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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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weitläufigen Gänge und Hallen des Drachenpalastes eilte, überlegte er angestrengt, weshalb sein Vater nach ihm verlangt haben könnte. Aufgrund der Tatsache, dass seine Gedanken ständig um Altyra kreisten, hatte er vollkommen vergessen, den Boten danach zu fragen.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, in letzter Zeit irgendetwas Schlimmes angestellt zu haben. Daher sollte der Grund für diesen überraschenden Ruf zumindest keine Bestrafung sein. Aber worum kann es sich sonst handeln?
    Als er wenig später vor den beiden großen, metallenen und mit Drachen verzierten Torflügeln des Thronsaals ankam, war ihm noch immer keine Antwort auf diese Frage eingefallen. Somit blieb ihm nichts anderes übrig, als sich überraschen zu lassen. Er trat ungehindert an den beiden Wachposten vorbei, welche ihm das Tor öffneten, und betrat den großen, quadratischen Saal, in dessen Zentrum sich die Throne des Königs von Palderan und seiner Gemahlin befanden. König Malron und Königin Deliana saßen – in eine leise Unterhaltung vertieft – auf eben diesen edlen Stühlen und blickten neugierig zum Tor, als jenes geöffnet wurde.
    "Mein geliebter Sohn", rief die Königin, als sie Dynoran erkannte, und lief ihrem Erben entgegen.
    "Hallo, Mutter", antwortete der Prinz liebevoll, während er Deliana umarmte, seinen Kopf zu ihr hinab beugte und sie auf beide Wangen küsste. "Ich freue mich, dich zu sehen."
    "Lässt du mir vielleicht auch ein Stück von unserem Sohn übrig, Deliana?", unterbrach Malron die beiden in spaßigem Tonfall.
    "Natürlich, mein Gemahl", antwortete die Königin, während sie sich aus den Armen ihres Sohnes löste und diesen vor den König führte.
    "Es erfüllt mich immer wieder mit Stolz zu sehen, zu welch prächtigem Mann du herangewachsen bist, mein Sohn", begrüßte Malron Dynoran schließlich.
    "Und zu wissen, dass Ihr stolz auf mich seid, erfüllt mich mit Freude, Vater. Weshalb habt Ihr nach mir rufen lassen, mein König?"
    "Lass dieses vornehme Getue, Dynoran! Wir sind hier unter uns."
    Erst jetzt bemerkte Dynoran erstaunt, dass sich außer ihm und seinen Eltern niemand im Thronsaal befand.
    "Ganz wie du wünschst, Vater. Weshalb wolltest du mich sehen?"
    "Ich möchte mit dir über etwas sehr Wichtiges sprechen", antwortete der König zunächst rätselhaft. "Wenn ich richtig informiert bin, kennst du Fürstin Altyra von Falkenau?"
    Äußerlich ließ sich Dynoran nichts anmerken. Aber innerlich ließ ihn allein die Nennung dieses Namens zusammenzucken.
    Weiß Vater von meiner Unterhaltung mit Altyra? Hat sie ihm vieleicht davon erzählt? Ist das der Grund für dieses Gespräch?
    Neben diesen Fragen erschienen noch viele weitere im Kopf des Prinzen. Er kam allerdings nicht dazu, sie alle auszudenken, da die nächste Frage von König Malron ihn davon abhielt.
    "Und gehe ich recht in der Annahme, dass dir auch der Name ihres Stiefvaters, Fürst Pirag von Westgard, vertraut ist?"
    Dynoran hatte nicht einmal realisiert, dass er die erste Frage seines Vaters mit einem Nicken beantwortet hatte. Und auch sein Nicken auf diese zweite Frage nahm er nur am Rand seiner Aufmerksamkeit wahr.
    Was hat das alles zu bedeuten? Was hat Fürst Pirag mit all dem zu tun? Ich habe ihn doch niemals zuvor gesehen.
    "Dann weißt du also auch, dass Fürst Pirag von Westgard seit seiner Heirat mit der verstorbenen Fürstin Lyrdina von Falkenau der höchste General unseres Landes ist und unsere nordwestlichen Grenzen vor dem größten Feind Palderans, König Nored von Terilon, beschützt?"
    "Ja, das ist mir bekannt, Vater", antwortete Dynoran zum ersten Mal mit Worten. "Aber was hat das alles mit Fürstin Altyra zu tun?"
    "Mit Altyra hat das überhaupt nichts zu tun, mein Sohn", entgegnete Malron verwirrt. "Ich möchte dir nur mitteilen, dass ich vor einer Weile mit Fürst Pirag gesprochen habe. Er hat zugestimmt, dich als Kommandanten in der nächsten Schlacht gegen Terilon einzusetzen."
    "Ist das dein Ernst, Vater?", fragte der Prinz mit leuchtenden Augen hoffnungsvoll.
    "Natürlich meine ich das Ernst, Dynoran. Weshalb sollte ich dir falsche Hoffnungen machen? Es gibt nur eine Bedingung."
    "Wie lautet diese Bedingung?"
    "Pirag möchte sich zunächst ein Bild von dir und deinen Fähigkeiten machen. Du müsstest also so bald wie möglich nach Falkenau reisen, um den Fürsten auf Burg Falkenau zu treffen."
    "Das ist die einzige Bedingung?" Großartig!"
    Das liefert mir einen Grund, nach Falkenau zu reisen und Altyra wiederzusehen.

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