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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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frisches Hemd aus dem Schlafzimmer. Als er das Büro betrat, sah er, dass er den Ordner mit seinen Notizen offen liegen gelassen hatte. Er ließ sich schwer in den Stuhl sinken und begann zu schreiben.
    Donnerstag, 10. Oktober, 11:15 Uhr
    Ich habe es mit Rätseln zu tun, die einen Menschen zur Verzweiflung bringen können. Der Tod meines Freundes. Mein eigener Tod. Doch das Einzige, woran ich vor dem Einschlafen denken kann, ist sie. Vor fünfzehn Jahren habe ich sie ziemlich hart rangenommen …
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschrieben hatte, als ein leiser hoher Ton seine Aufmerksamkeit weckte. Das war nicht die Maus, sondern sein zweites Handy, das er nur für seine anderen Identitäten benutzte. Er hatte so konzentriert gearbeitet, dass er das Piepen bis jetzt überhört hatte. Er musste eine Nachricht erhalten haben.
    Er überprüfte das Handy und sah, dass er recht hatte. Eine Sache musste er allerdings vorher noch erledigen. Er nahm sein anderes Mobiltelefon und rief Mimi an, aber er erreichte nur ihre Mailbox.
    “Kannst du mir noch einen Gefallen tun, Mimi?”, bat er. “Das ist dann wirklich der letzte, versprochen. Kannst du herausfinden, ob Lucy Cox damals tatsächlich einen kranken Freund hatte, so wie sie behauptete? Vielleicht weiß ihr Bewährungshelfer oder jemand aus dem Gefängnis etwas darüber. Danke. Ich …”
    …
schulde dir was,
wollte er sagen. Aber war es so?
    Anschließend hörte er die Mailbox des anderen Telefons ab und stellte fest, dass die Nachricht bereits einen Tag alt war und von Seth Black stammte. Überrascht hörte er, dass Black mit ihm über The Private Concierge reden wollte. Er habe ein paar neue Informationen und eine Theorie darüber, was dort vor sich ginge.
    Es war eine sehr vage Nachricht, aber Ricks Angebot, für Informationen zu zahlen, war nicht minder unbestimmt gewesen. Er hatte Black eine Karte mit einem falschen Namen und dieser Telefonnummer hinterlassen, und offensichtlich hatte Black sich entschieden, die Sache weiterzuverfolgen. Ob er wohl tatsächlich irgendetwas von Wert herausgefunden hatte? Oder wollte er Rick nur noch mehr Geld abluchsen?
    “Lane?” Vorsichtig schlich Sandra durch die Wohnung ihrer Schwester. Telefonisch konnte sie Lane nicht erreichen, und sie wusste nicht, ob sie heute Morgen tatsächlich nach Dallas gefahren war oder nicht. Sandra war hin und her gerissen. Ängstlich hatte sie auf diese Gelegenheit gewartet. Jetzt war sie nervös, weil sie fürchtete, in Lanes Wohnung erwischt zu werden, und weil ihre Schwester nicht auf sie reagierte. Lane konnte eine ziemliche Zicke sein, aber es sah ihr gar nicht ähnlich, mehrere Nachrichten zu ignorieren.
    Seit dem frühen Morgen versuchte Sandra, ihre Schwester zu erreichen – unter dem Vorwand, ihr alles Gute für den Trip nach Dallas zu wünschen. Sie wollte auch fragen, ob Lane sich schon entschieden hatte, was ihre Bitte um eine Job anging. In Wahrheit wollte sie aber nur herausfinden, ob Lane wirklich fort und die Luft rein war.
    Am Ende hatte Sandra bei Lanes Assistentin Mary angerufen, um zu erfahren, wann ihre Schwester flog. Anschließend hatte sie von der Fluggesellschaft erfahren, dass Miss Chandler nicht an Bord gewesen war. Diese Information zwang Sandra, kreativ zu werden. Sie war mit ihrem Mietwagen zu The Private Concierge gefahren und hatte Mary erklärt, dass Lane Probleme mit ihrem Darwin-Phone habe. Sie hatte geschwindelt und behauptet, sie hätte es trotzdem geschafft, Lane zu erreichen. Ihre Schwester würde einen späteren Flug nehmen, aber sie brauchte etwas aus ihrer Wohnung und habe Sandra gebeten, es zu holen und zum Flughafen zu bringen. Ob Mary ihr bitte den Schlüssel zu Lanes Wohnung geben könnte?
    Mary hatte ihr jedes Wort abgenommen.
    Sandra hatte befürchtet, sie würde Lane womöglich zu Hause antreffen. Vielleicht war sie krank oder aus anderen Gründen nicht in der Lage, bei der Arbeit anzurufen. Doch im luxuriösen Penthouse ihrer Schwester war alles ruhig. Niemand war zu Hause. Sandra wusste nicht, wo Lane steckte. Wahrscheinlich hatte sie tatsächlich einen späteren Flug genommen. Wahrscheinlich saß sie gerade im Flugzeug und ging deshalb auch nicht ans Telefon. Aber es war merkwürdig, dass sie weder Mary noch sonst jemanden darüber informiert zu haben schien, dass sie ihre Pläne geändert hatte. Das passte nicht zu Lane. Obwohl … Sandra erinnerte sich seufzend, dass sie schon als Kind die üble Angewohnheit gehabt hatte, ständig

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