Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
Vom Netzwerk:
Aufträge erfüllen. Da kein Assassine jemals zwei Aufträge in derselben Nacht durchführte, würde das zumindest so lange die Aufmerksamkeit von ihr ablenken, bis sie sich etwas anderes überlegen konnte – vielleicht!
    Die junge Fürstin schlich also ungesehen durch die Gänge und Flure der Burg und verließ ihr Zuhause durch einen geheimen Gang in der Nähe ihrer eigenen Gemächer, den nur sie alleine kannte und der sie schneller als jeder andere Weg nach Falkenstadt bringen würde. Dabei war sie so in Eile, dass sie nicht einmal den kleinen Umweg über ihre Gemächer in Kauf nehmen wollte, um ihren Falken Tylanos mitzunehmen.
    Der geheime Weg führte in absoluter Finsternis durch das Felsgestein, auf welchem Burg Falkenau errichtet war, und endete nach einem schätzungsweise fünf Schritte tiefen Fall in einer Höhle an dem unmittelbar neben Falkenstadt gelegenen Strand. Jeder andere Mensch hätte sich nicht nur bei einem Sprung aus so großer Höhe irgendwelche Knochen gebrochen, sondern bereits mehrere Male auf dem gesamten Weg dorthin. Doch Altyra kannte den Geheimgang in- und auswendig, sodass sie nicht einmal das geringste Problem damit gehabt hätte, wenn sie vollkommen blind gewesen wäre. Da ihre scharfen Augen aber zumindest Konturen wahrnehmen konnten, rannte sie den Weg vom Anfang bis zu dessen Ende in vollem Tempo entlang und verringerte ihr Tempo auch vor und nach dem Sprung in die Tiefe kein bisschen. Sie rannte weiter, bis sie den Hafen von Falkenstadt erreicht hatte. Erst dort gönnte sie sich eine kurze Verschnaufpause, um ihren Atem zu normalisieren und ihre übersäuerte Muskulatur zu regenerieren.
    Als sie sich erholt genug fühlte, um ihre Aufgabe zu erledigen, schlich sie vorsichtig weiter. Sie näherte sich ihrem Zielort zunächst über dunkle Gassen und anschließend über die Dächer der Stadt. Da es sich bei diesem Auftrag um eine gewöhnliche und nicht besonders reiche Person handelte, konnte sie über die Stadtdächer bis zum Haus ihres Opfers eilen und dort problemlos über ein Fenster einsteigen. Sie bemühte sich trotz des enormen Drucks, der gerade auf ihr lastete, alles perfekt durchzuführen. Sie schlich die Hausflure entlang bis zu einem Schlafzimmer, aus welchem ein lautes Schnarchen ertönte. Nachdem sie das an der Tür angebrachte Schloss mit ihren Dietrichen geöffnet hatte und in ihrem Denken vollständig zu Todesklinge geworden war, betrat sie lautlos den Raum und hielt dem lautstark Schlafenden unverzüglich ihren Schlangendolch an die Kehle, den sie während des Eintretens gezückt hatte.
    "Ich will keinen Laut von dir hören", zischte die Assassine leise, als der Mann durch die Kälte des Stahls erwachte. "Du weißt, was ich bin, und du weißt ebenso, was du verbrochen hast. Ich bin gekommen, um dich deiner gerechten Strafe zuzuführen."
    Entgegen ihrer Erwartung schloss der Mann daraufhin seine Augen und entgegnete nach einem tiefen Atemzug: "In Ordnung, bringe es zu Ende! Um ehrlich zu sein, habe ich dich oder deinesgleichen bereits viel früher erwartet."
    Die Reaktion des Mannes ließ Todesklinge einen Herzschlag lang zögern. Bevor er ihre Überraschung bemerken konnte, durchtrennte sie ihm jedoch entschlossen mit einem sauberen Schnitt die Kehle. Während ihr Opfer noch zappelte, hatte sie ihren Dolch bereits wieder gesäubert sowie weggesteckt und befand sich auf dem Rückweg zum Dach des Hauses.
    Nichts wie nach Hause in mein Bett
, dachte die Altyra in der Assassine, da sie die Anstrengungen der vergangenen Tage – vor allem jedoch von ihrer Auseinandersetzung mit Pirag – jetzt am ganzen Leib spürte.
    Sie machte sich also rasch auf den Rückweg zu ihrer Burg, wobei sie so lange wie möglich über die Dächer der Stadt eilte. Gerade als sie die erhöhte Ebene verlassen und auf die normalen Gassen der Stadt zurückkehren wollte, ließ sie ein sich bewegender Schatten am Rand ihres Blickfeldes innehalten.
    Verdammte Müdigkeit!
, fluchte die junge Fürstin innerlich.
    Sie hatte vollkommen vergessen – vergessen! – darauf zu achten, dass sie von niemandem gesehen oder verfolgt wird. Nun schaute sie sich jedoch einige Augenblicke aufmerksam um und spürte schließlich die Anwesenheit einer anderen Person hinter sich.
    "Was willst du?", fragte sie, ohne sich umzudrehen.
    "Ihr seid wirklich nicht einfach zu finden, Todesklinge", antwortete eine tiefe, männliche Stimme. "Und um Eure Frage zu beantworten:
Ich
möchte überhaupt nichts von Euch. Doch mein Herr

Weitere Kostenlose Bücher