Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
Vom Netzwerk:
schoss. Er hatte alles versucht um einen Einstieg in die Geheimnisse der Karten zu bekommen. Auf die Frage
was ist das Erste
kam er auf Ingwas. Die erste Platte die sich von dem ursprünglichen Wheed gelöst hatte. Allerdings hatte er einige Probleme mit dem Schatz von Ingwas. Dieser Goldbaum der erwähnt wurde, den gab es nicht auf Ingwas. Die Platte war zu gut erkundet als dass so ein wertvolles Objekt nicht aufgefallen wäre. Andererseits konnte auch ein Gelbfruchtbaum damit gemeint sein. Nein. So leicht hatte Ewon es bestimmt nicht gemacht.
    Gordul hatte die falsche Frage nach dem Ersten gestellt. Es war nicht die Frage nach der ersten Platte. Es war die Frage womit das Dilemma angefangen hatte.
    Die richtige Frage war:
Wo wurde der erste Zauber gesprochen?
Und das war natürlich auf dem Sulberg. Gordul war sehr gebildet und so konnte er nach einigem Hin und Her den Zusammenhang zwischen Sulberg und dem See Sol auf dem Rücken des Hall Gebirges sehen. Die Sprache auf den Platten hatte sich geringfügig anders entwickelt. So wurde aus dem Sulberg der Solberg und später nur noch der Sol. Es konnte sich dabei nur um den Irrtum eines Kartenschreibers handeln, wie der Sternendeuter vermutete, der später nur noch den See so bezeichnete. Kartenschreiber waren ohnehin nicht viel wert in den Augen des Sternendeuters. Schlamperei hatte sich in die Zunft dieses Berufes geschlichen und die Ergebnisse ihrer Arbeit verfälscht. Aber er hatte den Anfang entdeckt. Gleich am nächsten Tag würde er aufbrechen um nach Soventum zu reisen. Er steckte das Werk in seine Tasche, die er vorsorglich schon seit Tagen mitgenommen hatte. So unauffällig wie er nur konnte verließ er den Wissensbau und sobald er außer Sichtweite war begann er zu laufen.
    Die Riege hatte sich nochmals versammelt. Der Redensführer aller Sitzungen hatte ihnen nochmalig Erkenntnisse mitzuteilen. Die Männer in den schwarzen Roben warteten bereits in der Spelunke als Gordul zu ihnen stieß. Dieses Mal waren sie vollständig versammelt.
    „ Meine Herren, ich freue ihnen mitteilen zu können, dass ich einen Ansatzpunkt habe. Durch sorgfältiges Prüfen habe ich den Startpunkt auf der Reise nach dem siebten Atlanten gefunden.“ Sechs erwartungsvolle Gesichter blickten ihn an. Leises, bewunderndes Klopfen auf den Tisch zeugte von Hochachtung über diese Leistung.
    „ Das heißt dann wohl dass du den Ort auch benennen kannst?“ Ein skeptischer Blick aus wachen, dunkelgrünen Augen, die ein kantiges, vollbärtiges Gesicht zierten und zu einem etwas kleineren, kräftigen Mann gehörten beobachteten die Reaktion des Gefragten.
    „ Ja, Meister Riggold, das kann ich. Die Suche wird auf dem Sulberg beginnen.“ Von seinem Entschluss überzeugt brachte Gordul die Worte sehr sicher vor. Leises Gelächter machte die Runde und ein sehr junger Mann, der sein knabenhaftes Gesicht noch nicht verloren hatte hielt ihm mit einer spöttischen Note entgegen: „Welchen Sulberg meint ihr denn? Meister Gordul? Den, den es nicht gibt? Verzeiht mir die Frage aber in ganz Wheed ist nicht ein einziger Berg verzeichnet der diesen Namen trägt.“
    „ Oh doch. Diesen Berg gibt es Darus. Natürlich kann ein so junger Geist wie der Eure nicht wissen wie er zu finden ist.“ Voller Hohn trug Gordul ein dreckiges Lächeln zur Schau. „Ganz so einfach hat es der Alte Ewon uns doch nicht gemacht. Oder glaubt ihr dass alles in den normalen Karten über Wheed ebenso zu finden ist wie in der Siebenten? Wozu dann das Warten wenn jeder dahergelaufene Zauberlehrling es auch aus neuen Karten lesen kann?“
    Darus fuhr aus seinem Stuhl hoch und die Kapuze, die durch die rasche Bewegung von seinem Kopf rutschte, gab sein platinblondes, zerzaustes Haar frei. Mit vor Wut funkelnden Augen sah er den Redensführer an.
    „ Setz dich wieder hin!“, schrie ihn Gordul an, der sehr wohl wusste dass er den Jüngling gerade beleidigt hatte. Seine hellblauen Augen verloren das Funkeln nicht, dennoch ließ er sich nach einem Moment der Starre wieder auf seinen Sitzplatz nieder. Gegen Gordul den Großmeister der Riege konnte er nicht gewinnen und das wusste er. Würde er versuchen ihn anzugreifen, hätte er die gesamte Riege gegen sich.
    Die anderen wenigen Gäste des Hauses hatten schlagartig ihre Gespräche beendet und blickten kurz zu der Nische. Für zwei, drei Wimpernschläge war es totenstill geworden. Wie versteinert warteten die Anwesenden auf das, was immer da kommen würde. Nachdem es aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher