Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
Vom Netzwerk:
bitter nötig gehabt. Immerhin hatte er in den beiden vorhergehenden Nächten nicht geschlafen, sondern war stattdessen durch das Land gerannt beziehungsweise geritten.
    Er fühlte sich zwar immer noch erschöpft – nach all den zurückliegenden Anstrengungen war das nicht weiter verwunderlich –, aber dank dieser kurzen Zeit der Erholung würde er immerhin wieder eine Weile ohne Schlaf durchhalten können.
    Bevor ich mich zusammen mit Altyra und ihrer mysteriösen Unterstützung zurück nach Terilon begebe, muss ich aber unbedingt wenigstens eine Nacht durchschlafen – oder meinetwegen auch einen Tag.
    Der Prinz von Palderan erhob sich endgültig aus dem recht bequemen Bett und wusch sich an einem kleinen, steinernen Becken grob mit Wasser ab, ehe er die nachtschwarze Kleidung aus seinen Satteltaschen holte.
    Soll ich das wirklich tun?
, fragte er sich allerdings, während er die vor sich auf dem Bett liegende Assassinenkleidung betrachtete.
Wenn ich jetzt zum Großmeister des Todes gehe und mich nach dem derzeitigen Status von Todesklinge innerhalb der Gilde erkundige, kommt das fast schon einer Anklage nahe – vor allem, wenn ich die Heiligen Hallen des Todes nur aus diesem einen Grund aufsuche und mich unmittelbar im Anschluss wieder auf unbestimmte Zeit abmelde.
    Dynoran wollte seine Gildenschwester nicht vor dem Gildenmeister in Verruf bringen. Er hatte ihr gegenüber ganz andere Intentionen – Intentionen, von denen Todesklinge bei ihrem letzten Treffen behauptet hatte, sie sehr wohl zu kennen.
    Woher weiß sie davon?
, warf dieser Gedanke eine Frage auf, die sich der Prinz von Palderan in den vergangenen Tagen bereits häufiger gestellt hatte.
Wir sind uns doch vor diesem zufälligen Treffen in Falkenstein niemals begegnet. Und ich kann mich nicht daran erinnern, jemals mit irgendjemandem über meine Ambitionen gesprochen zu haben.
    Auch diese Gedanken waren jedes einzelne Mal in ihm aufgestiegen, wenn er sich die Frage nach dem Woher gestellt hatte. Doch egal wie oft er auch darüber nachdachte, er konnte keine plausible Erklärung finden. Daher schob er die Überlegungen auch diesmal gewaltsam beiseite und entschloss sich endgültig dazu, sich zum Gildenmeister zu begeben. Er legte also schnell seine schwarze Kleidung an und verließ sein Nachtquartier anschließend als Todeshand durch das Fenster.
    Am Erdboden angekommen nahm er sich einen kurzen Augenblick zur Orientierung. Er befand sich in einer kleinen Gasse im zweiten Stadtring und in der Nähe vom nördlichen Teil der inneren Stadtmauer. Somit war sein Weg zu Dangveruns Assassinengildenhalle kürzer, als wenn er vom Palast aus aufgebrochen wäre. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, wo sich von seinem jetzigen Standort aus der nächste Eingang in die unterirdischen Abwasserkanäle der Stadt befand. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als auf sein Glück zu vertrauen und zu suchen. Dementsprechend setze sich der Assassine willkürlich in nördlicher Richtung in Bewegung und ließ seine Blicke aufmerksam über die gepflasterten Straßen gleiten, die er entlang schlich. Dabei ließ er den Rest seiner Umgebung natürlich trotzdem keinen Moment lang aus den Augen.
    Eine Weile später fand er eine Zugangsmöglichkeit, die im Gegensatz zu den ersten beiden, welche er zuvor entdeckt hatte, im Schatten der Nacht lag. Durch diese ließ er sich ungesehen in die Erde hinab gleiten, um seinen Weg fernab von den Augen der Wachpatrouillen fortzusetzen. Er wandte sich sofort nach Osten, um schnellstmöglich auf den ihm bekannten Weg zu seinem Zielort zu stoßen, und als er jenen endlich kreuzte, eilte er mit weit ausgreifenden Schritten dem inneren Armenviertel der Stadt entgegen. Eine ganze Weile sowie eine Kletterpartie an der Unterseite einer Brücke später kam er vor der Geheimtür in dem heruntergekommenen Haus an.
    Nachdem er den Zugang über den passenden Schalter geöffnet hatte und hindurchgetreten war, schloss er seine Augen und wich der Klinge, die sich auf seinen Hals zubewegte, instinktiv aus. Mit weiterhin geschlossenen Augen packte er die Hand, welche die Waffe führte und verdrehte sie schmerzhaft.
    "Ihr solltet euch einmal etwas Neues überlegen, Schwester", flüsterte Todeshand der Torwächterin leise zu, wonach er ihre Hand losließ und seine eigenen Hände für jeden im Raum sichtbar in die Luft hob.
    Dass außer seinem weiblichen Opfer noch mindestens zwei weitere Assassinen im Raum waren, hatte ihm sein Gehör ohne jeglichen

Weitere Kostenlose Bücher