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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Polizei-Anfänger hat problemlos herausgefunden, dass der Sturz nicht notwendigerweise ein Unfall war. Ihre Geschichte von wegen Selbstmitleid und braves Mädchen...pah! Die kleine war ´ne Schlampe. Hat jeder ihrer Mitarbeiter nur zu bereitwillig erzählt. Sehr glaubwürdig, dass sich solch ein Mädchen vor Scham wegen eines kleinen Amateurpornos umbringt.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille.
    „Ich erwarte Domino in einer halben Stunde am üblichen Treffpunkt, sonst werde ich den Vorgang über Madame Mirabeau mit den Schlussfolgerung meines Kollegen unverändert zur Staatsanwaltschaft weiterleiten und dann können Sie sich schon jetzt über einen All-Inklusive Aufenthalt auf Staatskosten freuen.“
    Ohne eine Antwort beendete Ginster das Gespräch, was Luc als Zustimmung zu seiner Forderung interpretierte. Er kannte dieses Frettchen Ginster mittlerweile lange genug, um zu wissen, dass er seinen eigenen Hals stets mit allen Mitteln aus der Schlinge ziehen würde.  
    Bis er Domino, eine ebenso hübsche wie brutale Auftragskillerin, abholen konnte, musste er dringend den Polizeicomputer zu Rate ziehen. Per Gesichtserkennung ließ er die Überwachungsvideos aller Autovermietungen, Bahnhöfe und Flughäfen in und um Paris analysieren. Gleichzeitig recherchierte er, wer dieser Dr. Schulz eigentlich war. Für den Fall, dass es keine Hinweise darauf gab, dass die beiden die Stadt verlassen hatten, blieb ihm nämlich nichts anderes übrig, als jeden Anhaltspunkt zu überprüfen, wo sie sich über Nacht verstecken konnten, bis …ja…bis wann eigentlich? Was konnte die beiden nur vorhaben?    
     
    N ach einer mehrstündigen Odyssee durch Paris und seine Randbezirke war die Sonne mittlerweile untergegangen. Lennard und Hannah glaubten sich inzwischen halbwegs sicher. Wie geplant, befanden sie sich auf dem Weg zum Campus der Sorbonne , wo Karin Rigot in einem normalen Studentenwohnheim lebte.
    „ Hier entlang“, flüsterte Lennard, obwohl es eigentlich keinen Grund gab, nicht normal zu sprechen. Sie ließen einige große Verwaltungsgebäude hinter sich und steuerten zielstrebig auf die Wohnheime zu.
    „ Ich kann nicht mehr Lennard!“, stöhnte Hannah erschöpft.
    „ Nur noch ein kleines Stück, wir müssen da rüber: Block 9“, sagte er und zeigte auf eine Ansammlung mehrgeschossiger Appartementanlagen, zwischen denen sich eine schmale Straße mit spärlicher Beleuchtung hindurchschlängelte. Lennard deutet nach vorne.
    „ Wir haben es gleich geschafft, das da ist Kikis Haus.“
    Im Halbdunkeln der Bäume und Büsche eilten sie zum Eingang. Die Tür zum Hausflur war wie gewöhnlich nicht verschlossen, sodass sie eintreten und im Erdgeschoss direkt zu Kikis Wohnung gehen konnten. Ohne das Licht einzuschalten schlichen sie zur Tür. Lennard fand sich  auch im Dunkeln zurecht, was darauf schließen ließ, dass er Kiki wohl schon mehrmals einen Besuch zu solch später Stunde abgestattet haben musste. Er nahm Hannahs Hand und zog sie hinter sich her.
    An der hölzernen Wohnungstür angekommen, klopfte Lennard sachte an. Eine Klingel gab es nicht. Obwohl Geräusche aus dem Inneren der Wohnung drangen, öffnete niemand die Tür. Lennard klopfte erneut. Diesmal etwas lauter. Nichts! Hannah glaubte Stimmen und leises Gekicher zu hören. „Also zu Hause ist sie auf jeden Fall“, flüsterte Lennard, der die Geräusche ebenfalls vernahm.
    Er klopfte ein drittes Mal an. Jetzt regte sich drinnen etwas.
    „Kiki, ich bin´s Lennard“, flüsterte er durch die Tür. „Hannah ist bei mir, wir brauchen deine Hilfe!“
    „ Lennard?“, fragte eine eindeutig beschwipste Stimme von drinnen.
    Die Tür öffnete sich und Kiki stand, nur mit einem Unterhemd bekleidet, vor ihnen. Ihr Gesicht war gerötet und die Haare völlig zerzaust. Sie sah die unerwarteten Besucher überrascht an und stieß verlegen kichernd einen kleinen Rülpser aus.
    „Ich nehme an, das heißt auf Klingonisch Guten Tag ?“, bemerkte Lennard sarkastisch.
    „ Oh Lennard!“, säuselte Kiki, die offensichtlich einen feucht fröhliche Abend genoss. „ Star Trek V – Am Rande des Universums . Ich bin beeindruckt.“ Erst jetzt schien sie den Zustand von Lennard und Hannah zu bemerken.
    „ Oh Gott, ihr seht ja fürchterlich aus. Was ist los? Kommt rein!“ Sie zog die beiden aus dem dunklen Flur in ihre kleine Wohnung.
    Beim Eintreten wurde offensichtlich, dass die unangekündigten Gäste ungelegen kamen. Auf dem Fußboden lagen diverse Bücher,

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