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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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hatte er sie in ihrem Versteck im Schrank entdeckt. Im Flüsterton hatte er ihr Juwelen, Kleidung, Make-up und Drogen versprochen – alles, was eine heranwachsende Schönheit sich erträumen konnte – und sie umschmeichelt. Alles diente nur dazu, sie zu verführen. Er hatte sie nicht in sexueller Weise berührt, aber sie hatte gewusst, dass das unausweichlich wäre. Später, als die Polizei sie verhörte, hatte sie ihn so genau wie möglich beschrieben. Sie hatte sich gewünscht, dass er erwischt und bestraft würde. Er und Hank Fontana.
    Die Durchsuchung von Ricks Haus förderte nichts zutage, außer einigen blutigen Fingerabdrücken auf einem Sofakissen, die vermutlich von Rick stammten. Sie stopfte das Kissen in eine Plastiktüte, für den Fall, dass sie die Gelegenheit bekam, der Sache nachzugehen. In Ricks Schlafzimmer beendete sie ihre Suche. Nachdem sie leise und vorsichtig alles angesehen hatte, wandte sie sich dem schlafenden Mann auf dem Bett zu. Er hatte schon einmal einen Grund gefunden, ihr zu helfen. Er hatte sie für wert befunden, gerettet zu werden. Jetzt könnte sie ihm helfen, doch er wollte es nicht zulassen. Entweder glaubte er nicht, dass er diese Anstrengung wert sei, oder er meinte, sie würde ihm bei seiner Mission zur Last fallen und im Weg sein. Diesen Fehler machten Männer oft, wenn sie über Frauen urteilten. Sie hatten keine Ahnung, wie skrupellos Frauen sein konnten, wenn es darum ging, das zu schützen, was ihnen wichtig war.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und betrachtete den Kopfverband. Er schien gut zu halten, sodass sie ihn nicht würde stören müssen. Sie hatte bereits entschieden, über Nacht zu bleiben. Vielleicht würde das ihn überzeugen, dass sie sich verbünden sollten. Lane hatte das Gefühl, dass sie ohne Rick Bayless nicht heil aus der Sache herauskommen würde. Mehr noch, sie glaubte, dass er sie brauchte, und dieser Versuchung hatte sie noch nie widerstehen können. Sie glaubte immer noch, dass sie ihren Vater hätte retten können, wenn sie damals zu Hause gewesen wäre. Und sie hätte alles riskiert, um Darwin zu helfen. Man könnte es Helfersyndrom nennen, oder Einbildung, aber sie war vielleicht tatsächlich in der Lage, Rick Bayless zu helfen. Wenn er sie nur ließ.
    Sie strich mit den Fingern über sein kurzes Haar. Sie erinnerte sich, wie es sich angefühlt hatte, als sie es gestern berührt hatte. Viel weicher, als sie erwartet hatte. Eher wie ein Zobelpelz als wie die drahtigen Borsten, mit denen sie gerechnet hatte. Sie berührte seine Augenbrauen. Dann zeichnete sie mit den Fingern die Konturen seines Gesichts und seines Kinns nach.
    Seine Hand schoss in die Höhe und packte ihre. Ohne die Augen zu öffnen sagte er: “Wenn du mir wirklich helfen willst, dann hör nicht damit auf.”

34. KAPITEL
    V ersuchte er, ihr Angst einzujagen? Rick konnte nicht klar denken. Er wusste nur, dass er unglaublich entmutigt war. Er hatte sie durch sein Haus gehen hören, und jetzt spielte sie mit seinem Haar und seinem Gesicht. Als hätte sie das Recht, ihn zu berühren und zu streicheln. Wie eine Frau, die ein Anrecht auf sein Herz hatte. Oder auf seinen Körper, falls sie zufällig nur daran interessiert sein sollte. Aber niemand hatte ein Anrecht auf ihn. Nicht mehr.
    Trotzdem hatte er ihr gesagt, sie solle nicht aufhören. Noch immer hielt er ihr Handgelenkt fest umklammert.
    “Rick”, sagte sie. Ihre Stimme klang leicht verwirrt. “Worum bittest du mich?”
    “Gott, wenn ich es nur wüsste.” Sie befanden sich in einer unangenehmen Lage. Er lag auf der Seite und hatte ihr den Rücken zugekehrt, und wenn er klug wäre, würde er auch so liegen bleiben. Er wusste nicht viel, aber er war sich sicher, dass, wenn sie sich erst einmal ins Gesicht sahen, alles möglich wäre.
    Aber mächtige Kräfte rebellierten gegen seinen gesunden Menschenverstand. Er konnte sich an nichts erinnern, das sich besser anfühlte als ihre Finger in seinem Haar, zumindest nicht seit dem Morgen, an dem sie ihn geküsst hatte. Hormone überschwemmten ihn, bis er sich mit jeder Faser seines Körpers danach sehnte, ihr noch näher zu sein. Sie überwältigte ihn mit ihrer Sanftheit, mit der Hitze ihres Köpers und vor allem mit ihrer Besorgnis. Ihre Stimme war wie Balsam. Sie verhieß die Erfüllung und sexuelle Lust, von der er in seinem Tagebuch geschrieben hatte.
    Als er sich umdrehte, verzog er das Gesicht. Er schaute zu ihr auf, wie sie erwartungsvoll neben ihm saß. Es fühlte

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