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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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weit von den Stegen stand die Mittwend Klause. Hier stiegen Handelsleute und Kaufmänner ab welche einen höheren Anspruch hatten als die restlichen Reisenden. „Genau das Richtige für mich”, sprach er mit sich selbst. „Dem niederen Volk was ihm gebührt und für mich was mir gebührt” und er lachte hämisch.
    Zwei Straßen weiter saß Aura in dem Zimmer das ihr Bruder in der Schenke zum Großen See für sie beide angemietet hatte und rätselte, was sie mit dem angebrochenen Tag noch anstellen könnte. Ihr fiel ein dass sie ja noch gar nicht in der Siedlung gewesen war. Sie könnte sie sich einmal genauer ansehen und es würde ja auch bald Abend werden. Die Zeit in der die Händler ihre Ware an den Mann zu bringen versuchten. Immerhin besaß sie acht Plätten die sie von zu hause mitgenommen hatte. Es stellte ihr ganzes Erspartes dar welches sie mit verschiedenen kleinen Arbeiten, hauptsächlich für kleine Näharbeiten, für Bekannte ihrer Sippe verdient hatte. Warum sollte sie sich nicht einmal etwas kaufen. Vielleicht eine neue Spange für ihren Mantel oder ein Band für ihr Haar? Aura richtete sich, zog ihre Schuhe an und ging los um Mittwend zu entdecken. Vielleicht traf sie unterwegs auch ihren Bruder und sie konnten gemeinsam den Handelsplatz besuchen.
    Sie schlenderte durch die Gassen und besah sich die Gebäude und die Straßen. Es gab hier Kleidermacher, Schleifermeister und Fruchthändler, Tandläden und Lichtenwerker aber auch einen Heiler der versteckt in einer kleinen, einsamen Gasse lag. Es war der außergewöhnliche Geruch, der sie in die kleine Straße zog die abseits der üblichen Wege lag. Aura blieb vor dem Haus des Heilers stehen und sog den Duft von Kraut und Blumen, der sie hier her geführt hatte, tief in sich hinein. Sie kannte den Geruch von den Händlern die immer wieder nach Ingwas Stadt kamen und verschiedenste Kraute aber auch Salben und duftende Wasser verkauften. Aber so intensiv wie vor diesem Haus hatte es noch nirgends gerochen. Plötzlich sah sie in den Augenwinkeln eine Gestalt um die nächste Ecke huschen. Es war nicht mehr als ein bekanntes Detail welches in Auras Augenwinkel hängen blieb. Wer war das? Die leuchtenden Farben des weit geschnittenen, luftigen Gewandes waren unüblich für Wasservolk und auch die vielen Reisenden hier waren nicht in solch feinen Stoff gewandet. Solche Gewänder hatten nur Leute der Höchsten. Sternendeuter oder Wissenspfleger. Kurz dachte sie an ihren Bruder, verwarf den Gedanken aber wieder, da sie ihren Bruder mit in Blautönen gehaltenen Gewändern heute morgen das Gasthaus verlassen sah. Das leuchtende Violett, das soeben aus ihrem Blick glitt, passte nicht. Das Mädchen schlich bis zum nächsten Haus, drückte sich an die Ecke und lugte vorsichtig in die Gasse dahinter. Da stand der Mann ein gutes Stück weit weg und unterhielt sich mit einem anderen. Er hatte ein Wagenrad in der Hand welches er wahrscheinlich für seinen Karren benötigte.
    Ein fahrender Händler,
dachte Aura. Viel konnte sie nicht von der Unterhaltung verstehen, denn sie war viel zu weit weg. Nur der warme Wind der sanft durch die Gasse strich, trug ein paar Fetzen des Gespräches an ihr Ohr. Sol See und Felsstraße konnte sie immer wieder verstehen und das reichte Aura auch um zu wissen was der Mann wollte. In dem Augenblick als er sich unruhig suchend, als hätte er Angst entdeckt zu werden, halb umwand, verschwand sie blitzschnell hinter ihrer Deckung und presste sich an die weiß getünchte Wand. Ihr ganzer Körper bebte vor Aufregung. Sie hatte ihn erkannt. Gordul. Der Sternendeuter von Ingwas, den sie schon einmal gesehen hatte als sie ihren Bruder nach seiner Arbeit vom Wissensbau abgeholt hatte und dessen unheimliche Hakennase und die scharf blickenden Habichtsaugen sie schon damals geängstigt hatten. Was machte er auf Soventum? Was wollte er hier? Wieso erkundigte er sich nach dem Sol See? Aura schlich hinterher. Ihre Neugierde war geweckt. Gordul war ein Gelehrter Mann. Gerade in dieser Zeit, so kurz vor dem Blaumondfest hatte er hier nichts zu suchen. Sie spitzte wieder um die Ecke des Hauses aber er war verschwunden.
    Der Fahrende Händler kam ihr entgegen und Aura versuchte die Gasse so gemächlich wie möglich zu durchqueren. Immer wieder drehte sie sich um zu sehen ob der Händler sie noch sehen konnte aber dieser würdigte das Mädchen mit keinem Blick. Für ihn war sie einfach nur ein Mädchen das durch diese Gasse ging. Aura begann zu laufen als

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