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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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eine Szene aus einem Videospiel.
    Gerade hatte Blair die Räume eines Tonstudios betreten. Durch die Glaswände sah Jack, wie er sich angeregt mit einigen ziemlich finster aussehenden Kerlen unterhielt. Er schien die Typen zu kennen, und Jack erkannte ein paar von ihnen an den Logos auf ihren Jacken. Sie waren Mitglieder einer aufstrebenden Hip-Hop-Band.
    In diesem Moment sah Jack das Geld. Blairs Koffer lag aufgeklappt auf dem Tisch. Jack konnte den Wert der Banknoten nicht erkennen, aber in dem Koffer mussten sich mehrere Zehntausend Dollar befinden. Jack versuchte, dicht genug heranzukommen, um etwas von der Unterhaltung zu hören, aber der Slang war fast nicht zu verstehen. Trotzdem wurde rasch klar, dass Jerry Blair sich fürs Ghetto fein gemacht hatte und hierhergekommen war, um diese Leute mit Unmengen von Geld zu bestechen. Doch es ging nicht um Drogen oder illegale Waffen, wie Jack langsam dämmerte, sondern um einen Auftritt beim sechzehnten Geburtstag seiner Tochter.
    Das Gelächter schreckte die Bodyguards der Band auf, die im Studio herumhingen und ihren Job nicht besonders ernst zu nehmen schienen. Sonst hätte Jack ziemlich in der Klemme gesteckt. Die Verfolgung von Blair war also ein ziemlicher Flop gewesen. Mehr als das. Jerry Blair war echt verrückt, aber blöd war er nicht. Immerhin war er mit dem richtigen Auto in eine Gegend wie diese gefahren. In diesem Augenblick war von Jacks Wagen vermutlich nicht mal mehr übrig als die Fast-Food-Packung mit den Resten vom Frühstück.

27. KAPITEL
    L ane ahnte, dass etwas nicht stimmte, noch bevor ihr Taxi am Bordstein vor ihrem Bürogebäude angehalten hatte. Eine Menschenmenge versperrte den Eingang, und einige unter ihnen sahen aus wie Reporter. Sie wusste nicht, was da vor sich ging, aber sie hatte das dumpfe Gefühl, dass es nichts Gutes bedeuten konnte. Sie stopfte die Unterlagen, die sie durchgesehen hatte, in ihren Aktenkoffer und bereitete sich darauf vor, schnell aus dem Taxi zu stürmen. Sie war direkt vom Flughafen hierhergekommen, um mit Val und Darwin über die Probleme mit den Telefonen zu reden. Ihr Gepäck befand sich im Kofferraum.
    Der Pförtner hatte sie im Taxi erspäht, kam herübergeeilt und öffnete die Tür einen Spalt. “Miss Chandler, die Polizei ist oben”, sagte er. “Sie wollen mit Ihnen sprechen. Ich werde dem Fahrer sagen, dass er Sie direkt in die Tiefgarage zum Fahrstuhl fahren soll.”
    “Was ist denn passiert?”, fragte sie und suchte die Menge nach bekannten Gesichtern ab. “Was will die Polizei von mir?”
    “Ich weiß nicht, Ma’am. Aber ich glaube, es ist besser, wenn Sie nicht durch die Meute da vorne müssen.”
    “Ja, danke.” Lane fragte sich, warum niemand sie angerufen hatte, um sie vorzuwarnen, dass die Polizei da war. Vielleicht gab es wieder ein Problem mit dem Telefon? Aber sie hatte es überprüft, sobald sie gelandet war. Sie hatte mehrere Nachrichten auf ihrer Mailbox gehabt, auch einige von ihren Mitarbeitern, aber niemand hatte die Polizei erwähnt.
    Wenn es gerade eben erst passiert war, war vielleicht keine Zeit gewesen, sie zu informieren. Ihr Magen verkrampfte sich, als ihr eine andere Möglichkeit in den Sinn kam. Womöglich hatten ihre Angestellten den Befehl, sie nicht vorzuwarnen, weil die Polizei sie überraschen wollte. Nein, das war paranoid, selbst in ihren Augen. Sie hoffte, dass nicht noch einem ihrer Kunden etwas geschehen war. Doch das schien am wahrscheinlichsten zu sein.
    Sie sprang aus dem Taxi, kaum dass der Wagen vor dem Lift hielt. Sie gab dem Fahrer ein üppiges Trinkgeld und sagte ihm, wohin er das Gepäck bringen sollte. Dann beobachtete sie die Leuchtziffern des Aufzugs, während das Auto verschwand. Sie spielte ein weiteres Szenario in ihrem Kopf durch. Vals Nachricht über Shan und seine Leibwächterin fiel ihr ein. War ihm seit gestern etwas geschehen? Auch Priscilla Brandt schien eine sehr aussichtsreiche Kandidatin für jede Art von Ärger zu sein. Oder es ging um Burton Carr. Oder um einen ihrer Mitarbeiter.
    Jagdsaison bei The Private Concierge!
    Sie betrat den Empfangsbereich. Nach dem Flug fühlte sie sich noch etwas mitgenommen und kämpfte sich mit der Tasche und dem Aktenkoffer ab. Aus irgendeinem Grund hatte sie erwartet, dass hier Chaos herrschte, doch der Raum wirkte ganz verlassen. Bis auf den lieben grauen Engel. Mary saß dort, wo sie immer saß: hinter ihrem Tresen aus Milchglas.
    Aber sie lächelte nicht. Mit vor Sorgen glasigen Augen sah Mary sie

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