Die Assistentin
durchschnittliche Größe schlossen eine Frau nicht aus.
Als Rick kurze Zeit später ausstieg, betrug seine Sehkraft etwa neunzig Prozent. Doch etwas stimmte immer noch nicht. Er bemerkte es in dem Augenblick, als er seine Füße auf den Asphalt setzte. Der Boden bewegte sich unter ihm, als er über die Straße ging, und die Apartmenttür leuchtete in einem merkwürdigen Grünton, der immer heller wurde, je näher er kam.
Er ignorierte diese Erscheinungen und klopfte kräftig gegen die Tür. Dann lauschte er auf Schritte und wartete darauf, dass der Briefschlitz sich wie beim letzten Mal öffnete. Aber nichts geschah, und im Inneren der Wohnung herrschte Totenstille. Er klopfte noch einmal, wartete auf eine Reaktion, und schlug dann mit der Faust gegen die Tür. Sie knarzte heftig.
Rick sah sich um, um sicherzugehen, dass er keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zog. Er sah zwei Frauen in ein Auto steigen, doch davon abgesehen wirkte die Gegend wie ausgestorben. Er rief Blacks Namen und hämmerte erneut gegen die Tür. Er musste da drin sein. Schließlich konnte er das Haus nicht verlassen.
Als weiterhin nichts geschah, holte Rick sein Handy hervor und wählte Blacks Nummer, doch er ging auch nicht ans Telefon. Vielleicht war er krank. Rick musterte die niedrige Betonmauer, die das Grundstück umfasste, und kletterte hinüber. Er überprüfte die Fenster und den Hintereingang der Erdgeschosswohnung. Doch alles war fest verschlossen. Auch als er an der Hintertür klopfte, geschah nichts. Er zog ein altes Rezept aus der Hosentasche, um eine Nachricht für Black darauf zu hinterlassen und durch den Briefschlitz zu stecken, aber er kam nur bis zur Hecke, die den Weg zur Haustür säumte.
Etwas schien ihn zu überrollen wie ein Güterzug, doch Rick konnte nicht erkennen, was es war. Der Gehweg hob sich an, seine Füße wurden ihm fortgerissen, und eine unheimliche Kraft schien ihn erst hochzuheben und dann fortzuschleudern, sodass er hart auf dem Beton aufschlug. Als er versuchte, sich aufzusetzen, schien er erneut niedergeschlagen zu werden. Es fühlte sich an, als würde jemand mit einer Keule auf ihn einprügeln.
Aber da war niemand. Alles schien aus dem Lot geraten zu sein. Rick hatte das Gefühl, in einem Fass zu stecken, das einen Berg hinabrollte. Dabei konnte er genau sehen, dass er allein war. Niemand hatte ihn angegriffen.
Als er endlich aufhörte, hin- und herzurollen, stützte er sich auf seine Hände und Knie, klammerte sich an die Hecke und alles andere, das ihn davor bewahrte, umzufallen. Er begann, in Richtung Straße zu kriechen, aber es erforderte all seine Kraft, um es bis zum Bordstein zu schaffen. Selbst die gepflasterte Straße schwankte wie ein Schiff im Sturm.
Es fühlte sich an wie ein Erdbeben, aber er wusste, dass es keines war. Sein Körper spielte ihm einen Streich. Er musste es nur über die Straße und zurück in sein Auto schaffen. Er konnte nicht mitten auf der Straße zusammenbrechen wie ein betrunkener Penner, den Blicken aller ausgesetzt, die an ihm vorbeikamen.
Ich will nicht auf diese Weise sterben!
Das war sein letzter Gedanke, bevor die Arme unter ihm nachgaben und er mit dem Kopf auf dem harten, unbarmherzigen Asphalt aufschlug. Er spürte, wie die Luft aus seiner Lunge entwich. Keuchend blieb er liegen. Einen Moment später gingen die hellen Lichter in seinem Kopf aus.
25. KAPITEL
L ane trat aus der Dusche in ihrem Hotelzimmer. Ihre Haut glühte rot und dampfte. Hitzewellen durchwogten ihren Körper, während sie nach einem Handtuch griff und es wie einen Turban um ihre nassen Haare schlang. Sie hatte das Wasser so heiß wie möglich gestellt. Es hatte sich wie tausend Nadeln angefühlt und ihre Anspannung fortgespült.
Nichts konnte ihre Gedanken zur Ruhe bringen, doch immerhin fühlte sie sich nicht mehr, als wäre ihr Körper ein einziger Knoten. Es war ein langer Tag gewesen, angefangen von der Entführung durch einen Mann, der behauptete, er würde bald sterben. Im Vergleich dazu war der Rest beinahe ein Kinderspiel gewesen, Gott sei Dank. Aber sie fühlte sich immer noch nicht wieder wie die perfekte Concierge. Das hätte bedeutet, ganz ruhig und gelassen zu sein.
Mit Ashleys Hilfe hatte sie es geschafft, alle versäumten Termine hier in Dallas zu verlegen. Manche Kandidaten hatten sie ziemlich beeindruckt. Abends waren Ashley und sie noch essen gegangen. Dabei hatten sie über die Bewerber gesprochen und waren die Termine für den nächsten Tag
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