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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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der leidigen Geschichte“, flüsterte er.
     

24.
    „ W ie es aussieht, ist deine Vermutung nicht ganz unbegründet. Die    E-Mail, der ungekündigte Job, die Verlobte – das passt alles nicht zusammen“, fasste Luc auf der Rückfahrt nach Paris das Gespräch bei PSU zusammen.
    „ Ist die Polizei jetzt auf meiner Seite und macht mehr, als nur eine Vermisstenanzeige aufzunehmen?“, fragte Hannah. Einerseits war sie  erleichtert, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte, aber anderseits bedeutete das auch, dass Peter zweifelsohne in höchst dubiosen Machenschaften verstrickt war. Und jetzt war er spurlos verschwunden. Wenn diese Chiara wirklich nichts wusste, musste jetzt sie selbst wohl oder übel Licht ins Dunkle bringen. Immerhin hatte sich Peter aus einem bestimmten Grund ausgerechnet an sie und nicht an seine neue Verlobte gewandt. Würde Luc ihr bei dieser Aufgabe helfen können? Sie hoffte es wenigstens. Die Datei in der E-Mail musste der Schlüssel zu diesem Rätsel sein.
    „ Schätze schon“, antwortete Luc. Hannah hatte den unterschwelligen Eindruck, dass ihm das Ergebnis ihres Ausflugs nicht wirklich passte. Jedenfalls blieb er für die nächsten Minuten still und in sich gekehrt.
    Die Fahrt zurück in die Stadt bot keinen schönen Ausblick. Luc, der sich auch ohne Navigationsgerät bestens auskannte, vermied die Autobahn und fuhr stattdessen durch mehrere Vororte. Heruntergekommene Plattenbauten, dreckige Straßen und zwielichtige Gestalten am Straßenrand verursachten bei Hannah ein flaues Gefühl in der Magengegend. Wenn sie hier eine Autopanne hätten, würde es wohl mehr als nur ungemütlich werden.
    „Die Banlieue “, sagte Luc, der Hannahs angewiderten Blick sah. „Die Vororte von Paris: Armut, Kriminalität, Ghettos. Die Arbeitslosigkeit liegt hier vielerorts bei über achtzig Prozent. Hier ist die Keimzelle der sozialen Unruhen von vor sieben Jahren. Hier lebt eine ganze Generation von Jugendlichen, die sich als von der Gesellschaft vergessen fühlt und bei der Frust regelmäßig in Gewalt umschlägt.“
    „ Klingt ja echt deprimierend.“
    „ Die Hölle auf Erden. Clichy-sous-Bois “, sagte Luc und deutet auf ein Ortseingangsschild. „Da komme ich her. Hier habe ich meine Kindheit verbracht.“
    Hannah sah Luc entgeistert an. Das hätte sie nicht gedacht.
    „Meinen Vater kenne ich nicht. Er war wohl ein Flüchtling aus Namibia, der uns noch vor meiner Geburt verlassen hat. Meine Mutter ist auf den Strich gegangen und war ständig high. Sie ist nicht damit fertig geworden, dass sie wie eine Aussätzige behandelt wurde, weil sie ein Mulatten-Baby zur Welt gebracht hat. Na ja, du kannst dir ja sicher vorstellen, wie es mir erging. In der Schule wurde ich als Kind wegen meiner Hautfarbe gemobbt und auf der Straße regelmäßig verprügelt. Als ich endlich alt genug war, bin ich abgehauen.“
    Hannah wusste nicht, was sie darauf entgegen sollte. Sie hatte schon von den berüchtigten Zuständen in den Vororten gehört, aber dass Luc ihr seine Lebensgeschichte so offenherzig erzählte, verwunderte sie.
    „Wie hast du es geschafft, die Zeit unbeschadet zu überstehen?“
    „ Wie jeder, der überleben wollte: Ich habe mich einer Gang angeschlossen, die auf mich aufpasst; den französischen Triaden, einem Ableger der chinesischen Mafia.“ Luc lachte zynisch. „Wenn einige meiner Kollegen wüssten, was ich damals für Dinger gedreht habe, wäre ich wahrscheinlich die längste Zeit Kommissar gewesen.“
     
    Nachdem sie die Vororte hinter sich gelassen hatten, hellte sich Lucs Stimmung wieder etwas auf. Er führte einige dienstliche Telefonate und ehe sie sich versahen, erreichten sie die Ile de la Cité .  
    Luc fuhr über die Pont Neuf , um den Dienstwagen wieder zurück auf den Hof der Polizeipräfektur zu bringen.
    „ Ich werde die Sache gleich mit meinem Partner besprechen. Aber vorher trinken wir noch einen Kaffee zusammen, oder?“ Er zwinkerte ihr zu. „Vielleicht fällt dir dabei ja noch etwas ein, was uns bei der Aufnahme von Ermittlungen helfen könnte.“ Luc lenkte das Auto gekonnt durch die engen Gassen. Wie alle Franzosen ging er dabei recht unbekümmert zu Werke und benutzte häufiger die Hupe, als den Blinker. Hannah war erstaunt, dass auf der Ile de la Cité mit ihren engen Straßen überhaupt Fahrzeuge zugelassen waren. In Deutschland wäre das bestimmt nicht zulässig gewesen.
    „ Die Speicherkarte“, sagte Luc wie beiläufig.
    „ Was ist damit?“
    „ Am

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