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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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mich wohl für bescheuert, Herzchen. Und solltest du das wirklich tun, dann denk lieber noch mal nach, Mädchen!«
    Sie zitterte vor Angst und wollte sich bei dem Mann entschuldigen, der sie geprügelt hatte, aber bevor er wieder die Hand heben konnte, um ihr eine Tracht zu verabreichen, klopfte es an der Tür.
    »Mach die Tür auf«, herrschte er sie an. »Ich erwarte Geschäftsfreunde.« Stolz betrachtete er das übel zugerichtete Gesicht des Mädchens. Die Männer, mit denen es zur Zusammenarbeit kommen sollte, würden gleich sehen, wie gut er sich auf den Job verstand, die Mädchen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen und die Zügel anzuziehen, wenn sie aus der Reihe tanzen wollten.
    Als Eamonn und Petey die Wohnung betraten, lächelte Crussofixio ihnen entgegen. Das Mädchen hielt sie für neue Freier und versuchte trotz Tränen und Schmerzen ebenfalls zu lächeln.
    Petey lachte laut. »Was geht denn hier ab? Ist das deine verschissene Tochter, oder was?« Er musterte das Mädchen. »Steck deine Titten weg, Süße.«
    Er warf einen provozierenden Blick auf Crussofixio, der ihn verdutzt ansah. Diese Männer machten nicht den Eindruck, als seien sie zu ihm nach Hause gekommen, um Geschäftliches zu besprechen, sondern schienen beide unter Strom zu stehen. Eamonn erkannte er als den irren Iren, von dem alle sprachen, und ihm wurde flau im Magen.
    »Eins meiner Mädchen. Hat versucht, mich mit einem Freier
zu linken«, erläuterte er nervös. »Musste ihr eine Lektion erteilen, ihr wisst ja, wie das läuft.«
    Petey schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß nicht, wie das läuft. Ich hab in meinem gottverdammten Leben noch nie ein kleines Mädchen für mich arbeiten lassen. Woher soll ich also wissen, wie es läuft?«
    Crussofixio steckte in der Zwickmühle. Alles Mögliche hatte er sich von diesem Treffen versprochen, aber ganz bestimmt nicht, dass man ihn kritisierte oder einzuschüchtern versuchte.
    »He, Mann.« Er versuchte zu lächeln. »Ich muss mir die Schlampen selbst vornehmen, damit ich mich drauf verlassen kann, dass sie auch anständig arbeiten …«
    Petey schlug ihm ins Gesicht. »Scheiß auf dich, Mann! Scheiß auf dich und deine Scheißunternehmungen und deine schankerkranken Huren und deine miesen kleinen Clubs. Wir sind hier wegen einem Problem, Mann, wegen einem Scheißproblem, das du mit dem Vater von deiner Exfrau hast, mit Carmine. Ich hab ihm versprochen, dir die Eier abzuschneiden und sie ihm in einem Taschentuch zu bringen, und genau das werde ich auch tun. Nicht nur, weil ich es Carmine versprochen hab, sondern weil du die Grenzen verletzt hast, Mann, weil du sämtliche Grenzen des Geschmacks und des Anstands übertreten hast, als du Freier mit schwangeren Frauen versorgt hast. Selbst die Scheißnigger finden das zum Kotzen.«
    Crussofixio sah ihn bestürzt an. Dann blickte er zu dem Mädchen auf dem Sofa. Sie beobachtete alles mit großen Augen und kalkweißem Gesicht. Außerdem zitterte sie noch am ganzen Körper von den Schlägen, die er ihr verabreicht hatte. Petey ergriff behutsam ihren Arm und führte sie aus dem Zimmer.
    Crussofixio starrte mit offenem Mund und hervortretenden Augen fassungslos auf die beiden Männer. Er wusste, dass er sterben oder, schlimmer noch, als Krüppel enden würde, und ihm fielen all die Gelegenheiten ein, bei denen er jemanden abgestraft hatte. Zu guter Letzt sollte er also erleben, wie es war,
selbst Opfer der Gewalt zu werden, und er hatte grässliche Angst, denn er wusste genau, wie sehr er es genossen hatte, andere Menschen zu Tode zu ängstigen. Er hob beide Arme, als wolle er seine Peiniger abwehren, obwohl diese noch gar nicht näher gekommen waren.
    »He, Jungs, hört mir mal zu - Carmine lügt. Ich war mit seiner Tochter, diesem Flittchen, verheiratet, zum Teufel, ja. Hier geht’s aber ums Geschäft und nicht um ‘ne gottverdammte Familienfehde.«
    Zum ersten Mal sprach Eamonn. »Was ist mit den schwangeren Frauen? Ich nehm an, die existieren auch nur in unserer Fantasie, oder?« Sein Londoner Akzent ließ den Mann zusammenzucken, so schroff hörte er sich in diesem feudalen Apartment in Manhattan an, so fehl am Platze.
    »Du bist doch ein großer Junge - groß und mit Fettansatz. Bist leichtsinnig geworden, jetzt, wo du meinst, es kommt die ganz große Kohle rein«, fuhr Eamonn fort. »Ohne bewaffneten Schutz hättest du uns heute niemals reinlassen sollen. Du bist ein Stück Scheiße, Mr. Inglesias, wie man’s auch dreht und wendet, und heute

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