen. Der Hohepriester stand über einem gefesselten Opfer auf dem Altar. Anvar sah, wie die Klinge hinunterzuckte … Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung zog er sich aus dem Loch und sandte einen Strahl smaragdgrünen Feuers in das Dach des Tempels. Mit einem gewaltigen Aufflackern traf der Strahl sein Ziel. Ein Hagel von Felsbrocken ergoß sich über den Raum, als die Decke aufriß. Schwarzkralle fluchte, blickte auf … In diesem winzigen Augenblick der Ablenkung ging sein Stoß daneben, und die Klinge traf das Opfer an der Schulter.
    Zwei geflügelte Wachen schwebten von oben auf Anvar herab. Shia faßte sich schnell und setzte zu einem mächtigen Sprung an; einen Feind erwischte sie mitten in der Luft und riß ihn mit ihren Klauen entzwei, noch bevor er am Boden aufschlug. Wie ein Blitz trat ein lebhaftes Bild von dem mitleiderregenden Fellhaufen in der Höhle vor Anvars inneres Auge. Khanu bekam die andere Wache zu fassen, als diese auf dem Boden landete, und seine Kiefer schlossen sich um die Kehle des Himmelsmannes. Die Luft war erfüllt von Blut und Federn. Als Shia herumwirbelte und nach einem neuen Opfer suchte, zogen sich die übrigen Wachen hastig zurück und flohen – nur um auf einen weiteren, flammenäugigen Schatten zu treffen, der fauchend in dem offenen Eingang stand. Hreeza. Während Anvar sich dem zutiefst entsetzten Hohenpriester näherte, fing er den triumphierenden Gedanken der alten Katze auf: »Ha! Und es gibt doch einen leichteren Weg herauf!«
    Schwarzkralle warf Anvar, der von der Macht des Erdenstabs umstrahlt war, einen verängstigten Blick zu, wirbelte herum und floh hinter den Vorhang. Anvar folgte ihm und erreichte den Vorraum gerade noch rechtzeitig, um die Tür, durch die sein Feind entkommen war, zuschlagen zu sehen. Wild vor Zorn verfolgte er den Hohenpriester und riß in seiner Hast beinahe die Tür aus den Angeln. Mit dem Stab der Erde, der seinen Weg beleuchtete, stürmte er eine schmale Treppe hinunter und rannte durch das Labyrinth von Katakomben unter dem Tempel, wobei er sich

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