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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Schlüssel, wie Luc sie selbst in der Préfecture noch benutzen musste.
    „ Auflagen der Versicherungsgesellschaft“, sagte Schlangenleder Joe als er sah, wie der Kommissar die technische Ausstattung beäugte.
    „ Wenn die Ausstellungs- und Archivräume ebenso abgesichert sind…“
    „ Sind sie“, unterbrach er Luc. „Der Louvre ist mittlerweile sicherer als die meisten Regierungsgebäude. Sonst würde die Versicherung im Falle eines Diebstahls nichts zahlen.
    Das darf doch nicht wahr sein . Luc schüttelte ob solch einer Geldverschwendung für ein paar alte Bilder und Skulpturen ungläubig den Kopf.
     
    H annah wurde das Gefühl nicht los, in der Falle zu sitzen. Lennard lag mit seinem Plan bestimmt richtig, dennoch behagte ihr die Situation ganz und gar nicht. Bereits seit Jahren hatte sie sich immer wieder vorgenommen, den Louvre zu besuchen. Als drittgrößtes Museum der Welt, das die bedeutendste Sammlung der griechischen und römischen Antike beherbergte, war es bestimmt immer eine Reise wert. Doch in ihrer aktuellen Lage prallte der überall präsente Hauch der Geschichte schlicht und einfach von ihr ab. Sie verspürte keinerlei Verlangen, die berühmtesten Gemälden der Weltgeschichte – die Mona Lisa von Leonardo da Vinci, das Selbstbildnis von Albrecht Dürer oder Die Freiheit führt das Volk von Delacroix – zu betrachten. Sie blickte sich nervös um und wähnte sich in einer überdimensionalen Mausefalle. Die kilometerlangen teilweisen engen und dunklen Gänge verhießen nichts Gutes.
    Von ihrem Standort in der Hall Napoléon , die quasi genau unter den Glaspyramiden lag, gab es drei mögliche Richtungen in die Ausstellungen. Geradeaus wies ein Schild zum Sully-Flügel , rechts neben ihnen lag der Richelieu- und links davon der Denon Flügel .
    „ Wohin?“, fragte sie Lennard, der ebenfalls zu überlegen schien.
    „ Ich war zwar auch noch nicht so häufig hier, aber ich glaube, die drei Gebäudeteile sind an einigen Stellen miteinander verbunden, sodass es eigentlich egal ist, wohin wir gehen.“
    „ Dann lass uns schnell die Eintrittskarte lösen und endlich vom diesem Präsentierteller verschwinden.“
    Lennard nickte. Glücklicherweise öffneten gerade eine zusätzliche Kassen, sodass sie aus ihrem Versteck hervorkommend beinahe sofort an den Ticketschalter treten konnten. Lennard kaufte zwei Eintrittkarten und sie eilten zum Denon-Flügel .
     
    N ach wenigen Minuten erreichte Luc endlich die Überwachungszentrale. Erneut musste er verächtlich grinsen. Dutzende Monitore gaben die Videobilder aus dem Innen- und Außenbereich des Louvre wieder. Die Steuerkonsole ließ nur grob erahnen, wie viele hunderte von Kameras installiert waren. Für eine effektive Überwachung müssten mindestens zehn Mitarbeiter die Monitore permanent kontrollieren. Anders wäre die Datenflut gar nicht zu überblicken. Die Besetzung mit nur zwei Mitarbeitern war wenig mehr als guter Wille.
    „ Werden die Aufnahmen gespeichert?“, fragte er brüsk und blickte missbilligend auf die Frau, die an einem der Arbeitsplätze saß und sich ihre blau lackierten Fingernägel feilte. Ohne aufzublicken oder ihn zu begrüßen, räumte sie die Nagelfeile in eine Schreibtischschublade, als sie das ermahnende Gesicht ihres Chefs sah.
    Luc wollte endlich loslegen und Hannah Bachmayer ausfindig machen. In der Zeit, die er verloren hatte, um hierher zu gelangen, hätte sie mit ihrem Begleiter das Gebäude bereits längst wieder verlassen haben können.
    Der junge Sicherheitsmann ließ sich von Lucs Hektik nicht aus der Ruhe bringen.
    „ Herr Kommissar, allein die Gesamtfläche der Ausstellungsräume des Louvre beträgt rund 60.000 Quadratmeter. Damit sind wir eines der größten Museen der Welt. Wir haben in jedem Raum und in jedem Flur mindestens eine schwenkbare Kamera. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine toten Winkel. Wer diese wenigen Schwachstellen nicht kennt, kann uns nicht entkommen. Die Schwierigkeit ist jedoch, alles im Blick zu behalten. Unsere Videowand bietet die Möglichkeit, zwanzig Kamerabilder gleichzeitig zu betrachten. Insgesamt haben wir allein im Ausstellungsbereich rund zweihundert Kameras installiert. Dazu kommen noch einmal rund einhundert Kameras für die Nebenanlagen, wie Archivräume, Verwaltung, Restaurationsbereich und was sonst noch alles dazu gehört.  Für den Zutritt zu vielen dieser Bereiche ist jedoch ein authentifizierter Fingerabdruck erforderlich. Ihre Verdächtigen können sich dort also

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