Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
nachdem der Sturm sich endlich gelegt hatte, nahm sie daher Tarnals Einladung zu einem Ausritt auf den Klippen dankbar an.
    Warm eingepackt, damit der Wind ihr nichts anhaben konnte, der auf ihren glühenden Wangen brannte und ihr das kurzgeschorene Haar zerzauste, galoppierte Zanna mit ihrem Pony über die Klippen; sie und Tarnal ritten um die Wette, und ihr Ziel sollte der einsame, stehende Stein in der Ferne sein. Wie herrlich es war, wieder draußen an der frischen Luft zu sein! Piper schien es genauso zu ergehen – das Pony war nach seiner langen Gefangenschaft in der Höhle voller Energie und brauchte diesen Ritt, um seiner Unruhe Herr zu werden. Die Wirkung auf Zanna schien die gleiche zu sein, denn als sie am Fuß des Hügels, auf dem der großen Stein stand, angelangt war – so nah wie man sich auf einem Pferd an den Stein heranwagen durfte, da die Tiere sich vor dem finsteren Megalithen fürchteten –, fühlte sie sich so glücklich und frei wie schon lange nicht mehr.
    Lachend drehte sie sich zu Tarnal um, der hinter ihr herangaloppierte. »Ich habe gewonnen!« jubilierte sie. »Dieses fette Vieh, das du da reitest, muß schon seine Hufe schwingen, wenn es meinen Piper schlagen will …« Zanna brach plötzlich ab, als etwas – eine lange, dunkle, unvertraute Gestalt draußen auf dem Meer – ihre Aufmerksamkeit erregte. Es war auf keinen Fall ein Schiff, obwohl es groß genug dafür wäre, und nach der Art, wie es sich bewegte, schien es lebendig zu sein. »Tarnal, was, um alles auf der Welt, ist das denn?« rief sie und zeigte mit dem Finger aufs Meer.
    »Es sieht aus wie ein Wal.« Der Nachtfahrer runzelte verwirrt die Stirn. »Aber normalerweise ziehen die Wale niemals in diese Gewässer. Was tut er hier? Und warum ist er ganz allein? Außerdem, warum bleibt er die ganze Zeit an der Oberfläche? Meinst du vielleicht, er ist krank?«
    Gemeinsam setzten sie sich auf die Klippen, nachdem sie von ihren Ponys abgestiegen waren, die jetzt ganz in der Nähe grasten.
    Während sich das riesige Tier draußen auf dem Meer langsam der Küste näherte, bemerkte Zanna irgendwann, daß Tarnal nach ihrer Hand gegriffen hatte, aber es war ein so angenehmes Gefühl, daß sie keinen Versuch unternahm, ihre Hand wegzuziehen. Plötzlich spürte sie, daß seine Finger sich fester um die ihren schlossen. »Zanna …« Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. »Bitte sag mir, daß ich keine Gespenster sehe. Ich bin sicher, daß da Leute auf dem Wal reiten.«
    Seine Augen waren schärfer als ihre, aber nach ein paar Sekunden konnte Zanna die Gestalten auf dem Wal ebenfalls erkennen. »Das sind Leute! Aber wer könnte solche Macht über ein Geschöpf der Tiefe haben?« Sie drehte sich mit plötzlicher Panik zu dem Nachtfahrer um. »Tarnal – glaubst du, es ist der Erzmagusch? Was ist, wenn er uns gefunden hat?«
    Fluchend riß Tarnal sie vom Boden hoch. »Schnell! Wir müssen zurück in die Höhle. Wir müssen unsere Leute warnen.«
    Zanna warf sich auf Pipers Rücken und riß an den Zügeln. Das Tier bäumte sich überrascht auf, und dann stürmten sie zurück zum Versteck der Nachtfahrer.
     
    Es war Sangra, die als erste die unverkennbare Gestalt des Megalithen entdeckte, der für die wenigen Glücklichen, die davon wußten, den Standort des geheimen Verstecks der Schmuggler kennzeichnete. »Da ist er!« rief sie. Parric erwachte benommen und rollte sich zur Seite, wobei er nur in letzter Sekunde verhindern konnte, daß er von dem geschwungenen Rücken des Leviathan hinunterrutschte. Sangra streckte die Hand aus, um ihm Halt zu geben, und er brachte sich leise fluchend in Sicherheit, bevor er sich aufsetzte und in die Richtung schaute, in die Sangra deutete.
    »Du hast recht!« rief er. »Wer hätte gedacht, daß dieses Tier so schnell schwimmen kann? Das müssen wir unbedingt diesem elenden Mistkerl Idris erzählen, der uns mit dem löchrigen, alten Waschzuber, den er ein Schiff nennt, nach Süden gebracht hat!« Dann drehte er sich um und versuchte mit einem kräftigen Schütteln das Windauge zu wecken – was eine ganze Weile dauerte, da Chiamh den größten Teil der Nacht in angeregtem Gespräch mit Ithalasa verbracht hatte.
    »Chiamh? Chiamh, wach auf, du Witzbold. Wir sind da!«
    »Was? Schon?« murmelte Chiamh mit einem enttäuschten Unterton in der Stimme. Parric ignorierte ihn. Das Windauge war zwar ein netter Bursche und absolut harmlos, aber es war für ihn immer ein Fremder geblieben. Der

Weitere Kostenlose Bücher