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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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weißt du? Du hast einen Code geschrieben und dieser Striper eine falsche Identität verschafft?«
    »Hab ich das?«
    »Keine Frage.« Ihre Finger huschen über ihre Keyboard-Gitarre und stimmen ein paar schnelle Riffs an. Kidd Kamey hebt den Kopf, als vermittelten ihm die alphanumerischen Symbole, die ihn einhüllen, einen unvergleichlichen Hörgenuß.
     
    »Novacode«, sagt er schließlich. »Aber es ist nicht mein Eins-Null, Angel.«
    »Blödsinn.«
    »Mh-mh«, erwidert Kidd. »Ich hab nicht mal von X gehört. Striper? Wer auch immer. Aber ich sag dir, wer den Code geschrieben hat.«
    »Wer?«
    »Der Ebenholzjunge.«
    »Wer?«
    »Ein Matrixrunner namens Dodger.«
    »Ach ja?«
    »Hast du noch nie von ihm gehört?«
    »Wieso, sollte ich?«
    »Nein, er ist ja auch nur 'n Silikongott, 'n Cyberheld mit Fingern wie der Blitz und Killer-Chips direkt aus der Hölle; er scheint mit der Matrix verwachsen zu sein. Bist du 'ne Mona Lisa oder was? Du hast nie von dem Dodger gehört? Wo lebst du eigentlich, Baby?«
    »Aha. Und wie kann ich ihn finden?«
    »Den Geist im Gitter finden? Du findest ihn nicht, Baby. Du hinterläßt eine Nachricht. Lieber Dodger, ich bin ein Decker-Teeny. Bitte melde dich. Ende der Botschaft.«
    »Er muß echt gut sein.«
    »Wenn du unbedingt danach fragen mußt, frag lieber nicht.«
    »Wo hinterlasse ich die Nachricht?«
    »Versuch's mit Seattle.«
    Schon wieder. Neona hat langsam den Eindruck, als könne Seattle der Schlüssel für dieses verrückte Verfolgungspuzzle sein. Am Ende einer weiteren irrsinnigen Achterbahnfahrt ist sie mehr oder weniger davon überzeugt.
    Satellitenverbindungen zum Seattler RTG.
    Sie durchforstet die lokalen Gitter. Kidd Kamey hat ihr die wahrscheinlichsten virtuellen Treffpunkte, Netze und schwarzen Bretter genannt, bei denen sie es probieren kann. Sie hinterläßt überall Nachrichten für den Dodger.
    Viel mehr passiert nicht.
    Sie verfolgt ein paar andere Spuren. Das wenige, was sie herausfindet, bestätigt lediglich, daß Stripers Fallon-Sontag-Identität ihren Ursprung vor etwa zwei Jahren in Seattle hat. Sontags Identität ist vollständig einschließlich SIN, Adresse, Telekomnummer, Sozialversicherung, Krankenversicherung, etcetera etcetera.
    Die Zeit verstreicht.
    Eigentlich sollte sie jetzt das LTG von Philly nach Hinweisen auf Sontag überprüfen. Das ist die beste Spur, die sie im Augenblick hat. Sie düst durch die Verbindungen und kommt schließlich im Gitter von Philadelphia Mitte heraus. Als sie an der riesigen, pulsierenden Scheibe des SmithKliner-Systemkonstrukts vorbeirast, fällt ihr eine ungewöhnliche Gestalt auf, ein kleiner schwarzer Junge in einem funkelnden Silbermantel, der direkt auf den Datenlinien vor SmithKliner steht. Soll so nicht das Icon des Dodgers aussehen?
    Der Ebenholzjunge?
    Es ist ein zu großer Schock für sie, um noch rechtzeitig reagieren zu können. Sie jagt noch ein Stück weiter und kehrt dann um. Als sie die gewölbte Fassader der SmithKliner-Scheibe umrundet, spricht sie eine Stimme von hinten an, von direkt hinter ihren Schultern.
    »Eure Stimme klingt laut, doch lieblich in meinen Ohren, Angel mit der Axt. Ja, werte Lady, ich bin gekommen, um Euer Lied zu hören.«
    Sie bleibt stehen und dreht sich um.
    Niemand da.
    »Was...?«
    Plötzlich ertönt die Stimme wieder direkt hinter ihr. »Werte Lady, habt Ihr keine Musik, die Ihr für mich spielen wollt?«
    »Wo bist du?«
     
    Sie dreht sich wieder um, und wieder ist nichts zu sehen, kein Icon, kein Hinweis darauf, mit wem oder was sie überhaupt redet. Die Stimme ertönt wieder von hinten. »Ich bitte Euch, spielt für mich Angel. Spielt und erklärt, warum Ihr mich gerufen habt.«
    Das ist unglaublich, entnervend. »Was machst du? Hör auf damit! Hör auf!«
    Sie dreht sich um, und plötzlich steht er da, direkt vor ihr, der Ebenholzjunge in seinem silbernen Mantel. Kr verbeugt sich mit einem verschnörkelten Schwung seines Arms. »Vergebt mir, werte Lady.«
    »Was?« Mehr fällt ihr nicht dazu ein. Sie kann nicht mehr klar denken. Sie ist viel zu sehr mit der Frage beschäftigt, wie es kommt, daß dieses kleine Icon im LTG von Philly Mitte ist. Das ist das Unglaubliche, das Unmögliche. In den Botschaften, die sie dem Dodger hinterlassen hat, bat sie um ein Treffen in Kansas City. Wie hat er sie nach Philly verfolgen können? Durch Satellitenverbindungen und alles? Das ist mehr als nur erstklassiges Decken. Eher Magie.
    »Wie... wie hast du mich gefunden?«
    »Die

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