Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
Schlafgemach meiner Zielperson erreichte.
Der Mann erwartete mich tatsächlich bereits und bat mich zu sich herein. Nachdem er sich mir als Baron Ogalian von Firgastin vorgestellt hatte, offenbarte er mir, dass der Auftrag der Gilde zu seiner Ermordung von ihm selbst fingiert worden war. Er hatte damit erreichen wollen, dass ich zu ihm komme. Denn er wollte sich an mir dafür rächen, dass ich vor über fünf Jahren auf Geheiß der Gilde seinen Bruder umbrachte. Es handelt sich dabei um den Wahnsinnigen, der die Vergewaltigungen und Morde der jungen Frauen in Falkenau jener Zeit auf dem Gewissen hat. Weiterhin teilte er mir mit, dass ein Teil seiner Rache bereits darin bestand, mich bei der Gilde in Verruf gebracht zu haben, indem er mir den Mord an Fürst Pirag von Westgard anhängte."
Altyra atmete innerlich erleichtert auf, nachdem ihre Stimme sie bei dieser dreisten Lüge nicht verraten hatte.
"Abschließend erzählte mir dieser Baron von Firgastin, dass er den gesamten Nordflügel seiner Residenz einzig und allein zu dem Zweck meiner Hinrichtung hatte erbauen lassen", fuhr die junge Fürstin im Anschluss mit ihrem Bericht fort. "Danach griff er mich an, was zu einem langen Zweikampf zwischen ihm und mir führte. Nahezu sämtliche Wunden, die ihr vor meiner Heilung an meinem Körper finden konntet, stammen aus jenem Kampf. Am Ende bezahlte dieser Bastard jedoch mit seinem Leben, da ich ihm unter Aufwendung meiner letzten Kräfte meinen Dolch in den Hals rammen konnte. Ich selbst brach unmittelbar darauf zusammen und war für eine mir unbekannte Zeitspanne bewusstlos, ehe ich mich durch einen geheimen Gang aus dem Haus und hierher zu Euch schleppen konnte."
"Das sind sehr beunruhigende Nachrichten, meine Tochter", kommentierte der Großmeister des Todes ihren Bericht nach einer längeren Stille. "Schwörst du mir, dass all deine Worte der Wahrheit entsprechen?"
"Ich kann die Schuld Ogalians von Firgastin am Tod von Fürst Pirag von Westgard nicht mehr beweisen, da ich ihn zum Schutz meines eigenen Lebens töten musste. Doch von allem anderen, was ich Euch gerade eben erzählt habe, könnt Ihr Euch selbst überzeugen, wenn Ihr einige Brüder und Schwestern zum Anwesen des Barons schickt."
"Schwörst du mir, dass du mir in allen Dingen die Wahrheit gesagt hast?", wiederholte der Gildenmeister seine Frage.
"Ich schwöre es, Großmeister des Todes."
"In Ordnung. Ich werde das Anwesen des Barons von Firgastin noch heute Nacht überprüfen lassen. Du hast von einer magischen Illusion gesprochen. Sind dir in dem Gebäude weitere Dinge aufgefallen, die mit Magie zu tun haben könnten?"
"Nein, Großmeister. Weshalb fragt Ihr?"
"Die Magie ist eine äußerst gefährliche Angelegenheit und ich möchte keinen deiner Brüder und Schwestern unvorbereitet einer solchen Gefahr aussetzen."
"Ich verstehe. Wie ich bereits sagte, ist diese Täuschungsbarriere meines Wissens das einzig Magische in dem Gebäude. Sämtliche Fallen, die dort installiert sind, funktionieren mechanisch."
"Gut. Wenn sich tatsächlich alles so darstellt, wie du es mir berichtet hast, Todesklinge, werde ich dafür Sorge tragen, dass die Konklave des Todes dich rehabilitiert, obwohl du keinen endgültigen Beweis für deine Unschuld liefern konntest. Selbstverständlich erhältst du dadurch auch sämtliche Rechte und Privilegien zurück, die du vor dem Zwischenfall mit Fürst Pirag von Westgard besessen hast."
"Ich danke Euch, Großmeister des Todes!", erwiderte Altyra aufrichtig. "Darf ich jetzt aufstehen und mich wieder ankleiden?"
"Danke mir nicht, bevor du nicht erneut vor der Konklave gestanden und meine Versprechungen aus dem Mund der Obersten Richterin gehört hast! Was das Aufstehen und Ankleiden angeht, erteile ich dir nun meine Erlaubnis. Deine Kleider liegen dort drüben auf dem Tisch. Ich habe sie reinigen und flicken lassen. Deine Waffen wirst du zurückbekommen, wenn du diesen Ort verlässt. Doch denke daran: Bis zum nächsten Urteilsspruch der Konklave des Todes muss dein Schlangendolch in seiner Scheide verbleiben."
"Ich werde meinen Dolch hier bei Euch zurücklassen, wenn Ihr es gestattet, Großmeister des Todes. Damit möchte ich Euch zeigen, wie ernst ich die Gesetze der Gilde und die Urteilssprüche des Hohen Gerichts nehme."
"Wenn das dein Wunsch ist, werde ich deinen Dolch bis zu deiner vollständigen Rehabilitation für dich verwahren. Ich werde dich nun alleine lassen."
"Vielen Dank, Großmeister! Möge Euch der Vater
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