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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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verrückt war wie der Moldan.«
    Eine kalte Angst hatte sich wie ein Stein in Aurians Magen gesenkt. Sie konnte nicht länger Stillschweigen bewahren. »Ein Magusch, sagst du?« unterbrach sie den Moldan. »Ein alter Mann mit Edelsteinen als Augen?«
    »In der Tat, es ist, wie du sagst. Ich dachte mir schon, daß du ihn kennen würdest. Er hat keine Augen, nur leuchtende Juwelen, und das ist der Grund, warum die Xandim ihn den Blinden Gott nennen, obwohl er trotzdem irgendwie noch sehen kann …«
    »Den Bünden Gott?« schnaubte Aurian. »Nun, ich sehe, daß seine Arroganz im Lauf der Jahre nicht geringer geworden ist – und nicht einmal das, was Eliseth ihm angetan hat, scheint ihn geändert zu haben. Ich hatte gehofft, sie hätte ihn ein für allemal erledigt …«
    »Nein, das stimmt nicht.« Forral sah sie wissend an. »Ich kenne dich besser, Aurian. Du wolltest ihn selbst erledigen.«
    »Na und?« sagte die Magusch herausfordernd.
    »Ja, ja«, erwiderte Forral grinsend. »Du weißt, daß ich ihn auch gern erledigen würde. Du mußt zugeben, mein Liebes – ich habe einen verdammt guten Grund dafür.«
    »Also, was hat es mit diesem Kult um den Blinden Gott auf sich, Basileus?« unterbrach Chiamh die beiden.
    »Bei Vollmond und bei Mondfinsternis wird einer der Xandim – für gewöhnlich ein Verbrecher oder jemand, der sich das Mißfallen des Rudelfürsten und des Ältestenrates zugezogen hat, hinauf zum Feld der Steine gebracht und geopfert. Die Xandim glauben, sich auf diese Weise die Gunst und den Schutz des Blinden Gottes zu verdienen – ganz zu schweigen davon, daß sie auf diese Weise vor seinem Zorn verschont bleiben. Mir scheint jedoch eher, daß der Ältestenrat und der Rudelfürst dieses brutale Spiel mitmachen, um sich jener zu entledigen, denen sie grollen. Der Gott dagegen gewinnt …«
    »Bezeichne ihn nicht als Gott«, sagte Aurian mit gepreßter Stimme. »Sein Name ist Miathan, und ich weiß, was er gewinnt. Das Ungeheuer saugt die Lebenskraft seiner Opfer auf, um seine magischen Kräfte zu vergrößern.«
    »Nun, das wird er nicht mehr lange tun«, sagte Forral grimmig.
    Die Magusch nickte. »Eine solche Chance werden wir nie wieder bekommen. Es wird Zeit, daß wir unsere offene Rechnung mit dem Erzmagusch begleichen.«
     
    Forral wurde von einer kalten Nase geweckt, die sein Ohr erkundete. Er sprang auf, griff nach seinem Schwert – und stellte fest, daß sein Angreifer nur Wolf war. Der Schwertkämpfer setzte sich wieder und holte tief Luft, um sein jagendes Herz zu beruhigen. »He, Wolf«, sagte er vorsichtig in Gedankenrede. »Was ist los?«
    Der Wolf heulte leise und streckte die Vorderbeine aus, bevor er die Nase auf die Pfoten legte und die Ohren aufstellte. »Bist du wirklich mein Vater?« fragte er.
    Die Frage, die einfach aus dem Nichts kam, traf Forral vollkommen unerwartet. »Ja«, sagte er mit fester Stimme. »Ja, das bin ich.«
    Der Wolf winselte leise. »Das verstehe ich nicht. Großmama Eilin sagte, du hättest braunes Haar und einen Bart. Sie sagte, du wärest tot. Das haben alle gesagt – außer Shia, und die will nicht mit mir darüber reden.«
    »Hat deine Mutter dir das alles nicht erklärt?« fragte Forral einigermaßen überrascht. »Ich hätte doch gedacht …«
    »Nun, es war im Grunde genommen meine Schuld. Zuerst wollte ich nicht mit ihr reden, weil ich dachte, sie hätte mich nicht haben wollen – als ich dann aufs Schiff kam, war einfach nicht genug Zeit für so etwas. Sie hatte, ehrlich gesagt, nie Gelegenheit, mir etwas zu erklären.«
    »Na gut«, sagte er zu seinem Sohn. »Dann werde ich es dir erklären. So ist alles passiert …«
    Es dauerte einige Zeit, bis die ganze Geschichte erzählt war. Wolf hatte tausend Fragen, und Forral mußte tief in seinem Gedächtnis graben und bis in Aurians Kindheit zurückgehen, um seine Beziehung zu der Magusch zu verdeutlichen. Als Wolf herausfand, daß der Erzmagusch, der ihn mit einem Fluch belegt hatte, eben derselbe Miathan war, der seinen Vater tötete, begann er leise zu knurren. »Eines Tages«, sagte er, »werde ich ihn töten.«
    Das wird nicht nötig sein, mein Sohn, dachte Forral – denn ich habe die Absicht, den Bastard selbst zu töten.
     
    Die Magusch erwachte mitten in der Nacht, weil Chiamh sanft an ihrer Schulter rüttelte. »Was?« murmelte sie mit verschlafenem Ärger. »Was ist los?«
    Das Windauge hob einen Finger an die Lippen, um ihr Schweigen zu gebieten. »Folge mir«, flüsterte er.
    Die

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