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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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begabt, und es kann gut sein, dass wir alle ihre Fähigkeiten brauchen.«
    »Ist sie im Hotel?«
    »Ja, am Computer, sie zapft sämtliche Datenbanken an, von denen wir denken, dass sie uns vielleicht weiterhelfen. Und ich schlage vor, dass wir dahin zurückfahren. In diesem Haus bekomme ich eine Gänsehaut.«
    »Als Polizist oder als Hellseher?«
    »Beides. Ich bin kein Empath, deshalb spüre ich nur, dass der Kerl diesen Ort sehr sorgfältig ausgesucht hat – aber ich weiß nicht, warum. Der Cop in mir sieht Anzeichen dafür, dass andere Cops hier alles sehr gründlich durchkämmt haben. Ich würde nichts finden, was sie übersehen hätten. Hast du den Bericht der Spurensicherung?«
    »Eine Kopie, ja.« In stillschweigender Übereinstimmung wandten sich beide Männer um und machten sich auf den Weg aus dem verlassenen Gebäude hinaus. »Ich weiß natürlich nicht, wie vollständig der ist. Aber ich wette, Drummond hat Anweisung gegeben, zumindest manche Informationen wegzulassen.«
    »Wahrscheinlich. Das ist eine Standardvorgehensweise, ein paar Fakten nicht aus der ermittelnden Einheit hinauszugeben – zumindest, um Nachahmer auszuschalten und sich schneller auf gleichartige Verbrechen konzentrieren zu können.«
    »Vielleicht, aber ich denke, das hier ist was Persönliches.«
    »Jetzt werde mal nicht paranoid.«
    »Das ist es nicht. Ich habe genug Konkurrenten über Sitzungstische hinweg beurteilt, um zu wissen, wann jemand mich kleinkriegen will. Drummond will, dass seine Leute diesen Perversen finden, er will es unbedingt. Da ist er sich nicht zu schade, mir ein paar Infos vorzuenthalten, damit er sicher sein kann, dass ich im Nachteil bin.«
    »Seine politischen Ambitionen?«
    »Zum Teil. Und er ist von Natur aus ehrgeizig.«
    »Na ja«, meinte Quentin, »dem können wir aus dem Weg gehen. Hoffentlich. Dir ist klar, dass wir sehr, sehr vorsichtig vorgehen müssen, damit wir nicht die offiziellen Ermittlungen behindern?«
    »Das ist mir klar.«
    »Und dass deine Maggie einen ziemlichen Balanceakt vollführen muss, solange sie sowohl uns als auch der Polizei hilft?«
    »Nach dem, was hier geschehen ist, bin ich mir nicht so sicher, ob sie überhaupt noch willens ist, uns zu helfen«, versetzte John.
    »Wollen«, entgegnete Quentin, »hat sehr wenig damit zu tun. Wenn ich nicht komplett falsch liege, hat Maggie Barnes das Gefühl, dass sie uns helfen muss. Sie hat einfach keine andere Wahl.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Andy. Er blickte auf den Zettel, der nun in einer Plastikhülle für Beweismaterial steckte. Seine Stimmung entsprach seiner grimmigen Miene. »Jenn, du bist sicher , dass das hier nicht schon in deinem Wagen war, als du heute vom Mittagessen zurückkamst?«
    »Absolut. Irgendwer muss es da reingelegt haben, als mein Auto – mein abgeschlossenes Auto – auf einem Polizeiparkplatz stand. Miserabler Sicherheitsstandard hier, Andy.«
    Über den Schreibtisch hinweg sah er Jennifer an. Der flapsige Tonfall vermochte ihn nicht zu täuschen. Und er konnte es ihr nicht verübeln, dass sie erschüttert war. Er war ja selbst ziemlich beunruhigt. »Vorausgesetzt, das hier sind nützliche Informationen und nicht bloß zufällig gewählte Zahlen, und vorausgesetzt, es hat überhaupt mit diesem speziellen Fall zu tun, denke ich, hier will uns vielleicht jemand helfen. Vielleicht war hier aber auch nur ein besonders findiger Vertreter der Pressezunft am Werk, der uns zu einer Reaktion provozieren will«, mutmaßte er. »Es ist zumindest denkbar, dass einer von denen über die Morde von 1934 gestolpert ist.«
    Scott, der gegenüber von Jennifer auf Andys anderem Besucherstuhl saß, sagte widerstrebend: »Ist das nicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen? Ich meine, selbst wenn ein Reporter diese ähnlichen Morde ausgegraben hätte, warum sollte er uns das sagen, und dann auch noch anonym? Warum sollte er die Story nicht einfach ganz groß bringen?«
    »Ja, es ist an den Haaren herbeigezogen«, räumte Andy ein. »Ehrlich gesagt kann ich mir einfach nicht vorstellen, warum jemand das tun sollte. Außer unser Täter natürlich.«
    Darüber hatte Jennifer gründlich nachgedacht. Nun schüttelte sie den Kopf. »Das sehe ich anders. Er hat sich unglaubliche Mühe gegeben, sich vor uns zu verbergen – warum sollte er jetzt hervorkommen und das tun? Wenn er uns verhöhnen wollte, würde er das, glaube ich, anders machen. Vielleicht etwas bei einem Opfer zurücklassen oder seine Vorgehensweise ändern.

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