Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
möchte etwas versuchen. Wenn es stimmt, was sich vermute, dann können wir sie immer noch wecken.“
„ Was willst du versuchen?“, fragte Aura skeptisch.
„ Ich möchte, dass du es versuchst.“ Aura sah den Alten unsicher an. Er wollte dass sie das Ritual durchführte?
„ Beginne mit den Karten. Bitte. Tu mir den Gefallen.“, bat Riggold
Aura überlegte einen Augenblick. Was konnte sie schon verlieren? Er war alt und ein einziger Schrei von ihr hätte die Wächter alarmiert. Sie hätten ihn im nu eingeholt und wenn er die Werke stehlen wollte, würden sie ihm von den Männern wieder abgenommen werden.
Aura öffnete den Atla Wheed. Sie nahm die Karten hervor und ordnete sie so wie Sam es vorher gesagt hatte. Riggold beobachtete sie dabei.
„ Ordne sie so wie du es für Richtig erachtest.“ wies er sie an.
Aura schob die Karten hin und her.
Oben ist Unten, Links ist Rechts wenn Hinten vorne ist.
dachte sie plötzlich. Sie schob die Karten auf dem Tisch, bis die Reihenfolge sich vertausche. Soventum legte sie in die Mitte. Sie besah sich das Bild, das entstanden war, und blickte Hilfe suchend zu dem alten Mann.
„ Jetzt öffne das Sokrum. Aber tu es so wie du es für Richtig hältst.“, sagte er.
Aura nahm den Anhänger vom Hals, wickelte das Band um ihre Hand und legte das Oval auf den Deckel des Werkes. Es begann zu leuchten, die Zeichen verschwammen um in neuer Ordnung wieder zu erscheinen, der Deckel sprang auf. Das Leuchten wurde stärker und fing an zu pulsieren. Aura spürte die Kraft die von dem Werk ausging und wie sich ein Teil davon durch den Anhänger auf sie selbst zu übertragen schien. Es war ein überwältigendes Gefühl das sie durchfloss. Aura nahm das Werk und legte es mitten auf die Karten. Es schien so richtig. Es war Teil von allem, sie war Teil von allem. Ein Lichtblitz ging von dem Werk aus, der sich über die Karten breitete und sie verschmolzen zu einer einzigen.
Donner grollte und der Himmel verfinsterte sich. Ein starker Wind kam auf. Aura konnte den Anhänger nicht loslassen. Sie war mit den stark pulsierenden Karten auf dem Tisch verbunden. Sie fühlte so viel auf einmal, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ein Tosen hatte sich erhoben. Stürme brauten sich zusammen, Winde fegten immer stärker über das Plateau.
Die Wächter standen an der Höhle und Sam, der sie zurückgehalten hatte als sie auf den Fremden losstürmen wollten, bedeutete ihnen dem Schauspiel zuzusehen und abzuwarten.
„ Die Worte!“, schrie Riggold ihr durch den wachsenden Sturm entgegen. „Du musst die ersten Worte sagen!“
Aura war nicht in der Lage ihn zu verstehen. So viele Stimmen wirbelten in ihrem Kopf. So viel Wissen stürmte auf einmal auf sie ein. Die Worte, welche Worte hatten schon Bedeutung in Hinblick auf das was sie gerade sah? Plötzlich drang etwas davon zu ihr durch.
Spreche die ersten Worte die Geschrieben stehen,
dachte sie.
„ Sokrums Neram“ sagte sie mit fester, klarer Stimme. Im selben Moment fing sie an zu schweben und ihr Körper leuchtete in tausend und abertausend Lichtpunkten bevor sich ein hell leuchtender Splitter in Höhe ihres Herzens die Gestalt verlies. Er drehte sich in der Luft und sein Licht strahlte wie ein Kranz in die Nacht. Als er wieder in das Lichtermeer, aus dem Aura bestand, eintauchte, sank sie besinnungslos auf den Tisch nieder. Ihre Gestallt nahm wieder die normalen Züge an als sie auf der Platte lag. Die Stürme legten sich, die Winde verebbten, das Tosen verstummte. Blaues Mondlicht leuchtete sanft auf sie herab. Das pulsierende Licht ließ nach. Als die Männer sich der Steinplatte näherten lagen die Karten wieder getrennt voneinander, das Sokrum mitten darauf und Auras Kopf auf dem Sokrum. Ihr langes Haar wallte über die Platte bis hinunter zum Boden. Sie sah aus, wie man sie kannte, und doch war sie verändert. Einige Augenblicke standen sie stumm um das Mädchen herum. Sie war nicht länger die kleine Aura. Sie war anders geworden. Niemand wagte zu sprechen. Sie rangen damit zu begreifen, was genau sie gerade erlebt hatten.
Riggold durchbrach die Stille der Nacht und sprach aus was die Anderen nicht über die Lippen brachten. „Sie ist das Omnival, das Band aus Schlüssel, Herz und Verstand. Das Omnival ist der Wahre auf den wir so lange gewartet haben.“
Die Magie hatte den Wahren offenbart wie es geschrieben stand und es handelte sich dabei wider allen Erwartens um ein Mädchen. Sie waren alle verwirrt. Am
Weitere Kostenlose Bücher