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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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nicht mehr aufspüren kann.
    Hannah atmete erleichtert auf, ohne jedoch die vorgetäuschte Wehentätigkeit zu unterlassen. Lennard lächelte sie süffisant an und ergriff ihre Hand. „Ganz der besorgte Papa“, dachte Hannah.
     

40.
    D r. Claire Hutton schwitzte aus allen Poren. Trotz ihrer dreiundsechzig Jahre hielt sie sich fit, indem sie jeden Tag mindestens eine Stunde Sport trieb. Da ihr Arbeitstag aber regelmäßig vierzehn Stunden und länger andauerte, fand sie nur gelegentlich Zeit, ein Fitnessstudio aufzusuchen. Der Einfachheit halber stand daher ein Ergometer im hinteren Bereich ihres geräumigen Büros, auf dem sie täglich ihr Training absolvierte und nicht eher aufhörte, bis der Computer einen Kalorienverbrauch von 1.5000 anzeigte. Zum Duschen musste sie zwar mit dem Aufzug in den Keller hinunter fahren, doch üblicherweise war sie dort unten alleine, sodass diese kleine Mühsal nicht weiter ins Gewicht fiel.
    Mit einem Handtuch um die Schultern und in einem hautengen Sportdress wirkte sie mindestens zehn Jahre jünger. Ihre drahtige Figur stellte viele jüngere Kolleginnen weit in den Schatten. Doch trotz ihrer körperlichen Ertüchtigung, die sie üblicherweise kurzzeitig von allen Alltagssorgen ablenkte, konnte sie heute nicht entspannen. Sie trainierte auf der höchsten Stufe und ihr Körper schüttete bei einem Puls von über einhundertfünfzig Herzschlägen pro Minuten Unmengen von Adrenalin aus. Trotzdem ruhte ihr Blick angespannt auf ihrem Mobiltelefon; sie wartete darauf, dass sich Ginster endlich meldete.
    „Verdammt, was ist denn los?“, grübelte die oberste Chefin der Forschungsabteilung, während die Kalorienverbrauchsanzeige mittlerweile auf über zweitausend stieg.
    Ohne ein Klopfen wurde plötzlich die Tür aufgerissen und der Sicherheitschef trat ein.
    „Schon mal was von Anklopfen gehört?“, fauchte Dr. Hutten, die überrascht zusammenzuckte. Auch wenn der CEO mittlerweile die ganze Geschichte kannte und ihr nicht direkt in den Rücken gefallen war, konnte sie es nicht ausstehen, dass es Ginster war, der maßgeblich für ihr weiteres Schicksal verantwortlich sein sollte. Wenn er oder seine Leute versagten und diese deutsche Verlobte von Peter Krueger nicht ruhig gestellt wurde, wäre bald alles vorbei.
    „ Pardon“, murmelte Ginster und ließ seine Augen unverhohlen über Dr. Huttons verschwitzten Körper wandern.
    „ Netter Hintern Doc!“, sagte er bis über beide Ohren grinsend.
    „ Machen Sie sich keine Hoffnungen. Ich kann nichts mit Männern anfangen, deren Bodymaßindex größer als ihr Ego ist.“
    Ohne recht zu wissen, was er darauf erwidern sollte, wechselte Ginster das Thema.
    „Ihr kleiner Praktikant hat tatsächlich Unterlagen zum Projekt Asklepios vom Firmengelände geschafft, die seine deutsche Freundin gefunden hat.“
    „ Verdammt!“
    „ Sie sagen es, aber unser Mann ist an ihr dran. Sie ist momentan mit einem jungen Mann, dem Mitbewohner von Krueger, auf der Flucht.“
    „ Wenn die beide die Unterlagen an die Polizei oder die Presse weitergeben, sind wir alle geliefert.“
    „ Deshalb habe ich unseren Mann auch instruiert, die Unterlagen unter allen Umständen sicherzustellen und die beiden anschließend aus dem Verkehr zu ziehen.“
    „ So, wie Madame Mirabeau?“
    „ So, wie Madame Mirabeau!“, bestätigte Ginster.
    Dr. Hutton unterbrach ihr Workout und stieg vom Ergometer. Aus einer Flasche Perrier nahm sie einen großen Schluck und wischte sich mit dem Handtuch den Schweiß aus dem Gesicht.
    „Wie ist denn bei dieser Geschichte der Stand der Dinge? Hat Ihnen die Polizei die Geschichte mit dem Selbstmord abgekauft?“
    Ginster zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe jedenfalls keine Fragen oder Andeutungen gehört, die in eine andere Richtung weisen. Der zuständige Kommissar hat ziemlich schnell die Biege gemacht und die Ermittlungen hier vor Ort einem jungen und unerfahrenem Beamten überlassen. Ich gehe bisher davon aus, dass die Angelegenheit erledigt ist.“
    Claire Hutton war erleichtert. Wenigstens ein Aspekt an dieser gottverdammten Geschichte, um den sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchte.
    „ Und was machen wir jetzt?“
    „ Ich schlage vor, Sie gehen erst einmal duschen“, sagte Ginster und rümpfte betont übertrieben die Nase.
    „ Dieser arrogante Fatzke“, dachte Claire. Sie freute sich schon jetzt auf den Tag, wenn er bei Devon Carter in Ungnade fiel. Doch bis dahin war sie auf ihn angewiesen.
    „ Nur ein

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