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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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weiß es besser. »Okay«, sagt sie. »Zürich!«
    »Falsch.«
    »Hongkong!«
    »Falsch.«
    »Managua!«
    »Falsch.«
    »Tja, dann gebe ich auf!«
    Klingeln, Pfeifen, Sirenen, Blinklichter und sogar ein Nebelhorn, alles geht gleichzeitig los. »Rabat!« ruft Doogie. »Ha!«
    »Danke, Doogie.«
    »Schon gut, Baby. Wir sehen uns.«
    Der goldene Engel jagt in das regionale Gitter und durch eine Reihe von Verbindungen, dann in das LTG Rabat. Neonas Finger sind ständig in Bewegung. Es müssen immer neue Codes geschrieben werden, da Ice und Decker hinter ihr her sind und Knoten vor ihr auftauchen. Der Chinesische Flieger ist ihr Fahrzeug, aber sie ist der Kapitän und hat die Hände am Ruder. Schnell denken oder sterben, den Code schreiben oder abstürzen. Wenn sie nicht schnell ist, kommt sie nirgendwohin, und vielleicht holt sie irgend etwas Großes und Häßliches von hinten ein.
    Am anderen Ende des lokalen Gitters gleitet sie durch die pulsierenden Neon-Zeltklappen eines Knotens, das gewundene Kaleidoskop einer Datenleitung entlang und durch weitere Zeltklappen, bevor sie vor Hassans Arche abrupt anhält.
    Die Arche ist gewaltig, wie die Vorderseite einer Burg, jedoch mit einem gigantischen Schlüsselloch, das sich hinter dem Eingang zu einem Gang verbreitert, der sich direkt durch die Mitte bohrt. In der riesigen Öffnung knistert blaue Elektrizität. Zwei unglaublich große, glänzende Chromtrolle mit mächtigen Kriegsheilen stehen vor dem Schlüsselloch Wache. Die Trolle werden von einer Armee paranormaler Tiere flankiert: lirdwölfe, Kobolde, Boobrievögel, Totenklappern und Teufelsdiamanten, Feuerdrachen, Giladämonen, Vielfraße. Höllenhunde und mehr. Die Vorsprünge über dem Schlüsselloch wimmeln von Harpyien, Troglodyten und schwarzen Vampiraffen, die wie große Orang-Utans mit bösartigen Fängen aussehen. Oben auf den Zinnen hockt ein Drache.
    Wieviel davon ist nur Animation? Wieviel ist echtes Ice? Neona weiß es nicht und hat auch kein echtes Interesse, es herauszufinden.
    Ein leuchtend rotes Fenster erscheint direkt vor ihr und verschwindet dann wieder. Aus der Öffnung springt ein Neon-Augapfel von der Größe eines Basketballs, der jedoch eine kleine rote Kappe und eine verspiegelte Sonnenbrille trägt. Er springt ihr direkt ins Gesicht und um sie herum, hin und her, auf und ab. Der Ball ist normales Zugangs-Ice, ein Fuchi Beobachter 7K, wenngleich offenbar modifiziert. Die meisten Systeme benutzen Zugangs-ICs als eine Art Schalter, um ernstes Ice einzuschalten, wenn ein unbefugtes Eindringen entdeckt wird. Hier in Hassans Arche ist jedes Eindringen unbefugt, bis das Gegenteil bewiesen ist. Neonas Finger fliegen. Der goldene Engel schlägt seine Keyboard-Gitarre an. Alphanumerische Symbole entströmen dem Lautsprecher und bohren sich durch die Sonnenbrille des Beobachters.
    Dem Augapfel wächst ein Paar magerer Arme, und die Finger schnippen im Takt mit ihrem Datenstrom. Er tanzt ein wenig und verschwindet dann durch ein anderes Fenster.
     
    »Willkommen in Hassans Arche«, sagt der Drache.
    Der goldene Engel lacht, lacht laut und ruft: »Bismillah! Balek! Balek!«
    Das ist irgendein arabischer Dialekt und bedeutet Neonas Ansicht nach so etwas wie: »Verdammt noch mal, geh aus dem Weg.« Was es auch heißt, es ist ein virtueller Code. Der letzte Teil des Zugangscodes.
    Die knisternde blaue Elektrizität in dem Schlüsselloch verschwindet. Ein Dutzend verschiedener Türen, Gatter, Gitter und Klappen öffnen sich donnernd und in rascher Folge.
    Die Trolle treten zur Seite.
    Der goldene Engel schlendert hindurch.
    Nach dem Schlüsselloch kommt der Basar, ein Labyrinth aus Buden und Ständen, sich ständig verändernden Gassen, die von Clowns und Akrobaten, Feuerschluckern und Jongleuren, Wahrsagern und einer nie endenden Vielfalt von Händlern bevölkert werden. Hier findet man beinahe alles, was man will, von klassischen Master-Persona-Kontrollprogrammen über Killerutilitiess bis zu den neusten Geheiminformationen über das jüngste Techno-Wunder, das Fuchi I.G. gerade ausbrütet. Man könnte es ein privates LTG nennen.
    Neona sucht einen staubigen Chrom-Schlangenbeschwörer in einem leuchtend grünrot gestreiften Turban, und sie findet ihn vor einem pulsierend rotgrü- nem Zelt mit seiner staubigen Chromkobra. Wirbelnde alphanumerische Symbole entweichen der Flöte des Schlangenbeschwörers. Der goldene Engel spielt seinerseits ein paar Akkorde. Der Schlangenbeschwörer winkt einladend mit der

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