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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Vielleicht gab es dort irgendwelche Hinweise oder die Beamten konnten ihr auf andere Weise weiterhelfen.
    „ Entschuldigung?“, fragte sie den Portier an den Rezeption. „Können sie mir bitte sagen, wo ich die nächstgelegene Polizeiwache finde?“
    „ Aber natürlich Mademoiselle. Die Präfektur der Police Nationale mit Kriminal- und Schutzpolizei finden Sie ganz leicht auf der Il de la Cite .“ Er nahm einen Stadtplan für Touristen aus einer Schublade und legt ihn auf den Tresen. „Hier ist die Il de la Cite und hier ist die Rue de la Cité , da müssen sie hin“, sagte er und malte an die entsprechende Stelle einen roten Kreis in die Karte.
    Hannah bedankte sich nett und ließ sich auch noch die schnellste Metroverbindung zur Il de la Cite erklären.
     
    Keine halbe Stunde später stand sie bereits vor der Präfektur, der zentralen Polizeistation von Paris, die in unmittelbarer Nähe zur berühmten Kathedrale Notre-Dame lag.
    Das große graue altehrwürdige Gebäude stammte aus den 1860er Jahren und erinnerte Hannah an einen antiken Tempel. Ein großer goldbeschlagener Torbogen bildete den Eingang. Die Straße war voll mit Touristen, von denen die meisten zielstrebig Richtung Notre Dame strömten. Über eine ausladende Steintreppe gelangte man in den vergleichsweise düsteren Eingangsbereich. Über dem großen Portal waren die Worte Liberte, Egalite, Fraternite eingemeißelt und mahnten jeden Mitarbeiter und Besucher an das mit Blut und Schweiß erkämpfte Erbe Frankreichs.
    Bevor Hannah das Gebäude betreten konnte, musste sie im Inneren einen Metalldetektor, ähnliche den Modellen an den meisten Flughäfen, passieren. Da die Kontrolle jedoch relativ lax gehandhabt wurde, konnte sie trotz Piepens und ohne Taschenkontrolle  passieren. Doch statt nunmehr freien Zugang zu haben, stand sie stattdessen vor einer dicken Panzerglasscheibe, hintere deren kleiner Sprechöffnung ein uniformierter Beamter stand und sie ansprach. 
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er. Hannah blickte auf die großen gläsernen Türen, die den weiteren Weg ins Innere versperrten. Die dahinter liegende Eingangshalle wirkte düster und kahl. Im Gegensatz zur Hitze draußen war es hier jedoch angenehm kühl.
    „ Ja vielleicht. Mein Ex-Verlobter ist verschwunden und ich wollte fragen, ob Sie mir weiterhelfen können“, erklärte sie dem Beamten.
    „ Da müssen sie zu den Kollegen der Police Administration “, antwortete der Beamte lakonisch.
    Hannah sah ihn fragend an.
    „Den Flur entlang und dann nach links. Dort melden sie sich beim Wachhabenden.“ Seine Stimme klang, als dulde sie keinen Widerspruch und keine Nachfrage. Wie um Himmels Willen sollte sie denn den Wachhabenden erkennen?
    Der Beamte drückte auf einen Knopf und unter elektrischem Summen schwang die große Glastür auf.
    Hannah ging unsicher den langen Flur entlang. An den Wänden hingen unzählige  Plakate, Poster und schwarze Bretter mit allen möglichen Informationen; dazwischen prangten Urkunden und Fotos, die offensichtlich Belobigungen von hier tätigen Bediensteten enthielten.
    Hannahs flache Absätze verursachten klackernde Geräusche auf dem Marmorfußboden. Vom Ende des Flures drang Lärm zu ihr herüber. Offensichtlich war dort die Wache der Schutzpolizei. Ungefähr in der Mitte des Korridors befand sich ein Aufzug, neben dem ein Behördenwegweiser hing und vor dem sie interessiert stehenblieb.
    Was hieß wohl Wachhabender auf Französisch? Aus dem Augenwinkeln sah sie, dass sich die Aufzugtür öffnete. Ein junger dunkelhäutiger Mann ohne Uniform kam heraus.  Er hatte ein Tablett mit mehreren Kaffeebechern in der einen und ein Handy, das er ans Ohr hielt, in der anderen Hand. Scheinbar war er so in sein Gespräch vertieft, dass er Hannah nicht wahrnahm. Auch wenn diese noch versuchte auszuweichen, eilte der junge Mann mit einem solchen Elan aus dem Aufzug, dass die beiden unweigerlich zusammenstießen.
    „ Merde!“, stieß der Verursacher des Missgeschicks ärgerlich aus, als er die Kontrolle über das Tablett verlor und sich der Inhalt der Kaffeebecher auf Hannahs Arm, ihr Kleid und den Boden ergoss.
    „ Entschuldigen Sie vielmals! Ich übernehme selbstverständlich die Kosten für die Reinigung des Kleids“, sagte er sichtlich peinlich berührt, während er das Tablett auf den Boden stellte und nach einem Taschentuch suchte.
    „ Ich war so in mein Telefongespräch vertieft, dass ich Sie gar nicht gesehen. Tut mir wirklich leid! Haben Sie

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