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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Witz meine Gnädigste“, sagte Ginster und schüttelte sich dermaßen vor Lachen, dass ihm das Hemd über seinem Schmierbauch aus der Hose rutschte.
    „ Gehen Sie ruhig nach Hause. Meine Abteilung hat alles unter Kontrolle. Vielleicht lassen Sie aber Ihr Mobiltelefon eingeschaltet, falls ich Sie widererwarten kurzfristig kontaktieren muss.“
    Ohne ein Wort zu sagen, nickte sie zustimmend. Bevor Ginster ihr Büro verließ, lächelte er sie süffisant an und ließ seinen Blick über ihr durchgeschwitztes Oberteil wandern.       
    Schäumend vor Wut packte Claire Hutton ihre Handtasche, warf das Handtuch in die Ecke und verließ schnellstmöglich die Firma. Duschen und Umziehen würde sie heute ausnahmsweise zu Hause.
     

41.
    D er Krankenwagen brachte Hannah ins nächstgelegene Hospital, dem Kremlin Bicetre . Lennard saß neben ihr und hielt ihre Hand. Sanft erwiderte sie seinen Händedruck. Ein junger Sanitäter überwachte ihren Blutdruck. Da sie noch nicht genau wusste, wie sich die ganze Situation weiterentwickeln würde, ließ Hannah in regelmäßigen Abständen weiterhin Schmerzensschreie von sich, ganz so, als ob die Wehen stärker würden. Zumindest glaubte sie, dass eine Frau in den Wehen Schreien müsste. Der Sanitäter schien ihr die Show jedenfalls abzukaufen.
    Nachdem man sich davon überzeugt hatte, dass sie an keinen ernsthaften gesundheitlichen Problemen litt, setzte sich der Krankenwagen in Bewegung. Durch die rückwärtigen Fenster konnten Hannah und Lennard die Evakuierungszonen rund um den Louvre beobachten, wo tausende Menschen in wildem Gewusel durcheinanderliefen. Obwohl es sich um einen falschen Alarm handelte, herrschte das pure Chaos.
    „ Meine Güte“, dachte Hannah. Was würde wohl in einem Ernstfall passieren? Es war mehr als offensichtlich, dass niemand auf solch eine Situation vorbereitet war.
    In diesem Gewimmel würde ihr Verfolger sie so schnell nicht wiederfinden. So viel stand fest.
     
    In der Notaufnahme wurden sie von einer netten asiatischen Ärztin empfangen, deren rechter Arm eine starke Deformation aufwies, die auch der lange weiße Kittel nicht kaschieren konnte. Wegen ihrer Behinderung reichte sie Hannah zur Begrüßung die linke Hand.
    „Hallo Madamé Bachmayer, oui? Ich bin Dr. Mashima. Wie geht es Ihnen?“, fragte sie freundlich.
    Sobald sie merkte, dass Hannah Ausländerin war, wechselte sie ungefragt in ein gut verständliches Englisch. „Keine Selbstverständlichkeit in dieser Stadt“, flüsterte ihr Lennard ins Ohr, als sich Dr. Mashima kurz umdrehte, um aus einem Wandschrank Stethoskop und Armmanschette zum Blutdruckmessen zu holen. 
    Nach einer kurzen Anamnese bat die junge Ärztin Lennard und Hannah einige Unterlagen für die Aufnahme auszufüllen und einen Augenblick zu warten.
    „ Ich bin gleich zurück. Ich organisiere schnell ein Zimmer auf der Gynäkologie. Zahlt Ihre Versicherung ein Einzelzimmer?“
    „ Mhmm…äh…ich weiß nicht“, stammelte Hannah, die sich über solche Einzelheiten ihrer Geschichte bisher noch keine Gedanken gemacht hatte. „Ich glaube schon“, sagte sie schließlich unsicher.
    Ist doch egal. Nun mach schon, dass du verschwindest, damit wir hier die Biege machen können.
    Nachdem Dr. Mashima den Behandlungsraum verlassen hatte, spähte Lennard durch einen Türspalt auf den Flur hinaus.
    „Die Luft ist rein.“
    „ Dann lass uns von hier verschwinden.“
    Lennard nickte und ging voran. Die Notaufnahme lag im Erdgeschoss. Sie mussten also nur den Flur, den sie vorhin gekommen waren, wieder zurückgehen und dann einfach durch den Haupteingang zurück ins Freie. Sie mussten nicht befürchten, von jemandem aufgehalten oder bemerkt zu werden, da sie bis auf die junge Notärztin bisher mit niemandem Kontakt hatten. Außerdem herrschte in der Notaufnahme eine solch hektische Betriebsamkeit, dass niemand Notiz von ihnen nahm.
    Möglichst unauffällig gingen sie den Flur entlang, schlenderten am Empfang vorbei und entschwanden unbehelligt nach draußen.
    „ Wohin nun?“, fragte Hannah und vermisste bereits die angenehme Kühle des klimatisierten Krankenhauses. Die heiße Luft flimmerte über den Asphalt und türmte sich vor ihnen auf wie eine unsichtbare Mauer.
    Lennard sah auf die Uhr: 18:50. „Ich würde sagen, wir fahren noch einmal quer durch die Stadt und gehen dann zu Kiki. Dort können wir uns bestimmt die Nacht über verstecken.“
    Hannah wischte sich den Schweiß von der Stirn und nickte.
    „ Wir müssen

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