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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Möglich schon, aber eher unwahrscheinlich.“
    „ Wieso?“
    „ Weil im post scriptum der E-Mail mit Sicherheit noch eine Botschaft versteckt ist, die ich aber leider nicht verstehe. Ich wette, Krueger hat seiner Verlobten damit irgendeinen Hinweise gegeben, der sie auf die Spur führen soll, wie man die Datei öffnet. Er wird sich wohl kaum die Mühe gemacht haben, ein schlichtes Ich Liebe Dich in so ein unverständliches Zeug zu übersetzten.“
    „ Ja, daran habe ich auch schon gedacht.“ Er nickte seiner Mitarbeiterin dankend zu, was für diese das unmissverständliche Zeichen war, sein Büro zu verlassen. Als sie seine Bürotür schon beinahe geschlossen hatte, wies Ginster sie noch schnell an: „Lassen sie den Rechner laufen. Vielleicht haben wir ja Glück und er knackt den Code schneller als erwartet.“
    Beatrice nickte und verließ das Büro.
    Der Sicherheitschef griff zu Telefon und informierte Chinois. Er wusste zwar nicht, ob Hannah Bachmayer tatsächlich auf Kruegers       E-Mail reagieren und nach Paris reisen würde. Aber ausschließen konnte man das nicht. Und falls die junge Frau tatsächlich hier auftauchte, musste es Chinois unbedingt gelingen, sie ausfindig zu machen. Er müsste sich an ihre Fersen heften und jeden Schritt verfolgen. Falls ihr nämlich die Asklepios Papiere in die Hände fielen, wäre PSU geliefert.
     

15.
    H annahs Shopping-Tour verlief halbwegs erfolgreich. Mit zwei prall gefüllten Einkaufstaschen trat sie am frühen Nachmittag den Rückweg zum Hotel an.
    Nach dem obligatorischen Besuch des Champs-Elysées mit zahlreichen Luxus-Boutiquen und Designer-Läden wie Chanel, Cartier oder Louis Vuitton wurde ihr sehr schnell klar, dass die bisherigen Verkaufszahlen ihrer Bücher bei weitem nicht ausreichten, um hier auch nur eine einzige Hose kaufen zu können.
    Nach einem ausgiebigen Schaufensterbummel war sie deshalb schnell zum Kaufhaus Les Galeries Lafayette am Boulevard Haussman gefahren. Jenem berühmten Kaufhaus, von dem es mittlerweile sogar eine Dependance in Berlin gab.
    Das La Fayette war einfach fantastisch und ließ das Herz jeder Frau höher schlagen. Mit einer beeindruckenden Verkaufsfläche von über 18.000 Quadratmetern zählte es zu den größten Konsumtempeln der Welt. Die imposante Glaskuppel der Jugendstil-Galeriehalle verlieh dem Einkaufszentrum eine ganz besondere Atmosphäre und zog jeden Tag tausende Touristen an.
    Hannah durchstöberte alle Abteilungen und stellte relativ schnell fest, dass ihr Geschmack nicht der aktuellen französischen Mode entsprach und auch die Unterwäscheabteilung, die wirklich bezaubernde Dessous aufbot, nicht auf Kundinnen in besonderen Umständen eingestellt war. Einzig in der Parfümerieabteilung im Erdgeschoss wurde sie fündig und erstand den neuesten Duft ihrer Lieblingsmarke, der in Deutschland noch gar nicht zum Verkauf stand. Bevor sie sich im Bistro eine vorzügliche Bouillabaisse mit Baguette gönnte, plünderte Hannah die Schuhabteilung und kaufte gleich fünf Paar, darunter sündhaft teure Louboutins , auf die sie zwanzig Prozent Rabatt erhielt. Gegen sechzehn Uhr trat sie schließlich den Rückweg an. 
     
    E s war später Nachmittag, als Hannah abermals vor dem alten Backsteinhaus mit Peters Wohnung stand. Sie klingelte. Plötzlich ertönte ein elektrisches Summen und die Haustür sprang auf.
    „ Nach endlich“, dachte sie erleichtert. „Peter ist zu Hause. Das wurde aber auch Zeit!“ Sie betrat den düsteren Hausflur.
    „ Erster Stock links“, rief eine unbekannte Stimme von oben, die ganz und gar nicht nach Peter klang. Merkwürdig!
    Obwohl aus einer der unteren Wohnung ein penetranter Essensgeruch strömte, genoss Hannah die angenehme Kühle des Treppenhauses und ging langsam die knarrende alte Holztreppe nach oben.
    „Salut!“, begrüßte sie an der Wohnungstür ein Mann in den Dreißigern, bei dem es sich definitiv nicht um Peter handelte.
    „ Hallo“, antwortete Hannah erstaunt. „Ich bin Hannah Bachmayer. Ist Peter da?“
    „ Tut mir leid!“, sagte er kopfschüttelnd. „Kann ich etwas ausrichten?“ Der junge Mann mit Bermudashorts und einem T-Shirt mit dem Aufdruck The Godfahther sprach glücklicherweise akzentfrei Deutsch, was die Kommunikation erheblich erleichterte.
    „ Verdammt!“, seufzte Hannah resigniert. „Peter hat mir gestern Nacht eine E-Mail geschrieben, dass ich ihn schnell besuchen soll, doch seither kann ich ihn weder telefonisch erreichen noch habe ich ihn hier in

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