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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Lauf der Reise zunehmend reizbar und launisch geworden war, blickte nun mit störrischem Trotz in den Augen auf. »Aber es gibt doch ohnehin schon Katzen auf dem Stahlklaueberg«, wandte sie ein. »Was es auch ist, es wird uns also nichts tun …«
    »Nein«, sagte der Moldan energisch. »Es gibt keine Katzen auf dem Stahlklaueberg. Nicht mehr.«
    Shia und Khanu brachten vor Schrecken keinen Laut hervor.
    »Aber was ist aus ihnen geworden?« fragte Aurian. »War es eine Krankheit? Sind sie angegriffen worden? Sind alle tot? Und wenn nicht, wo sind sie dann hingegangen?«
    »Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist«, erwiderte Basileus, dessen Stimme belegt war und von ehrlichem Bedauern kündete, »aber ich weiß, warum es geschehen ist. Das gehört auch zu den Dingen, die ich euch erzählen muß, wenn ihr euch ausgeruht habt. Dann wird noch Zeit genug sein – aber bis dahin haltet euch von Stahlklaue fern – ihr alle. Und seht zu, daß ihr auch die anderen warnt, die nicht sprechen können, wie wir sprechen.«
    »Mein Volk …«, murmelte Shia. »Alle fort.« Mit hängendem Kopf verließ sie die Höhle; Khanu ging dicht hinter ihr her. Die Magusch wollte den beiden Katzen folgen, aber Khanu versperrte ihr den Weg. »Warte ein wenig, Aurian. Später wird sie dich brauchen. Im Augenblick braucht sie wohl eher eine andere Katze. Wir werden einander beistehen.« Er folgte Shia hinaus ins Freie.
    Chiamh seufzte. »Hm, wir sollten besser gleich damit anfangen, den Turm wieder bewohnbar zu machen.«
    Unter den Besitztümern des Windauges fand Forral einen alten Kochtopf aus Kupfer und einen Eimer mit nicht allzu großen Löchern darin, und Aurian entzündete ein Feuer, um Wasser zu erwärmen. In der Nähe des Teichs standen einige Kiefern, die ihnen dünne Zweige und einen kräftigen Ast lieferten, um daraus einen Besen zu machen. Vannor und Chiamh ordneten die Besitztümer des Windauges und warfen weg, was nicht mehr zu retten war. Obwohl alle mit anfaßten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel, als sie den Turm einigermaßen in Ordnung gebracht hatten. Danach badeten sie abwechselnd in dem brodelnden Teich unter dem Wasserfall und trockneten ihre zitternden Leiber an den wenigen Decken ab, die sie noch besaßen.
     
    Bei Sonnenuntergang waren die Gefährten sauber, besaßen ein Dach überm Kopf und hatten gegessen, denn Shia und Khanu waren mit dem Kadaver eines Hirschs zurückgekehrt. Als sich die Dunkelheit übers Land legte, zogen sie sich in die Höhle zurück, und Basileus sprach zu ihnen; Aurian und Chiamh übersetzten für die anderen, was er sagte.
    »Es muß fast zehn Jahre her sein, als mir zum ersten Mal klar wurde, daß der Stahlklaueberg wieder bewohnt war. Es lag ein neues Gefühl der Anspannung im Gestein – ein zaghaftes Tasten und Suchen drüben in dem Gebirgskamm, den wir den Drachenschwanz nennen. Mir schwante sogleich Böses. ›Wer ist da‹, fragte ich – obwohl ich sehr gut wußte, daß es nur eine Antwort geben konnte. Ghabal. Er war noch genauso verrückt wie damals – er sprach in Rätseln und Mysterien, sagte, daß er aus seinem Gefängnis befreit worden sei, als die letzten der Magusch die Welt verlassen hätten – und doch sei es ein Magusch gewesen, der ihn nach Hause gebracht hatte.
    Ghabals Anwesenheit erfüllte mich augenblicklich mit Unbehagen – ein so wahnsinniges, verzerrtes Geschöpf wie er gibt immer einen gefährlichen Nachbarn ab, und seine Kraft schien so groß wie nie zuvor zu sein, was die Gefahr noch verschlimmerte. Eines der ersten Ergebnisse seiner Rückkehr war das Verschwinden der Katzen. Bis auf den heutigen Tag habe ich keine Ahnung, was aus ihnen geworden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Ghabal sie alle getötet hat – es hat nicht mehr Aasfresser in der Nähe des Berges gegeben als gewöhnlich, und das wäre doch gewiß der Fäll gewesen, wenn so viele Leichen dort herumgelegen hätten. Ich glaube, daß die Katzen die Rückkehr des Moldans spürten und aus eigenem Antrieb fortgingen – aber wohin sie gegangen sind, wer kann das sagen? Trotzdem sollten Shia und Khanu nicht verzweifeln. Es ist durchaus möglich, daß ihr Volk an einem anderen Ort lebt, glücklich und zufrieden.«
    Basileus hielt einen Augenblick inne, als müsse er seine Gedanken ordnen, bevor er fortfuhr. »Außerdem hat mich der Magusch beunruhigt, der die Hänge Stahlklaues durchstreifte – und meine, wann immer es ihm gefiel. Ich konnte sofort spüren, daß er genauso

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