Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
der Konklave des Todes erfüllt hatte, wurde sie vom Hohen Gericht offiziell rehabilitiert."
"Wer ist der tatsächliche Mörder von Fürst Pirag von Westgard?"
"Ogalian von Firgastin, ein Adeliger aus Terilon mit dem Titel eines Barons."
"Und seine Befragung bestätigte die Behauptungen von Todesklinge bezüglich ihrer eigenen Unschuld?"
"Nein, das nicht. Deine Schwester tötete den Mann zum Schutz ihres eigenen Lebens, bevor dieser befragt werden konnte."
"Somit beruht ihr Freispruch also ausschließlich auf ihren eigenen Behauptungen?", fragte Todeshand entsetzt.
"Deine Worte klingen so, als wolltest du deine Schwester anklagen, mein Sohn. Traust du ihren Worten und der Entscheidung der Konklave des Todes etwa nicht?"
"Das ist es nicht. Es ist nur so, dass mein Gefühl mir sagt, dass irgendetwas an dieser Angelegenheit nicht stimmt."
"Dann lass mich dein ungutes Gefühl mit den Hintergründen für die Entscheidung des Hohen Gerichts beruhigen! Ogalian von Firgastin gelang es, einen Gildenauftrag zu seiner eigenen Ermordung in die Wege zu leiten, für welchen er ausdrücklich deine Schwester Todesklinge anforderte. Weiterhin ließ er den gesamten Weg zu seinem Schlafgemach mit Fallen spicken, um sie angemessen zu empfangen. Das alles geschah aus einem einzigen Grund: Er wollte sich dafür rächen, dass deine Schwester fünf Jahre zuvor im Auftrag der Gilde seinen Bruder ermordete, der als reicher Händler von Terilon nach Palderan gekommen war. Vielleicht erinnerst du dich: Es handelt sich dabei um den grausamen Menschen, der zu jener Zeit bereits eine erschreckende Anzahl von jungen Frauen misshandelt und umgebracht hatte. Der Baron gestand deiner Schwester außerdem, ihr den Mord an Fürst Pirag von Westgard angehängt zu haben, um sie bei ihrer geheimen Familie in Verruf zu bringen. Falls dich all das nicht überzeugt, kann ich dir noch mehr erklären. Als Todesklinge in der Nacht von Ogalians Ermordung zu mir kam, war sie nach einem Kampf mit dem Terilonier dem Tod näher als dem Leben. Und zu guter Letzt erwiesen sich sämtliche Informationen, die sie uns über das Anwesen und den Baron selbst geliefert hatte, als wahr. Das sind die Gründe, weshalb die Konklave des Todes deine Schwester auch ohne endgültigen Beweis für ihre Unschuld von sämtlichen Anschuldigungen freigesprochen hat. Kannst du unsere Entscheidung nun verstehen, mein Sohn?"
"Ja, Vater, das kann ich. Ich danke Euch für diese Erklärungen! Obgleich mein ungutes Gefühl dadurch nicht vollständig verschwunden ist, ist es doch zumindest etwas abgeklungen."
"Das ist gut. Denn wenn du deiner Schwester gleich gegenübertreten wirst, solltest du nicht aufgrund von falschen Gerüchten Vorurteile gegen sie haben. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich deiner ungewöhnlichen Bitte nachgekommen bin."
"Was meint Ihr damit:
wenn ich meiner Schwester gleich gegenübertreten werde
?"
"Todesklinge erwartet dich in einem der Räume nebenan. Sie hat ein Treffen mit dir erbeten. Und da ihr gerade zufällig beide an diesem Ort seid, wird das Treffen genau jetzt stattfinden, falls du damit einverstanden bist. Also, wie lautet deine Entscheidung, mein Sohn?"
"Ich …", setzte der Assassine zu einer Antwort an, brachte aber nicht mehr heraus.
Sie hat um ein Treffen gebeten und wartet bereits nebenan? Wie ist das möglich? Was will sie von mir?
"Lass dir ruhig einige Moment Zeit, um dich zu entscheiden!", riet der Gildenmeister ihm aufgrund seines Zögerns. "Man sollte sich niemals vorschnell in irgendetwas hineinstürzen."
"In Ordnung, ich werde der Bitte von Todesklinge um ein Treffen nachkommen. Wo wartet meine Schwester?"
"In dem Raum hinter dieser Tür dort", bedeutete der Gildenmeister ihm. "Tritt hindurch und verschließe das Schloss hinter dir! Dadurch wird Eure Unterhaltung magisch vor eventuell lauschenden Ohren geschützt."
Todeshand verbeugte sich vor dem Großmeister des Todes und erhob sich anschließend, um sich zu besagter Tür zu begeben. Als er diese öffnete und hindurch schritt, fiel sein Blick unverzüglich auf die weibliche Gestalt, die in nachtschwarzer Kleidung nervös im Raum auf- und ablief. Der Assassine folgte der Anweisung des Gildenmeisters und verschloss die Tür hinter sich. Unmittelbar darauf fiel sein Blick auf den berühmten Schlangendolch seiner Gildenschwester, was ihn unwillkürlich zusammenzucken ließ.
Wie hat sie es geschafft, mit dieser Waffe vor den Großmeister des Todes treten zu dürfen?
, stellte er sich
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