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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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dringende Bedürfnis, reich und berühmt zu sein, etwas zu sagen zu haben, etwas zu zählen in der Welt. Sie musste es ihrem Bruder nicht mehr heimzahlen, ihn nicht mehr übertrumpfen. Sie konnte sich nicht einmal mehr vorstellen, warum das einmal so wichtig für sie gewesen war. Jetzt schien es ihr vollkommen nutzlos zu sein, ebenso wie ihre Wut auf Skip McGinnis. Er hatte ihr Schicksal in den Händen gehalten und es unbekümmert weggeworfen, ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Als hätte er sich die Nase geputzt und anschließend das Taschentuch fortgeworfen. Sie war nicht mehr als Schleim und Schnodder. So fühlte es sich jedenfalls an. Doch in Wirklichkeit hatte er ihr den Schlüssel zum Erfolg aus der Hand gerissen.
    “Ma’am, wir müssen Sie bitten, uns zu begleiten.”
    “In Ordnung.” Priscilla nickte. Am Rande nahm sie war, dass der Polizist ihr ihre Rechte vorlas, während eine Frau ihr eine Hand auf die Schulter legte und ihr beim Aufstehen half. Widerstandslos ließ Priscilla sich die Arme auf den Rücken legen. Sie spürte einen leichten Zug in den Schultern und den Ellenbogen, weil sie in die falsche Richtung gezogen wurden. Die Muskeln und Sehnen protestierten, indem sie schmerzten. Sie spürte, wie die Handschellen sich um ihre Handgelenke schlossen, und dann war der Druck verschwunden.
    Gut. Es war vorbei.
    Als Janet ihre Augen schloss, sah sie ein Feuer, ein donnerndes Feuer. Sie empfand keine Furcht, nur Wärme und die wunderbare prasselnde Kraft der Elemente. Sie
hörte
diese Energie. Sie klang wie Musik, die sie in den Schlaf lullte.
    Ihr Kopf sackte nach unten, und die Schlinge zog sich wieder fester zusammen. Ihre Beine verloren den Kontakt zu dem Hocker, und plötzlich fiel sie und strampelte mit den Beinen. Die Schlinge zog sich zu. Sie riss den Mund auf, und ihr ganzer Körper verkrampfte sich, um zu schreien. Doch aus ihrer Kehle kam nicht mehr als ein trockenes, heiseres Keuchen.
    Als sie das Bewusstsein verlor, stürzte die Fackel hinunter.
    “Es ist zu spät! Es ist bis auf die Grundmauern abgebrannt, und sie sind beide tot!”
    “Halt den Mund!”, schrie Lane vom Steuer aus. Sie fuhr Ricks Jeep, weil sie genau wusste, von welchem Theater Jerry gesprochen hatte. Sie hatten es sich angeschaut, als sie einen passenden Ort für die Geburtstagsfeier seiner Tochter gesucht hatten. Jerry saß im Fond und wurde von Rick in Schach gehalten, doch er machte Lane fast verrückt, indem er immer wieder davon faselte, dass es zu spät sei. Dabei wussten sie nicht einmal genau, was er eigentlich getan hatte. Er war entweder zu verstört, um es erklären zu können, oder er tat so als ob. Sie hatten keine Zeit, ihn zu zwingen, die Wahrheit zu sagen. Doch das hielt ihn nicht davon aus, seine grässlichen Warnungen auszustoßen. Es war fast so, als könne er sich nicht vorstellen, dass einer seiner teuflischen Pläne nicht aufgegangen war. Fehler existierten für ihn nicht.
    Lane rief sich ins Gedächtnis, wie das alte Theater ausgesehen hatte, als sie mit Jerry dort gewesen war, um es anzuschauen. Sie wagte nicht einmal, darum zu beten, dass es noch stand, denn das schloss die Möglichkeit mit ein, dass es bereits abgebrannt war. Sie musste einfach nur weiter. Einfach weiterfahren.
    Sandra saß vorne neben Lane. Schweigend umklammerte sie den Türgriff. Keine der beiden Frauen sagte ein Wort, nicht einmal über Hanks Tod. Lane wusste, dass es für Sandra wie ein Schock gewesen sein musste, als Jerry ihr davon erzählt hatte. Aber jetzt zu reden, barg viel zu viele Gefahren in sich. Lane raste mehrere Blocks entlang und bog schließlich in die Straße ein, in der das Theater lag. Das Gebäude war unversehrt. Sie sahen weder Rauch noch Flammen.
    Lane hielt direkt vor dem Eingang und schrie: “Was für ein Feuer, Jerry? Von was für einem Feuer redest du da die ganze Zeit, du Hurensohn!” Sie konnte nicht anders. Alles, was sie je für diesen Mann empfunden hatte, verkehrte sich ins Gegenteil. Aus Liebe wurde Hass, Respekt wurde zu Verachtung. Warum hatte er sich diese Geschichte ausgedacht? Aber andererseits – warum nicht? Sein ganzes Leben war eine einzige Lüge.
    “Lane!” Rick rief ihr zu, sie solle warten, aber sie achtete nicht auf ihn. Darwin war dort in dem Theater, sofern Jerry sie nicht auch darüber belogen hatte. Sie sprang aus dem Wagen und rannte auf die Doppeltür an der Vorderseite des Gebäudes zu. Als sie sie aufriss, drängte ein Schwall aus Hitze und

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