Die Attentäterin
Hammer folgt ihm. Dog Bite und Dana bilden den Abschluß.
Der Eingang führt auf einen Flur, der nach ein paar Metern eine Biegung beschreibt und vor einer abwärts führenden Treppe endet. Drei Messerklauen mit schwerer Artillerie - großkalibrige MPs - wanken auf den Stufen und am Fuß der Treppe herum. Ein paar gezielte Feuerstöße aus Mickeys AK-97 und Hammers Ingram erledigen sie.
Der Gang am Fuß der Treppe führt an zwei Türen vorbei, beide auf der rechten Seite. Dog Bite und Mickey nehmen die erste. Hammer nimmt die andere. Die Türen sind nicht einmal versperrt. Hammer betritt einen Raum, der wie ein Schlafzimmer eingerichtet ist. Zwei heiße, rötliche Leiber zucken und winden sich auf dem Bett, die Hände erhoben, als wollten sie sich die Ohren zuhalten. Während Hammer das Feuer eröffnet, gleitet einer der beiden Leiber vom Bett und torkelt herum wie eine Maschine mit kurzgeschlossenen Schaltkreisen, bevor er krampfhaft zuckt und fällt. Zwei schnelle Feuerstöße, mehr ist nicht nötig.
»Eins klar«, sagt Hammer.
Ein Rauschen von Statik, dann erwidert Dog Bite: »Zwei klar. Wir sind alle okay. Sieh dir diese Bude mal an.«
Hammer nimmt die Brille ab. Eine lange, rechteckige Scheibe in der Wand gegenüber dem Fußende des Bettes gestattet einen Blick in den anderen Raum. Hammer öffnet die Verbindungstür, die ihn in eine Art Kontrollraum führt, der jetzt beträchtliche Schäden durch den Beschuß mit automatischen Waffen aufweist. Inmitten der Trümmer liegen drei weitere Leichen. Das Herzstück des Raumes ist die lange graue Konsole, die an der Wand unter dem großen Fenster entlangläuft. Sie sieht nach der Art von Ausrüstung aus, die für professionelle Musikaufnahmen benutzt wird, nur, daß dies kein Aufnahmestudio und die Konsole nicht nur für Musik ist.
»Sieh dir mal das Zeug hier an«, sagt Dog Bite. »Mann-o-Mann, wir könnten echt was nebenher verdienen, wenn wir den Kram verscherbeln.«
Hammer sieht es sich an. Was Dog Bite sagt, stimmt. Das Etui in Dog Bites Hand enthält etwa zwanzig Silikon-Chips, und wesentlich mehr liegen überall im Raum verstreut herum. BTL-Sex-Chips verkaufen sich immer. Wie der Name verspricht, ist so ein Chip in mancherlei Hinsicht tatsächlich besser als echter Sex. Keine Komplikationen, keine Zeitverschwendung, keine Notwendigkeit für einen oder mehrere kooperative Partner.
Hammer fragt sich, warum ihr Mr. Johnson ein schmuddeliges BTL-Labor samt Personal in Nordostphilly ausradieren wollte.
Wer weiß?
»Bringt die Ladungen an«, sagt Hammer. »Es wird alles verbrannt.«
Dog Bite sieht ihn an. »Bist du sicher?«
»Wir haben einen Kontrakt.«
»Wer würde es erfahren?«
»Sei nicht dämlich.«
»Hey! Dämlich ist mein zweiter Vorname!«
Mickey fängt an zu lachen. Dog Bite ebenfalls. Ham mer hat den Witz schon zu oft gehört, um ihn noch lustig zu finden.
Fünf Minuten später explodieren Dog Bites Sprengladungen. Axle beobachtet die Flammen über den Schweben Nach kürzester Zeit steht das ganze Gebäude in Flammen. Mr. Johnson dürfte zufrieden sein.
14
Die Nacht vibriert vom Lärm des Verkehrs und der geballten Ansammlung von über einer Million
menschlicher Wesen.
Neon flackert, Chrom glänzt.
Stimmen hallen durch die Gasse.
Tikki wartet in den Schatten, in einer Nische aus Ziegeln und Mörtel, die nach Pisse und widerlichem Fusel stinkt. Ein Motorrad rauscht vorbei, eine dieser glänzenden, aerodynamischen Maschinen mit schlanker Platikverkleidung in der Farbe von Blut. Und dieses ist eines der schnellsten, eine Rapier. Ganz in der Nähe hält der Hobel an, etwas rechts von ihr. Der Motor heult noch einmal auf, dann erstirbt der Lärm. Tikki zieht die schwere Kang-Automatik unter der Jacke hervor und tritt aus ihrem Versteck.
Nur ein paar Schritte weiter befindet sich die Kellerbar namens Numero Uno. Schilder, die für Bier und andere Attraktionen werben, blinken und blitzen über den Stufen, die hinunter zum Eingang führen. Die Bar ist ein Sammelplatz für Verlierer, Idioten, die sich für immun gegen Tod und Verletzung halten. Die meisten von ihnen kommen auf Motorrädern, was der Grund für Tikkis Anwesenheit ist. Sie geht auf die soeben angekommene Rapier zu, die Kang hinter ihrer rechten Hüfte versteckt.
Während sie sich der Maschine nähert, steigt der große, haarige Ork in Kunstledermontur von der Ra pier ab und dreht sich mit einem Lächeln zu ihr um. Die Zähne, die wie Hauer aus seinem Unterkiefer ragen,
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