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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Macht!«
    »Bringt ihn zum Schweigen!« fuhr Miathan auf, und eine der Wachen versetzte Anvar einen harten Schlag unter die Rippen, der ihn für einen Augenblick atemlos machte. Während er unter Schmerzen um Luft rang, wandte der Erzmagusch sich wieder Aurian zu. »Nun? Bist du einverstanden?«
    Mit ausdruckslosem Gesicht nickte Aurian. »Ich habe keine andere Wahl«, flüsterte sie. »Nur tu ihm nicht mehr weh.«
    Miathan lächelte. »Sehr vernünftig«, schnurrte er. »Das Halbblut wird deine Loyalität sicherstellen, bis das Kind geboren ist. Denn es ist jetzt zu spät, dich davon zu befreien, ohne damit auch dein Leben zu gefährden.« Miathan kicherte – ein schauerliches Geräusch, das Anvar an die Todesgeister erinnerte, die Forral ermordet hatten. »Um die Sache klar auszudrücken«, fuhr er fort, »Anvar wird, um deinen stetigen Gehorsam mir gegenüber zu garantieren, auch weiterhin meine Geisel sein, nachdem ich deiner Brut ein Ende gemacht habe – denn wenn du sie siehst, wirst du mich von selbst bitten, sie von ihrem Elend zu erlösen. Dein Kind ist verflucht, Aurian – ich selbst habe es vor langer Zeit verflucht und zwar mit Hilfe der Macht des Kessels. Du trägst ein Monster unter dem Herzen.«
    Anvar sah, wie alles Blut aus Aurians Gesicht wich. Ihr Mund öffnete sich, aber es kam kein Laut über ihre Lippen. »Du Bastard, Miathan!« schrie Anvar an ihrer Stelle. »Dafür werde ich dich töten, das schwöre ich.«
    Der Erzmagusch lachte wieder. »Schwör du nur, Anvar, du bist wahrhaftig nicht in der Position, mir zu drohen. Du bist in meiner Macht, und du wirst mir helfen, diese abtrünnige Schlampe zu beherrschen. Mein Problem lag darin, sie dazu zu bringen, ihre Zauberkräfte in meinem Sinne zu benutzen, wenn ich ihr Kind erst einmal getötet hätte. Jetzt wird es ganz leicht sein, da sie ihre Zuneigung offensichtlich von diesem Tölpel von einem Schwertkämpfer auf dich übertragen hat.« Miathan kicherte grausam. »Es muß das sterbliche Blut in deinen Adern sein – sie konnte der Versuchung, sich mit deinesgleichen zu besudeln, ja noch nie widerstehen.«
    Anvars Verstand war vor Entsetzen ganz leer geworden angesichts der Grausamkeit von Miathans Plan. Sein Blick glitt zu Aurian hinüber, und er sah das furchtbare Unglück in ihrem Gesicht. Nicht ihr Kind – ihre letzte kostbare Verbindung zu Forral! Er konnte das nicht zulassen – und zumindest konnte er ihr die Qual ersparen, wählen zu müssen. Er hatte Miathan Macht über sie gegeben, aber wenn er sterben würde, hatte diese Macht ein Ende. Aurian war vielleicht, sobald ihre Kräfte wiederhergestellt waren, in der Lage, das Kind nach seiner Geburt zu beschützen. Trotz seines schier unerträglich gewordenen Kummers spürte er Erleichterung und das Aufschimmern einer Hoffnung. Sein eigenes Leben mochte verwirkt sein, aber es hatte wenigstens einen Sinn gehabt, wenn Aurian und ihr Kind dafür eine Chance bekamen.
    Anvar traf seine Entscheidung. Es war nutzlos, Miathan anzugreifen – er würde lediglich Harihns Körper zerstören, und der Erzmagusch stand zu nah bei Aurian. Der Aufprall seiner Magie könnte sie töten. Aber ihm blieb noch eine andere, verzweifelte Möglichkeit …
    Miathans Aufmerksamkeit war ausschließlich auf Aurian gerichtet. Anvars Gesichtsausdruck wurde grimmig, während er langsam und Verstohlen begann, seine Kräfte ein letztes Mal zu sammeln. Er spürte, wie seine Augen mit einem gedämpften Glühen aufflackerten, während er die wachsenden Energien in sich konzentrierte und seine Magie nach innen wandte, gegen sich selbst, für seine eigene Zerstörung. Sengende Hitze durchfuhr ihn, und sein Herz begann zu jagen, während seine bebenden Lungen nach Luft schrien. Er spürte, wie seine Organe aufhörten zu arbeiten, wie seine Sinne langsam versagten … Ein roter Nebel der zerstörerischen Gewalt der aufgestauten Mächte, die er herbeigerufen hatte, legte sich vor seine Augen. Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, suchte er noch einmal Aurians Augen, bevor es zu spät war, um ihr mit einem letzten bittenden Blick zu sagen, daß es ihm leid tat – und daß er sie liebte.
    Das erwies sich als ein großer Fehler. Durch die Schleier vor seinen Augen sah er, wie ihre eigenen Augen sich in plötzlichem Verstehen weiteten – mit Verstehen und Entsetzen. »Anvar, nein!« schrie sie. Miathan, der durch ihren verzweifelten Schrei auf ihn aufmerksam geworden war, wirbelte fluchend herum. Mit einem hastigen, brutalen

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